Nachhaltigkeit EDAG entwickelt wiederverwendbare Fahrzeugplattform

Redakteur: Dipl.-Ing. Dorothee Quitter

Fahrzeuge werden heute meist nur rund 200.000 Kilometer lang genutzt. Durch die Wiederverwendung von Komponenten könnte ein zirkulärer Produktlebenszyklus geschaffen werden. EDAG hat nun eine Fahrzeugplattform entwickelt, die für eine Million Kilometer ausgelegt ist.

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Die Plattform besteht aus stranggezogenen CFK-Elementen und wird durch eine Sitzkonstruktion ergänzt. Sie soll rein rechnerisch fünf Fahrzeugleben lang halten.
Die Plattform besteht aus stranggezogenen CFK-Elementen und wird durch eine Sitzkonstruktion ergänzt. Sie soll rein rechnerisch fünf Fahrzeugleben lang halten.
(Bild: EDAG)

Gemeinsam mit 21 europäischen Partnern befasst sich der Ingenieurdienstleister EDAG mit der Bildung von zirkulären Wertschöpfungsketten für faserverstärkte Kunststoffe. Bisher können Gebrauchtteile aus verschiedenen Industriezweigen für die Schaffung neuer Produkte verwendet werden, wodurch ein Re- oder sogar ein Upcycling der Materialien ermöglicht wird.

Viellebige Fahrzeugplattform erstellt

Doch EDAG hat sich mehr vorgenommen: Gemeinsam mit der Invent GmbH und dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU sollen Komponenten aus Verbundwerkstoffen geschaffen werden, die über viele Fahrzeugleben hinweg wiederverwendet werden können. So hat EDAG nun eine Fahrzeugplattform erstellt, die für eine Million Kilometer ausgelegt ist, während Invent gleichzeitig eine Sitzkonstruktion realisiert hat. Laut EDAG besteht die Plattform aus stranggezogenen Elementen aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK), die zu einem großen Teil zur Steifigkeit des Fahrzeugs beitragen und gleichzeitig die Batterien vor den Auswirkungen eines Unfalls schützen.

Konzepte zum Demontieren erforscht

Dabei nutzte EDAG die spezifischen Eigenschaften von CFK aus – wie die höhere Beständigkeit als alle anderen gängigen Stoffklassen und die hohe Leistung bei geringem Gewicht. Jedoch verlangt eine Wiederverwendbarkeit von Komponentenauch nach deren Demontierbarkeit. Während der Einsatz von Schraubverbindungen eine Standardoption darstellt, erfordern Crash-Sicherheit und Komfort Klebeverbindungen. Daher wurden neuartige Konzepte zum Ablösen der Klebstoffe entweder durch spezielle Schneidverfahren oder durch Zuführung von Wärme erforscht.

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