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20.000 Fische pro Stunde automatisch impfen
Doch das Verfahren ist aufwändig, da der Impfstoff jedem Fisch bisher einzeln manuell mit der Spritze injiziert werden musste. In Anbetracht der jährlich gezüchteten Menge - 2010 wurden alleine 1,4 Millionen Tonnen Lachs weltweit in Aquakulturen aufgezogen – stößt dieses Vorgehen an seine Grenzen. Das Maschinenbauunternehmen Maskon setzt daher auf die Automatisierung des Impfens. Eine von dem Unternehmen entwickelte Anlage, für die nur ein Bediener benötigt wird, ist je nach Ausführung in der Lage, 20.000 Fische pro Stunde automatisch zu betäuben, zu sortieren, zu vereinzeln und zu impfen – eine Menge, für die sonst vier bis sechs erfahrene ‚Fischimpfer‘ eingesetzt werden müssten. Die Maschine kann aber nicht nur wesentlich mehr Fische impfen, sondern gewährleistet auch eine spürbar höhere Impfqualität als der Mensch.
Linearmotor übernimmt Positionierung kompletter Impfstation
Das Herzstück der Anlage bilden ein (VX-4) oder zwei Impfmodule (VX-8), die jeweils mit vier Impfstationen ausgestattet sind. Ein Bildverarbeitungssystem des Osloer Unternehmens Tordivel vermisst zunächst jeden Fisch und liefert die Informationen für die Berechnung des individuellen Injektionspunkts. Die entsprechende Positionierung der kompletten Impfstation übernimmt dann jeweils ein Linearmotor von Linmot. Dadurch gelingt es, für jeden Fisch die optimale Einstichstelle mit einer Genauigkeit von über 98 Prozent zu treffen. Die mit dem Bildverarbeitungssystem ermittelte Länge des Fisches wird zudem dazu verwendet, die Injektionstiefe für jeden Fisch individuell zu berechnen. Ein Sensor an der Nadel überwacht schließlich den Injektionsprozess und die Impfdosis für jeden einzelnen Fisch. Die Mortalitätsrate beträgt in der Folge weniger als 0,02 Prozent.
Kompakte Edelstahl-Linearmotoren in IP69K
Die Anwendung stellt entsprechend hohe Anforderungen an die Antriebe für die Injektionsstationen. Insbesondere müssen sie die für die Lebensmittelindustrie geltenden Hygienevorschriften einhalten. Die Edelstahlmotoren aus der Motorfamilie P01-37x120F-HP-SSC von Linmot erfüllen diese Voraussetzung. Sie sind komplett in Edelstahl (1.4404/316) ausgeführt und zeichnen sich durch die hohe Schutzklasse IP69K aus. Beim Motordesign wurde bewusst auf Dichtungen verzichtet. Sämtliche Verbindungen sind geschweißt. Die Motoren sind zudem vollständig vergossen, um die Bildung von Kondenswasser zu verhindern.
Mit diesen Eigenschaften und der geschlossenen, einfach zu reinigenden Edelstahloberfläche eignen sich die INOX-Motoren für den Einsatz in Maschinen und Anlagen für die Verarbeitung von Lebensmitteln oder pharmazeutischen Erzeugnissen. Doch das war für die Verantwortlichen bei weitem nicht der einzige Grund, warum sie sich für den Einsatz der Edelstahlmotoren der Schweizer Firma entschieden haben. Auch der Platzbedarf war ein ausschlaggebender Faktor, da in den Impfmodulen beengte Platzverhältnisse herrschen. Die besonders kompakte Bauform der Linearmotoren, die ohne abstehende Teile (im Gegensatz zum konventionellen Servomotor) oder Getriebe auskommen, kam daher den Konstrukteuren von Maskon sehr entgegen. Der Einsatz von Pneumatikzylindern schied hingegen als Alternative von vornherein aus, da mit ihnen die für die Anwendung erforderliche Geschwindigkeit und Präzision nicht erreicht hätte werden können. Eine von Maskon durchgeführte Evaluierung der am Markt verfügbaren Linearmotoren ergab schließlich, dass nur die Edelstahllösungen von Linmot die für die Impfmaschine erforderliche Dynamik, Präzision und insbesondere die maßgebliche hohe Schutzart sowie kompakten Abmessungen mitbringen.
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