Kugelgewindetrieb 100 Prozent Swiss-Made-Gewindetriebe
Qualitativ hochwertige Kugelumlaufspindeln und Gleitspindeln – per Kaltumformung hergestellt – sind die Kernkompetenz der Eichenberger Gewinde AG (EAG). Die weitere Stärke des Aargauer Unternehmens liegt in der kundenspezifischen Entwicklung von Spezial-Kugelgewindetrieben. Damit hebt sich der Gewindespezialist auch im Ausland von der Konkurrenz deutlich ab.
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Die Spindeltriebe der Eichenberger Gewinde AG kommen in den unterschiedlichsten Bereichen zum Einsatz: von der Lastwagenkupplung über das Spitalbett bis zur Sockenstrickmaschine – grundsätzlich überall, wo etwas bewegt werden muss. Die gerollten Gewinde sind in den verschiedensten Größen (von 4 bis 40 mm) und Varianten (vier Produktlinien) erhältlich, unter anderem auch zertifizierte Spezialgewindebolzen, die höchste Sicherheitsanforderungen erfüllen.
Gestartet mit Kugelgewindetrieb für Kaffeemaschinenhersteller
In das Geschäft mit Kugelumlaufspindeln wurde das Unternehmen durch ihren Kunden Cafina AG hingeführt. Auf Wunsch des Kaffeemaschinenherstellers wagte sich die Eichenberger Gewinde AG Ende der 80er-Jahre auf Neuland und entwickelte einen Kugelgewindetrieb, der den das Kaffeepulver zusammenpressenden Stempel antreibt. Keine leichte Aufgabe: Denn der „Kaffeekuchen“ muss gleichmäßig gepresst werden (mit 125 kg) und immer gleich herauskommen (der erste Espresso soll gleich schmecken wie der vierte). Dieses Projekt war die eigentliche Initialisierung des Erfolgs, seither entwickelte sich die EAG Schritt für Schritt zum Top-Unternehmen.
1953 als Lohnfertiger gegründet, 1988 mit der eigenen Herstellung von Kugelspindeln begonnen, beträgt der Anteil an Eigenprodukten mittlerweile über 90 %. Die 120 Mitarbeiter beschäftigende Eichenberger Gewinde AG gilt nicht nur in der Schweiz als erster Ansprechpartner, wenn es um qualitativ hochwertige Gewindetriebe geht. Im letzten Jahr wurden Kugelgewindetriebe, Steilgewinde-Kugelspindeln, Steilgewindespindeln oder Rundgewindespindeln in 41 Länder ausgeliefert (insgesamt waren es 2012 über 425.000 Kugelgewindetriebe). Der Bezug des neuen Bürogebäudes im letzten Jahr zeigt, dass am Standort Burg festgehalten wird.
Perfektionierter Kaltumformprozess: kein Richtprozess mehr nötig
Die Kernkompetenz der EAG liegt im Kaltumformen. Insgesamt stehen in der Produktion acht Gewinderollmaschinen (drei CNC-gesteuert) im Einsatz. Geschäftsführer Kurt Husistein erklärt: „Unser Fachwissen im Gewinderollen ist entscheidend. Damit können wir uns auf dem internationalen Markt von unseren Konkurrenten abheben.“ Das Know-how liegt unter anderem darin, den Kaltumformprozess – die meisten Kugelgewindetriebe werden aus Wälzlagerstahl (1.3505 oder 100Cr6) hergestellt – gezielt zu beeinflussen. Die Steilgewindespindeln werden fast ausnahmslos aus Edelstahl gefertigt. Einer der stärksten Vorteile des Kaltumformens gegenüber dem spanenden Verfahren ist, dass die Faserverläufe des Materials nicht zerstört werden, was sich positiv auf die Festigkeitseigenschaften auswirkt. Die EAG hat den Kaltumformprozess derart perfektioniert, dass in den meisten Fällen kein Richtprozess mehr nötig ist. (Der Rollvorgang erhöht die Festigkeit in der Regel um 30 %, bei Edelstählen teils noch höher.)
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