Das Projekt ICx bedeutet: bis zu 300 neue Züge für die Deutsche Bahn. Dafür entwickeln Schaltbau, PMA und HBM Kabeltechnik zusammen den Kabelbaum zur Signalübertragung.
Der ICx soll ab dem Jahr 2017 die IC- und EC-Flotten der Deutschen Bahn ergänzen. Siemens liefert bis dahin 130 Züge. Für das ganze Projekt sollen bis zu 300 Züge gebaut werden.
(Bild: Siemens)
Ab dem Jahr 2017 soll laut Deutscher Bahn der neue ICx über Europas Schienennetz rauschen. Die ersten 130 Züge entstehen derzeit bei Siemens und sollen die IC- und EC-Flotten ergänzen. Die Schaltbau GmbH, PMA Deutschland GmbH und HBM Kabeltechnik GmbH entwickelten für dieses Projekt in Zusammenarbeit den Kabelbaum für die Signal- und Energieübertragung zwischen den einzelnen Zugwagen. Schaltbau lieferte den Steckverbinder nach UIC-558-Norm, PMA den Kabelschutz und HBM Kabeltechnik agierte als Konfektionär. Martin Müller, Produktmanager bei Schaltbau, steckte zunächst die Anforderungen ab: „Dem ICx kann eine Lok vorgespannt werden, um Räumfahrten zu übernehmen. Dafür öffnet sich die Bugnase des Zuges. Der Bauraum ist daher offener und die Steckverbinder sind den unterschiedlichen Witterungsbedingungen und Steinschlag ausgesetzt.
Brandschutz versus Mechanik
Außerdem müssen sie enormen Vibrationen standhalten.“ Hinzu kommen Normen, die verbaute Komponenten im Bahnsektor einhalten müssen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Brandschutznorm EN 45545. „Die Norm dient dem Personenschutz im Brandfall. Das bedeutet, an alle Bauteile werden Anforderungen gestellt bezüglich der Rauchgasdichte, Selbstverlöschung und Toxizität“, erklärt Volker Mühlstein, Managing Director bei PMA. Das Unternehmen lieferte den Kabelschutz für das Komplettsystem. Dieser muss sowohl die Brandschutzanforderungen erfüllen, witterungsbeständig und robust sein sowie eine ausreichende mechanische Lebensdauer erfüllen. PMA setzte dafür den Wellrohrtyp PCS ein. „Höhere Brandschutzeigenschaften beeinflussen in aller Regel einige wichtige mechanische Eigenschaften negativ. Unsere Herausforderung bestand darin, hier eine ausgewogene Konstruktion zu entwickeln“, sagt Mühlstein.
PCS besteht aus Polyamid, weist eine hohe Biegewechselfestigkeit auf und ist ermüdungs-, UV- sowie witterungsbeständig. Der Schutzgrad beträgt IP68 und zusätzlich IP69k. So ist das System auch vor eindringendem Wasser und Staub, sowie Hochdruckspritzwasser geschützt.
Den zu schützenden Kabelbaum entwickelte Schaltbau als Komplettlösung. Der eingesetzte Steckverbinder UIC 558 ist eine Standardkomponente, unter anderem als Schnittstelle des Wire-Train-Bus, die auf die entsprechenden Anforderungen des ICx angepasst wurde. So entwickelte Schaltbau einen speziellen Haltewinkel für eine sichere Platzierung im Bauraum und musste eine geeignete Abdichtung für den Verkabelungsraum mit Zugentlastung finden. „Die Standardlösung hat den Vorteil, dass sie kostengünstig in der Herstellung ist, Ersatzteile schnell vorhanden sind sowie Montage und Wartung nach Standardschema ablaufen können“, sagt Müller. „Die Kunst war es, diese Standardkomponente so zu konfektionieren, dass alle Anforderungen erfüllt sind.“
HBM Kabeltechnik hat die einzelnen Bauteile schließlich konfektioniert und geprüft. Das Unternehmen ist aktueller Q1- und ISO-zertifizierter Kabelkonfektionär für Sonderleitungen und Sonderkonfektionen im Bereich der Bahn-, Militär- und Industrietechnik. Damit ist es berechtigt Komponenten für den Bahnsektor zu liefern. Aufgrund der Zusammenarbeit und des geteilten Expertenwissens konnten Schaltbau, PMA und HBM Kabeltechnik ein vollumfänglich zertifiziertes System an den Auftraggeber liefern. Gleichzeitig profitierten die beteiligten Firmen untereinander von deren Know-how.
Von der Zusammenarbeit profitieren
Beispielsweise setzt Schaltbau auch bei einem Projekt in Russland das PCS-Wellrohr von PMA ein, da dieses eine minimale Anwendungstemperatur von bis zu -50 °C erlaubt. Hier entwickelte Schaltbau die Baureihe UIC IT für zusätzliche Anforderungen von erhöhten Datenübertragungsraten zur Optimierung von der Fahrgastsicherheit und Information (Kamera und Video) sowie der Abläufe (Fahrgastzählung).
Auch dem jeweiligen Auftraggeber bringt diese Kollektivarbeit Vorteile: Es gibt immer die gleichen Ansprechpartner und auch nach Jahren sind die gleichen Komponenten mit entsprechenden Zulassungen erhältlich. „Da in Bahnprojekten oft die gleichen Firmen beteiligt sind, kann man sich gut aufeinander einstellen und verlässliche Arbeit erwarten. So war auch in unserem Projekt ICx ein reibungsloser Ablauf sicher“, bestätigt Holger Quest, Handelsvertreter von PMA. (sh)
Schaltbau auf der Innotrans 2014: Halle 2.2, Stand 102 PMA auf der Innotrans 2014: Halle 15.1, Stand 220
Stand vom 15.04.2021
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