Kupplung Wie Kupplungen zum Ernteerfolg beitragen

Autor / Redakteur: Stefan Ahlert / Dipl.-Ing. (FH) Sandra Häuslein

Das Schneidwerk ist das Werkzeug des Mähdreschers. In der Erntezeit muss es einen störungsfreien Betrieb gewährleisten. Kupplungen von KTR verbinden die einzelnen Bandfördersegmente darin und tragen so zum Ernteerfolg bei.

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Gegenüber der Katalogversion sind die Naben der maßgeschneiderten Kupplungen auf die minimale Länge verkürzt, um den Abstand zwischen den Gurtbandsegmenten so gering wie möglich zu halten.
Gegenüber der Katalogversion sind die Naben der maßgeschneiderten Kupplungen auf die minimale Länge verkürzt, um den Abstand zwischen den Gurtbandsegmenten so gering wie möglich zu halten.
(Bild: Zürn)

Ein Schneidwerk schneidet Getreide oder Raps mit dem Messerbalken ab und fördert es zum Mähdrescher. Es fungiert sozusagen als dessen „Werkzeug“. Dabei kommt es darauf an, das Erntegut zu erfassen und mit der Ähre voran über den Schrägförderer zum Dreschwerk zu fördern, ohne dass sich das Material unterwegs staut.

Das gelingt den Premiumflow Hochleistungs-Bandschneidwerken von Zürn dank der aktiven Förderung auf dem verlängerten Schneidtisch besonders gut. Mit ihnen kann der Anwender die Druschleistung seines Mähdreschers um bis zu 15 % steigern und damit das Leistungspotenzial der Maschine besser ausnutzen, ohne dass die Maschine dabei mehr Energie verbraucht.

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Schneidwerk an unterschiedliche Fruchtarten anpassen

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sich das Schneidwerk mit wenigen Handgriffen an unterschiedliche Fruchtarten anpassen lässt. Das ist für den Anwender ein wichtiges Argument, denn die Erntezeitfenster werden immer kürzer und der Wechsel zwischen den Kulturen durch Reifeverschiebungen neuer Sorten immer häufiger.

Bei der Premiumflow-Serie befinden sich je nach Schnittbreite bis zu acht nebeneinander angeordnete, einzeln hochklappbare Bandsegmente in einem Schneidwerk. Die segmentierte Bauweise hat den Vorteil, dass einzelne Bänder gut zugänglich sind und bei Bedarf ausgebaut und gereinigt oder ausgetauscht werden können.

Eine Wellenkupplung – viele Aufgaben

Für die Verbindung der Bandsegmente musste Zürn eine Lösung finden, die es erlaubt, jedes einzelne Segment ohne großen Aufwand ein- und wieder auszubauen – eine Aufgabe, die der Fahrer meist selbst erledigt. Darüber hinaus soll die Verbindung Schwingungen dämpfen und generell dazu beitragen, die Lebensdauer des Antriebsstrangs zu erhöhen. Ein wichtiger Faktor ist die Unempfindlichkeit gegenüber Korrosion, Feuchtigkeit und hohe mechanische Beanspruchungen. Die Landtechnik gilt daher als besonders anspruchsvolle Branche mit einem hohen Anforderungsprofil an die Komponenten in den Maschinen.

Im vorliegenden Fall fiel die Wahl auf eine Rotex-Kupplung von KTR als Verbindungselement. Die Wellenkupplung ist in den unterschiedlichsten Bauvarianten bereits in vielen Landmaschinen im Einsatz: Dazu gehören Anbaugeräte wie Feldspritzen, Düngerstreuer und Sämaschinen aber auch Selbstfahrer wie Maishäcksler, Kartoffelroder und Traubenvollernter.

Die drehelastische, wartungsfreie Klauenkupplung besteht aus zwei ineinandergreifenden Naben, zwischen denen sich ein Elastomer-Zahnkranz befindet. Dieser Kupplungstyp mindert Vibrationen im Antriebsstrang, nimmt Stöße auf und gleicht Wellenversatz aus. Zudem reduziert er die Rückstellkräfte, die auf angrenzende Bauteile wie Lager und Dichtungen wirken – das erhöht die Lebensdauer des Bandschneidwerks und damit auch die Betriebszeit.

Maßanfertigung für das Schneidwerk

Für die Premiumflow-Serie hat KTR eine maßgeschneiderte Kupplungslösung entwickelt. Diese Möglichkeit bietet das Geschäftsfeld „Core Business“, das vorhandene Kupplungsbaureihen an den jeweiligen Anwendungsfall anpasst.

Grundlage für die Entwicklungsarbeit war eine Rotex der Baugröße 28 mit geteilten Naben, zylindrischer Bohrung und Passfedernut. Diese serienmäßige Ausführung ermöglicht die radiale Montage und Demontage der Kupplung, ohne angrenzende Bauteile verschieben oder entfernen zu müssen. Wie gewünscht, wird damit die Möglichkeit geschaffen, einzelne Bandsegmente auszubauen. Gegenüber der Katalogversion verkürzte KTR die Kupplungsnaben auf die minimale Länge, um den Abstand zwischen den Gurtbandsegmenten so gering wie möglich zu halten. Dadurch erreicht man eine maximale Gurtbandfläche, was den Gutfluss optimiert, und schafft zudem die Voraussetzung für eine gute Abdichtung zwischen den einzelnen Bandsegmenten.

Dauerhafte Verbindung durch Klemmung und Hohlspannstifte

Für die Verbindung von Welle und Kupplungsnaben wurde ebenfalls eine anwendungsspezifische Lösung gefunden. Kundevorgabe war eine robuste Kupplung, die sich auch im Feld zügig ein- und ausbauen lässt. Die Klemmung der Kupplungsnaben gewährleistet eine zuverlässige kraftschlüssige Verbindung. Zusätzlich sorgen Hohlspannstifte dafür, dass die Naben richtig auf den gebohrten Wellen positioniert sind und das vorgegebene Einbaumaß eingehalten wird. Dies ist wichtig, weil die Kupplung die Längentoleranzen der zahlreichen aufeinander folgenden Wellen auf dem bis zu 12,20 Meter breitem Schneidwerk ausgleicht. Durch die Spannstifte werden zudem die Nabenhälften zentriert und symmetrisch optimal ausgerichtet. Damit wird eine gleichmäßig Kraftübertragung und eine gleichmäßige Belastung des Zahnkranzes erreicht.

Insgesamt gewährleistet die Kombination von kraft- und formschlüssiger Welle-Nabe-Verbindung die Übertragung hoher Drehmomente bei kleinem Bauraum. Diese Art der Verbindung hat überdies den Vorteil, dass die Montage und Demontage der Kupplung mit Standardwerkzeugen wie Hammer, Splinttreiber und Inbusschlüssel erfolgen kann. Das ist ein wichtiges Argument in der Landtechnik, wo die Maschinenführer Reinigungsarbeiten und kleinere Reparaturen in der Regel selbst erledigen. (sh)

* Stefan Ahlert ist Anwendungstechniker bei der KTR Systems GmbH in Rheine

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