Industrie 4.0 Sichere Kommunikation in Industrie-4.0-Anlagen
Produzierende Unternehmen stehen vor der Herausforderung, komplexe Fertigungsprozesse optimal zu planen und umzusetzen. Die Produktion soll unterbrechungsfrei sowie ohne Ausschuss erfolgen. In Kombination mit hoher Flexibilität stellt dies die Wettbewerbsfähigkeit der hergestellten Produkte sicher. Dies erfordert intelligente sowie sichere Kommunikationsstrukturen.
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Das Zukunftsprojekt Industrie 4.0 zeigt Lösungen auf, wie den steigenden Ansprüchen hinsichtlich Flexibilität, Individualisierung und Effizienz in produzierenden Unternehmen begegnet werden kann. So bleibt die Fertigung durch den Einsatz digitaler, vernetzter Systemlösungen langfristig konkurrenzfähig.
Sechs Handlungsfelder der zukunftsgerichteten Produktion
Auch Phoenix Contact greift die zum Teil abstrakten Vorteile von Industrie 4.0 auf und überführt sie in praxisorientierte Anforderungen an eine zukunftsgerichtete Produktion. Insgesamt hat das Unternehmen sechs Handlungsfelder definiert, die auf eine hohe Flexibilität, Leistungsfähigkeit, Qualität und Wirtschaftlichkeit abzielen. Dazu zählt die durchgängige Digitalisierung, sichere Kommunikation, selbständige Anpassung an geänderte Rahmenbedingungen, einfache Installier- und Bedienbarkeit sowie Ressourceneffizienz.
Die Grundlage für das Zukunftsprojekt legen die beiden zuerst genannten Handlungsfelder. Denn nur wenn alle relevanten Informationen in digitaler Form zur Verfügung stehen und sämtliche an der Wertschöpfung beteiligten Instanzen vernetzt sind, lässt sich der Ansatz von Industrie 4.0 konsequent realisieren. Aus den digitalen Daten wird die zu jedem Zeitpunkt optimale Wertschöpfung abgeleitet. Die Verbindung von Menschen, Objekten und Systemen führt zu dynamischen, sich selbst organisierenden Wertschöpfungs-Netzwerken. Diese können dann nach unterschiedlichen Kriterien verbessert werden, zum Beispiel in Bezug auf die Kosten, Verfügbarkeit oder den Ressourcenverbrauch.
Zuverlässiger Schutz vor elektrischen Störungen und unerlaubten Zugriffen
Die intelligenten mechatronischen Systeme tauschen ihre Daten standort- und unternehmensübergreifend über öffentliche oder private Netzwerk-Infrastrukturen aus. Diese Kommunikation auf Basis von Ethernet und Internet sorgt für die hohe Verfügbarkeit der Produktion. Gleichzeitig bildet sie die Grundlage für flexible, sich selbst optimierende Fertigungsprozesse. Daher muss die Datenübertragung in jedem Fall zuverlässig vor elektrischen Störungen und unautorisierten Fremdzugriffen geschützt werden.
Um die Handlungsfelder des Zukunftsprojekts Industrie 4.0 bereits heute so weit wie möglich umzusetzen, greift Phoenix Contact auf die umfassenden Erfahrungen aus der hohen Fertigungstiefe seiner Komponenten, Systeme und Lösungen zurück. Darüber hinaus fließen das tiefgreifende Wissen des unternehmenseigenen Maschinenbaus sowie das langjährige Know-how der Automatisierungsspezialisten in die Industrie-4.0-gerechten Maschinen und Anlagen ein. Daraus entstanden ist unter anderem eine Produktionslinie am Standort Bad Pyrmont, in der sechs Millimeter schmale Trennverstärker für die störungsfreie Signalübertragung hergestellt werden.
Effizienter Betrieb dank nahtlosem Materialfluss und kurzer Umrüstzeiten
Der Fertigungsprozess dieser Anlage wurde hinsichtlich der Kommunikation zwischen dem Produkt, dem Mitarbeiter und der Maschine verbessert. Ein durchgängiger Materialfluss in der Prozesskette sowie kurze Umrüstzeiten zur Produktion der insgesamt 98 verschiedenen Produktvarianten tragen zu einer effizienten Arbeitsweise bei. Bei der Bestellung der Trennverstärker können die Kunden im Internet über einen Konfigurator beispielsweise die Art des Ein-oder Ausgangssignals auswählen. Auf diese Weise ergeben sich mehr als 1000 unterschiedliche Modulversionen. Damit bei einer derart großen Produktvielfalt auch kleine Chargen von fünf bis 480 Stück zu den Kosten einer Massenfertigung hergestellt werden können, müssen Mensch und Maschine schnell und wirtschaftlich arbeiten.
Von der unbestückten Leiterplatte bis zum fertig verpackten Produkt ist es ein langer Weg. Nach dem Auftragen der Lötpaste und der SMD-Bestückung werden in der Anlage jeweils vier Leiterplatten auf die korrekte Anordnung der einzelnen Bauteile geprüft. Bis zu 154 der kleinen Komponenten - beispielsweise Widerstände, Kondensatoren und Dioden - können sich dabei auf einer Platine befinden. Nach dem Löten trennt eine Stanze die Leiterplatte aus. Anschließend wird sie auf einen Werkstückträger gelegt und in den Umlauf der Industrie-4.0-Anlage eingeschleust. In der Produktionslinie kreisen rund 20 Werkstückträger gleichzeitig, sodass der Mitarbeiter gut ausgelastet ist und die Anlage wirtschaftlich fertigt.
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