Rundtische Flexibles Baukastensystem ermöglicht agilen Rundtisch-Bau
Hohe Präzisionsanforderungen, komplexe Zerspanungsoperationen und effiziente Prozesse im 24/7-Betrieb – Reiden Technik liefert schlüsselfertige Highend-Lösungen, die individuell auf Kundenanforderungen zugeschnitten sind. Rundtische von Fibro übernehmen in den Bearbeitungs-Centern des Schweizer Unternehmens eine Schlüsselfunktion.
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Jeder weiß um seine Stärken – und sie ideal zu kombinieren: Während der Schweizer Maschinenbauer Reiden Technik AG beispielsweise seine Linearachsen in Eigenregie auf Präzision trimmt, überlässt er das Feld bei den Rundtischen den Spezialisten von Fibro aus dem schwäbischen Weinsberg. „Der Rundtisch ist ebenso wie der Fräskopf ein Schlüsselelement unserer Lösungen“, unterstreicht Daniel Lustenberger, Leiter Marketing und Verkauf bei Reiden Technik. „Beide bestimmen maßgeblich die Präzision im Raum. Deshalb nutzen wir bei den Rundtischen das Know-how der Spezialisten.“
Immer komplexere Anforderungen
Zudem seien die Anforderungen der Anwender in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich gestiegen. „Es muss immer genauer werden: Immer mehr Technik muss auf kompaktem Raum und damit auch im Rundtisch vereint werden, möglichst ohne dessen Größe zu verändern“, so Lustenberger, der auch Mitglied der Geschäftsleitung von Reiden ist.
Längst geht es dabei nicht mehr allein ums Fräsen und Bohren: Vielmehr mutieren die Bearbeitungszentren zu Alleskönnern, die in einer Aufspannung Dreh-Fräsbearbeitungen mit so hoher Präzision ermöglichen, dass beispielsweise nachfolgende Schleifoperationen minimiert oder sogar vollständig eliminiert werden können. „Damit Spindelgehäuse ohne Schleifoperation in höchster Präzision gefertigt werden können, muss einfach alles stimmen vom Temperaturmanagement über die Linearführungen bis zum Rundtisch“, betont Lustenberger.
Mehr Infos: Anwendertreff Maschinensicherheit
Das Unmögliche möglich machen
Regelmäßig kommen Anwender mit neuen Anforderungen, die es so zuvor nicht gab. „Wir sind am Puls der Zeit und wissen, was gefragt ist“, stellt Lustenberger fest. „Und wir wollen, dass der Kunde zufrieden ist. Er soll genau die Maschine bekommt, die er sich vorstellt.“ Keine Woche vergeht, in der nicht irgendein Upgrade stattfindet. Entsprechend flexibel muss auch der Lieferant der Rundtische sein. „Unsere Kunden verlangen schnelle Ergebnisse. Und sie wollen wissen, was das kostet. Deshalb muss auch Fibro flexibel und schnell sein.“
Ob Automatisierung, Torquemotoren, 16-fache Drehdurchführung, Sensorik oder alles zusammen. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Dabei gilt: Der Rundtisch darf nicht größer und nicht höher werden. Wie das gelingt, überlässt Reiden den Rundtischspezialisten aus Weinsberg. Die wiederum nehmen es sportlich und nutzen die Impulse aus der Schweiz, um ihr Programm und ihren Erfahrungsschatz kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Die Lösung heißt Modularität
Derart gefordert entstehen Bearbeitungszentren mit Palettenwechsler, die Drehanwendungen mit bis zu 400 min-1 erlauben, oder dünne Rundtische für Drehoperationen mit hoher Zuladung, oder hochpräzise Rundrichtstationen zum hauptzeitparallelen Rundrichten. Hinzu kommt, dass anwendungsspezifische Rasterbohrbilder und Gewinde stets komplett in der vom Anwender geforderten Genauigkeit bei Fibro gefertigt werden, um eine hohe Gesamttoleranz der Maschine zu erzielen. Stichmaße im Mikrometerbereich sind dabei keine Seltenheit. Kein Rundtisch gleicht dem anderen.
