Linearmotor Linearmotoren sorgen für gesunden Zuchtfisch

Redakteur: Juliana Pfeiffer

Bis zu 20.000 Fische impft die von Skala Maskon entwickelte Maschine VX-8 automatisch in der Stunde. Ein Bildverarbeitungssystem und die Edelstahl-Linear-Motoren in Schutzklasse IP69K von LinMot machen dies möglich.

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Der von Skala Maskon entwickelte Fischimpfautomat hilft den Antibiotikaverbrauch in Aquakulturen drastisch zu reduzieren.
Der von Skala Maskon entwickelte Fischimpfautomat hilft den Antibiotikaverbrauch in Aquakulturen drastisch zu reduzieren.
(Bild: Linmot)

Fisch ist schon heute weltweit betrachtet der wichtigste Proteinlieferant für die menschliche Ernährung. Die Nachfrage danach soll sich nach Expertenmeinung innerhalb von ein oder zwei Dekaden sogar noch verdoppeln. Ohne Aquakulturen lässt sich dieser Hunger nach Fisch nicht mehr stillen. Die negativen Begleiterscheinungen der industriellen Aquakultur wie starke Belastungen durch hohe Medikamentengaben haben allerdings insbesondere die Konsumenten in Europa abgeschreckt und den Absatz vor einigen Jahren einbrechen lassen.

Lachsseuche führte zum Einbruch der chilenischen Lachsproduktion

Fische für Aquakulturen sind auf maximalen Ertrag gezüchtet und müssen in konventionellen Anlagen aus ökonomischen Gründen mit wesentlich weniger Raum auskommen als ihre Artgenossen in der Wildbahn. Sie sind damit für Krankheiten und Parasiten besonders anfällig. Der Schaden durch einen Befall kann für die Züchter schnell existenzbedrohend werden. So hatte die Lachsseuche Infektiöse Salm-Anämie (ISA) seit ihrem Ausbruch 2007 die chilenische Lachsproduktion innerhalb von zwei Jahren von 400.000 t auf nur noch 250.000 t einbrechen lassen. Neben der ISA gibt es allerdings noch zahlreiche weitere Krankheiten wie die Furunkulose, die die Bestände bedrohen. Viele Züchter setzen daher schon prophylaktisch und in großen Mengen Medikamente und insbesondere Antibiotika ein. Die wachsende Kritik an diesen Begleiterscheinungen hat dazu geführt, dass in Europa der Einsatz von Medikamenten beschränkt wurde.

Norwegische Fischzüchter verzichten fast gänzlich auf Antibiotika

Besonders Norwegen bemüht sich seit langem, die Probleme der Aquakultur zu lösen. Dem Land, bei dem Fisch Platz drei unter den wichtigsten Exportgütern einnimmt, ist es zwischenzeitlich gelungen, fast gänzlich auf Antibiotika zu verzichten. Dabei setzten allein die norwegischen Fischzüchter auf dem Höhepunkt des Medikamentenverbrauchs 1987 rund 50 Tonnen Antibiotika pro Jahr in ihren Farmen ein – mehr als allen Einwohnern Norwegens zusammen im selben Zeitraum verschrieben wurde. Inzwischen liegt der Verbrauch dort in den Farmen unter 100 Kilogramm pro Jahr. 98 Prozent aller gezüchteten Lachse aus dem skandinavischen Land kommen so überhaupt nicht mehr mit Antibiotika in Berührung. Möglich wurde dies durch das Impfen der Fische.

Dabei werden meist mehrere Impfstoffe zugleich injiziert. Da bei wechselwarmen Tieren, zu denen die Fische gehören, der Metabolismus abhängig von der jeweiligen Temperatur unterschiedlich schnell arbeitet, enthält die Spritze zusätzlich einen Stoff, der das Immunsystem anheizt.

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