Edelstahl Metallpulver und Gussstäbe aus Hartlegierungen

Redakteur: Dipl.-Ing. Dorothee Quitter

Mit der umfangreichen Erweiterung des Geschäftsbereichs Sonderwerkstoffe komplettiert die Deutsche Edelstahlwerke GmbH ihr Angebot im Bereich verschleiß- und korrosionsbeständiger Legierungen.

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Glühende Stäbe in der Stranggussanlage des Bereiches Sonderwerkstoffe (Bild: Deutsche Edelstahlwerke)
Glühende Stäbe in der Stranggussanlage des Bereiches Sonderwerkstoffe (Bild: Deutsche Edelstahlwerke)

Äußerst verschleißbeständige Hartlegierungen sind außergewöhnlich anspruchsvoll in der Bearbeitung. Daher werden große Werkstücke nur selten vollständig aus diesen Werkstoffen gefertigt. Eine gezielte Oberflächenbeschichtung besonders beanspruchter Partien hingegen erzielt qualitativ hochwertige und kosteneffektive Ergebnisse. Im Frühjahr 2010 hat die Deutsche Edelstahlwerke GmbH ihr Sortiment an Hartlegierungen durch die Übernahme der hochspezialisierten Anlagen sowie der qualifizierten Fachkräfte der Böhler Schweißtechnik Deutschland GmbH entscheidend erweitert. Heute fertigt und vertreibt das Unternehmen Metallpulver und Stranggussstäbe aus verschleiß- und korrosionsbeständigen Legierungen, die unter anderem beim Auftragschweißen zum Einsatz kommen.

„Seit der Übernahme haben wir nicht nur den neuen Bereich Schweißwerkstoffe voll in unsere Produktionsabläufe integriert, sondern auch die Potenziale der Pulvermetallurgie gezielt freigelegt und weiterentwickelt“, erklärt Dr. Andre van Bennekom, Leiter des Bereichs Sonderwerkstoffe bei den Deutschen Edelstahlwerkne, einem Unternehmen der Schmolz + Bickenbach Gruppe. „So entwickeln wir etwa zurzeit in Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Hochschulen zwei neue Werkstoffe, die sich durch nochmals verbesserte Verschleißeigenschaften auszeichnen. Dabei stützen wir uns nicht zuletzt auf das jahrzehntelange Know-how der von Böhler übernommenen Experten für die Fertigung und Anwendung von Metallpulvern.“ Die von den Deutschen Edelstahlwerken hergestellten Produkte kommen beispielsweise in der chemischen Industrie, im Automotivebereich, in Kernkraftwerken, aber auch in der kunststoffverarbeitenden Industrie und der Glasproduktion zum Einsatz – kurz: überall dort, wo Werkstücke extremen Bedingungen ausgesetzt sind.

Beschichtung besonders beanspruchter Partien

„Besonders harte und/oder korrosionsbeständige Legierungen sind schwer zu bearbeiten, die Herstellung individueller Werkstücke ist kostspielig“, führt van Bennekom aus. „Gerade in Zeiten steigender Rohstoffpreise werden daher Methoden der Oberflächenveredlung immer interessanter.“ Je nach Anwendung und Größe der zu schützenden Fläche kommen bei Metallpulverbeschichtungen und Auftragschweißen verschiedene Verfahren zum Einsatz, bei denen z.B. das Metallpulver durch die Flamme auf das Grundwerkstück gespritzt wird. Dabei verbinden sich beide Komponenten miteinander. „Ein zentraler Vorteil dieses Verfahrens ist seine Wiederholbarkeit. So kann ein Werkstück, sobald es Abnutzungsspuren zeigt, durch das Auftragschweißen mehrfach wieder aufgearbeitet werden“, erläutert Bereichsleiter van Bennekom. Ein Beispiel hierfür findet sich im Tagebau: Die mehrere Meter hohen Schaufeln moderner Schaufelradbagger werden gezielt an besonders beanspruchten Stellen mit hochfesten Legierungen aufgepanzert, die mit dem Gestein in direkten Kontakt treten. Die regelmäßige Aufarbeitung dieser Flächen verlängert darüber hinaus die Lebensdauer jeder einzelnen Schaufel.

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