Was aufwändig und lieferzeitintensiv klingt, verliert seinen Schrecken dank des Baukastenprogramms, das Fibro speziell für Reiden aufgebaut hat. Alle gängigen Rundtischvarianten und Paletten liegen auf Abruf bereit und können modular mit Messsystemen, Drehverteilern, Schalttellern, Nullpunktspannsystemen und anderen Komponenten ergänzt werden. Da lediglich die anwendungsspezifischen Elemente individuell gefertigt werden, beträgt die Lieferzeit lediglich sechs bis acht Wochen. Für Andreas Stäuble, Entwicklungsingenieur bei Reiden, zeichnen genau diese Agilität und das Know-how Fibro aus. „Wir erhalten von unseren Kunden meist sehr anspruchsvolle Vorgaben, für die Fibro dann die entsprechende Rundtischlösung erarbeitet. In rund 90 % aller Fälle schaffen wir es ohne große Kompromisse, entsprechende Lösungen zu entwickeln.“
Automatisierter Palettenwechsel bis 8 t
Vor allem bei anspruchsvollen Drehanwendungen stelle Fibro immer wieder seine Kompetenz unter Beweis, so Stäuble. Oft gelte es, konträre Anforderungen in Einklang zu bringen: Rundtische beziehungsweise Paletten für die Drehbearbeitung müssen einerseits möglichst dünn sein, um das Massenträgheitsmoment zu minimieren; zugleich stabil genug, um tonnenschwere Werkstücke präzise zu bewegen; und schließlich leicht für den Palettenwechsel sowie zum schnellen Heben und Drehen.
Die Aufgabe von Fibro besteht darin, in diesem magischen Dreieck den jeweils optimalen Kompromiss zu finden. Auch bei der Automatisierung spielt Fibro seine Kompetenz aus: Während der Palettenwechsel bei kleineren Anwendungen über ein Konussystem gelöst ist, auf das die Paletten per Greifer gesetzt werden, sind größere Rundtische mit einem Reiden-spezifischen Paletteneinzug ausgestattet, der einen prozesssicheren Palettenwechsel bei Werkstückgewichten bis 8t ermöglicht.
Medienzuführung gewinnt weiter an Bedeutung
Hinzu kommt, dass gerade bei Rundtischen mit Palettisierung immer mehr Medien anliegen müssen, um den Rundtisch, aber auch die Spannvorrichtungen auf der Palette im automatisierten Betrieb zu versorgen. Zum Teil müssen Öl, Druckluft, Vakuum und Kühl-Schmiermittel durch ein und denselben Drehverteiler geführt werden, ohne dass es zu einem Kontakt der Medien kommen darf. Entsprechend komplex sind die bis zu 16-fachen Drehdurchführungen mit bis zu acht Spannkreisen aufgebaut. „Eine derart komplexe Medienzuführung gelingt nur, wenn über spezielle Filter die Reinheit der Medien sichergestellt ist“, erläutert Key Account Manager Simon Dörr. Späne im Kühlschmiermittel beispielsweise seien Gift für den Verteiler. Deshalb sei eine enge Abstimmung mit den Konstrukteuren bei Reiden entscheidend.
Dass die Medien nicht nur in der Maschine, sondern immer häufiger auch in der Rüststation zur Verfügung stehen müssen, ist nach Ansicht von Daniel Lustenberger mehr als konsequent. „Das Ziel unserer Kunden ist es, Rüstzeiten auf der Maschine komplett zu eliminieren. Hier zahlt sich aus, dass Fibro zusätzlich zu seinem Rotocutting-Programm für die Zerspanung auch preisattraktive und zugleich präzise Rundtische aus dem Roto-Motion-Programm für Automationsanwendungen anbietet, die an Rüststationen sehr einfach angesteuert werden können. (jv)
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Nullpunktspanntechnik
Rundtaktanlage profitiert von nullpunktgenauer Werkstückspannung
* Leiter Vertrieb Rotocutting & Kundendienst, Fibro GmbH, Weinsberg
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