Umfrage Videocalls sind zu lang, zu häufig und zu unproduktiv

Autor Heidi Schuster |

In Zeiten der Pandemie sind Videocalls zu dem Mittel der Kommunikation geworden. Atlassian hat Büroangestellte zu ihrer Wahrnehmung von digitalen Meetings befragt, die demnach viele mittlerweile als kritisch ansehen und effizientere Lösungen fordern.

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Viele Büroangestellte verbringen viel zu viel Zeit in Videocalls.
Viele Büroangestellte verbringen viel zu viel Zeit in Videocalls.
(Bild: © – Andrey Popov – stock.adobe.com)

Während der Corona-Pandemie haben sich Videokonferenzen schnell als Hauptkommunikationsmittel in Unternehmen etabliert. Laut der „Collaboration Maturity Survey“ von Atlassian verbringen 24 Prozent der befragten Büroangestellten zwischen fünf und zehn Stunden oder mehr pro Woche in Videocalls. Bei 40 Prozent sind es immerhin bis zu fünf Stunden.

Mitarbeitern werden Videocalls überdrüssig

Bei der Frage, wofür sie Videocalls nutzen, geben 84 Prozent der befragten Büroangestellten an, ihre Videokonferenzzeit in dienstlichen Besprechungen zu verbringen. 49 Prozent der Befragten nutzen diese Zeit außerdem für informelle Kommunikation untereinander. Darüber hinaus finden Trainings und Schulungen (44 %) sowie Planungsprozesse (43 %) via Videocalls statt. Dabei zeigt sich jedoch, dass der anfängliche Enthusiasmus, eine Alternative zu physischen Meetings zu haben, langsam der Resignation weicht. 60 Prozent der Befragten halten Videocalls weiterhin zwar für notwendig, doch empfinden einige Mitarbeiter die virtuellen Meetings in der Regel als langwierig (16 %) oder sogar zu lang (20 %). Außerdem sind sie der Meinung, dass sie viel zu häufig stattfinden (15 %) und von den Inhalten her nicht optimiert genug sind.

Ein beträchtlicher Anteil der Mitarbeiter hält Videokonferenzen für unproduktiv: 42 Prozent der Befragten geben an, dass sie bis zu 30 Prozent der Zeit, die sie in Videokonferenzen verbringen, effizienter nutzen könnten. Bei 18 Prozent sind es bis zu 50 Prozent der Zeit, die sie in Videokonferenzen verbringen und bei 7 Prozent sogar mehr als die Hälfte. Verteilte Teams brauchen und wollen demnach mehr als Videokonferenz-Tools, um effizient und produktiv zusammenarbeiten zu können.

„Wenn wir einen zukunftsfähigen Arbeitsplatz erschaffen wollen, muss synchrones und asynchrones Arbeiten so integriert werden, dass jeder das Meiste aus seiner begrenzten Arbeitszeit herausholen kann. Mitarbeiter müssen befähigt werden, sich ihre Aufgaben flexibel einzuteilen – dabei müssen aber einzelne Arbeitsschritte für das gesamte Team transparent nachvollziehbar bleiben. Diesen Ansprüchen müssen Unternehmen in der Arbeitsrealität ihrer Mitarbeiter gerecht werden, momentan bleiben sie noch zu häufig auf der Strecke“, so Felix Kugler, Manager Channel DACH & Eastern Europe bei Atlassian.

Der Wunsch nach mehr Kollaborationsmöglichkeiten

Die Umfrage von Atlassian zeigt außerdem, dass Mitarbeiter mittlerweile auf Tools jenseits der Videokonferenzen angewiesen sind und sich diese auch explizit wünschen. So geben 20 Prozent der Befragten an, dass die Anschaffung von Wissensmanagement-Lösungen die digitale Zusammenarbeit im Team stärken kann. 15 Prozent glauben, dass die Implementierung von Projektmanagement-Tool den gleichen Effekt haben würde. 14 Prozent wünschen sich ein soziales Intranet oder Instant Messaging Tool für eine flüssige interne Kommunikation jenseits der Videocalls. Die Mehrheit der befragten Büroangestellten legt dabei besonders großen Wert darauf, dass IT-Tools benutzerfreundlich (71 %), sicher (60 %) und flexibel (49 %) sind. Außerdem sollten sie über Funktionen verfügen, die eine bessere digitale Zusammenarbeit ermöglichen (29 %).

Etwa die Hälfte der befragten deutschen Büroangestellten (47 %) nutzt am Arbeitsplatz bis zu drei verschiedene digitale Lösungen für Kollaboration, Projektmanagement und Kommunikation. 21 Prozent haben für diese Tätigkeiten sogar zwischen vier bis zehn unterschiedliche Tools im Einsatz.

Details zur Umfrage

Die von Atlassian in Auftrag gegebene und von YouGov durchgeführte Online-Erhebung „Collaboration Maturity Survey“ zum Thema digitale Zusammenarbeit fand zwischen dem 29. April und 3. Mai in Frankreich und Deutschland statt. In Deutschland wurden insgesamt 250 IT-Entscheider sowohl zu den Entwicklungen hinsichtlich der digitalen Zusammenarbeit sowie zu den Herausforderungen und Digital-Collaboration-Investitionen befragt. 1.004 Büroangestellte beantworteten ebenfalls Fragen rund um den Reifegrad der digitalen Zusammenarbeit in ihrem Unternehmen.

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