Spannelement Positionsflexibel Spannen

Redakteur: Dipl.-Ing. Dorothee Quitter

Für die Bearbeitung von verformungsempfindlichen Gussteilen hat Roemheld hydraulische Spannpratzen entwickelt die Bearbeitungskräfte absorbieren und Schwingungen dämpfen.

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Bei Brabant Components, einem niederländischen Spezialist im Gießen von anspruchsvollen Teilen aus Magnesium- und Aluminiumlegierungen, wuchsen mit jedem erfolgreichen Projekt zugleich die Anforderungen der Kunden hinsichtlich Zeitdruck und Teilevielfalt bei gestiegenen Qualitätsansprüchen. Das Risiko im Fertigungsprozess stieg, dass das Werkstück in der Bearbeitung verformt wird oder gar reißt. Beispielsweise muss eine qualitativ hochwertige Ölwanne heute nicht nur absolut dicht sein. Es ist ein komplexes Werkstück, welches auch Nebenfunktionen am Motor übernimmt und verschiedenen Anbaukomponenten dient. Wer in dieser Situation exakt nach Kundenwünschen liefern und zeitlich nicht in Rückstand geraten möchte, kann sich Ausfälle in seiner Fertigung nicht leisten.

Minimale Verschiebekräfte für optimale Ergebnisse

Die Möglichkeiten von Roemheld in der hydraulischen Spanntechnik waren den Niederländern bestens bekannt. Beide Unternehmen kooperierten bereits erfolgreich bei einem früheren Projekt. Nach einer gemeinsamen Analyse der Probleme, legten die Spanntechnik-Entwickler ihre Lösung auf den Tisch. Die neue positionsflexible Spannpratze mit getrenntem Klemmanschluss. Das doppelt wirkende Spannelement kann die Ölwannen genau so stützen und spannen, dass ein optimales Ergebnis bei maximierter Produktionsgeschwindigkeit gewährleistet ist. Es musste zudem sichergestellt werden, dass die zur Weiterverarbeitung nötige Rauheit an den Werkstückrändern erhalten bleibt. Ein weiterer Vorteil, den die neue Spannpratze mit sich bringt, ist die schwingungsdämpfende Eigenschaft und gleichzeitige Haltekraft von 10kN bei 250 bar Betriebsdruck.

Die notwendigen Anpassungen, um die Spannelemente in den Prozess bei Brabant Components zu integrieren vielen leicht. Die Konstrukteure wählten die Ausführung mit seitlicher Schlauchführung für die Hydraulikversorgung aus. Diese Hochdruckschläuche führen direkt vom U-förmigen Anschlussgehäuse zur Spanneinheit, wo zusätzlich der Einsatz von Sperrluft vorgesehen ist, mit dem effektiv das Eindringen von Kühlflüssigkeiten verhindert werden kann. Der Werkstückauflagepunkt, der in vier Positionen verstellbar ist, wurde perfekt auf das zu spannende Werkstück abgestimmt, so dass der doppelt wirkende Hydraulikzylinder den Spannhebel optimal in Position bringen kann. Einmal richtig ausgerichtet, wird die Ölwanne zangenartig fest gespannt, kann aber im Pendelbereich Bearbeitungskräfte absorbieren, damit sich keine unabsichtlichen Deformierungen am Werkstück bilden. Ein zweiter Spannkreis verklemmt die Spannpratze, damit so Kräfte aus allen Richtungen aufgenommen werden können. Anstatt eines zusätzlichen Spannkreises wäre auch ein Zuschaltventil für diese Aufgabe geeignet.

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