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Verbundwerkstoffe Leichtbau-Fahrgestell bietet bis zu 50 % mehr Nutzraum
Ein neues Leichtbau-Fahrgestell, das als universell einsetzbare Plattform für Aufbauten aller Art genutzt werden kann, bildet die Basis des Uccon – einem Demonstrator für ein neuartiges Mobilitätskonzept. Entwickelt hat es die Teamobility aus Böblingen.
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„Ein ,klassisches‘ Fahrzeug hat vorne einen schweren Verbrennungsmotor, einen großen Kühler und dahinter ein Führerhaus sowie einem Tank hinten im Fahrzeug. Wenn wir weg gehen von diesem klassischen Bild, dann haben wir dank Konzeptleichtbau ganz andere Möglichkeiten, ein Fahrzeug vollkommen neu zu denken und zu konstruieren“, sagt Dr. Wolfgang Seeliger, Geschäftsführer der Leichtbau BW GmbH. Der „Uccon“ ist ein Beispiel, wie so ein „neu denken“ aussehen kann: Basis des Mobilitätskonzepts für die „last mile“ bildet ein patentiertes Leichtbau-Rolling-Chassis, das die Teamobility GmbH aus Böblingen entwickelt hat. Es kann als universell einsetzbare Plattform für Aufbauten aller Art genutzt werden, zum Beispiel mit Pritschenaufbau oder Kastenwagen für den Transport von Waren, als Shuttle beziehungsweise Bus zur Beförderung von Personen oder auch Ambulanz- oder Rettungswagen.
„Zudem kann das Chassis je nach Branchenanforderung beziehungsweise Kundenbedarf verschiedene nachhaltige Antriebsformen beherbergen“, sagt Professor Johann Tomforde, Geschäftsführer der Teamobility GmbH. In der Sandwich-Plattform-Konstruktion des Chassis kommen dabei verschiedene Materialien zum Einsatz, wie etwa Profile aus den Leichtmetallen Aluminium und Magnesium sowie Composite für den Sandwichboden.
30 bis 50 % mehr Nutzraum als ein Transporter
Der Antrieb sitzt kompakt im Unterboden des Fahrzeugs zwischen den Achsen. Gegenüber gängigen Transportern wird der Vorbau um rund ein Drittel kürzer. Der Fahrerplatz ist daher viel weiter vorne positioniert. „Der ‚Uccon‘ kommt so auf etwa 30 bis 50 % mehr Nutzraum. Das Chassis erinnert von der Grundform her an einen Bootsrumpf und bietet mit geringstmöglichem Materialeinsatz beste Biege- und Torsions-Steifigkeit sowie ein sehr gutes Crash-Verhalten“, sagt Tomforde. Auch das Thema autonomes Fahren hat das Team hinter dem „Uccon“ bereits bedacht. „Die Fahrerplatz- und Cockpit-Gestaltung wird sich auf dem Weg bis zu Level 5, dem vollautonomen Fahren, verändern. Wir haben das System modular aufgebaut, sodass man das Cockpit modular an den Technologiefortschritt anpassen kann. Fährt der „Uccon“ dann voll autonom, so kann der Vorbau für neue Funktionen genutzt werden, etwa indem man dort weitere Sitzplätze für Passagiere im Bus-Betrieb unterbringt“, meint Tomforde.
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