Studie Mangelnde Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette kostet Umsatz
Immer mehr Fach- und Führungskräfte in Deutschland beschäftigen sich mit dem Thema Industrie 4.0. Aber als großes Hindernis wird die Mangelnde Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette betrachtet - dies sind Ergebnisse der Studie „Digitale Transformation im verarbeitenden Gewerbe - von der Industrie 4.0-Vision zur Wirklichkeit”.
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Im Auftrag von Dassault Systèmes hat die International Data Corporation (IDC) Industrie 4.0-Initiativen analysiert und Empfehlungen für deutsche Unternehmen formuliert.
Die Ergebnisse auf einen Blick:
- Bedeutung nimmt zu: Immer mehr Fach- und Führungskräfte in Deutschland beschäftigen sich mit dem Thema Industrie 4.0.
- Empfehlungen, um die nächste Stufe zu erreichen: Organisatorische Weichen stellen, Datensilos aufbrechen, Mehrwert für das Unternehmen definieren, Digitalisierungs-Know-how aufbauen, Datensicherheit berücksichtigen.
Welche Rolle spielt die digitale Transformation derzeit für deutsche Unternehmen? Wie viele Industrie 4.0-Projekte planen sie? Wie viele setzen sie heute schon um? Das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen IDC hat für die Studie im August 2016 rund 200 Führungskräfte in Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe in Deutschland befragt.
Unternehmen beschäftigen sich zunehmend mit Industrie 4.0
Die Zahl der Fach- und Führungskräfte, die sich mit Industrie 4.0 auseinandersetzen, ist seit 2014 von 31 % auf 53 % gestiegen. Dennoch gelingt vielen deutschen Unternehmen noch nicht die Umsetzung ihrer Industrie 4.0-Initiativen. Mark Alexander Schulte, Senior Consultant bei IDC Central Europe und Autor der Studie, sieht diese Entwicklung kritisch: „Wir prognostizieren, dass bis 2019 bereits 75 % der Industriebetriebe ihre Wertschöpfungskette durch digital vernetzte Prozesse und Objekte transformieren und somit ihre Reaktionsschnelligkeit und Produktivität um 15 % steigern werden. Wer jetzt nicht die Weichen in Richtung Industrie 4.0 stellt, wird von seinen Wettbewerbern abgehängt.“
Hürden: Etablierte Strukturen und Veränderungswille
Die Befragten gaben an, mehr Projekte in der Planungs- und Pilotphase zu haben, als noch 2015 (eine Steigerung von 5 bzw. 7 Prozentpunkten), bei der Umsetzung aber nur wenig voranzukommen. 55 % sagen, es gehe durch interne Abstimmungsprozesse zu viel Zeit verloren. 44 % gaben an, deswegen sogar Umsatz zu verlieren.
Oft stehen etablierte Strukturen und ein mangelnder Veränderungswille einem breiten Roll-out im Weg. Bei den meisten Unternehmen ist das Thema vorwiegend in der IT-Abteilung angesiedelt. 81 % der Führungskräfte dort beschäftigen sich mit Industrie 4.0. Im Engineering, in der Produktion oder der Logistik sind es hingegen im Durchschnitt nur 45 %. Lediglich 5 % der befragten Industrieunternehmen besitzen derzeit eine zentrale Datenplattform, die sämtliche Fachbereiche im Wertschöpfungsprozess verknüpft. 70 % der befragten Unternehmen arbeiten an einer solchen einheitlichen Datenbasis, um den Informationsaustausch entlang der Wertschöpfungskette zu forcieren.
Digitalisierungs-Stelle in jedem dritten Unternehmen
Um dieses Ziel umzusetzen, müssen auch die finanziellen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Planten vor zwei Jahren lediglich 23 % der Fabrikbetreiber finanzielle Mittel ein, gehen heute bereits 69 % der Fabrikbetreiber davon aus, dass es auch im kommenden Jahr ein Budget für Industrie 4.0-Projekte geben wird.
Darüber hinaus hat fast jedes dritte Industrieunternehmen in den vergangenen 12 Monaten eine Stelle für diese Aktivitäten geschaffen. Neben der Definition von Verantwortlichen oder Teams, ist Sicherheit eines der Kernthemen. 19 % der befragten Industrieunternehmen mussten ihre Produktion in den vergangenen 12 Monaten unterbrechen, weil Dritte versucht haben, auf die Daten des Unternehmens zuzugreifen.
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