ECAD-Software Ein durchgängiger Konstruktionsprozess – von der Mechanik bis zur Fluid- und Elektrotechnik

Redakteur: Juliana Pfeiffer |

Die KWS Saat SE entwickelt neue Saatgutsorten. Bei der Projektierung neuer Anlagen für die Saatgutaufbereitung kommt die Eplan-Plattform zum Einsatz. Die Maxime: ein durchgängiger Konstruktionsprozess – disziplinübergreifend von der Mechanik über die Verfahrenstechnik bis hin zur Fluid- und Elektrotechnik.

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Manfred Schaper, Elektro- und Automationsplaner bei KWS Saat: "Mit den neuen Softwarelösungen von Eplan arbeiten wir deutlich effizienter und die Konstrukteure können sich stärker auf kreative Tätigkeiten fokussieren statt Wiederholarbeiten zu leisten."
Manfred Schaper, Elektro- und Automationsplaner bei KWS Saat: "Mit den neuen Softwarelösungen von Eplan arbeiten wir deutlich effizienter und die Konstrukteure können sich stärker auf kreative Tätigkeiten fokussieren statt Wiederholarbeiten zu leisten."
(Bild: KWS Saat)

Ein Konstrukteur kann sich vorstellen, wie man unterschiedliche Maschinen entwickelt. Aber wie entwickelt man Saatgut, aus dem Zuckerrüben oder Sonnen-blumen entstehen? Die Antwort kennen die rund Züchter und Forscher der KWS Saat SE mit Hauptsitz in Einbeck. Das 1856 gegründete Unternehmen, das welt-weit knapp 5.000 Mitarbeiter beschäftigt und einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro tätigt, gehört zu den international führenden Saatgutherstellern und konzentriert sich auf Sorten für gemäßigte Klimazonen, vor allem auf Zuckerrüben, Mais, Getreide und Ölsaaten.

Jedes Jahr bringt KWS neue Sorten auf den (Agrar-)Markt, die sich u.a. durch höhere Erträge oder durch Resistenz gegenüber Krankheitserregern und Insektiziden auszeichnen. Dieser Prozess ist langwierig: Von der Petrischale bis zum marktfähigen Produkt können zehn bis zwölf Jahre vergehen, weil die neu entwickelten Sorten erst intensiv getestet, dann zugelassen und von Partnerbetrieben in der Landwirtschaft vermehrt werden müssen. Denn die Samen sind ein Naturprodukt, deren Anzahl sich nicht beliebig skalieren lässt.

Sondermaschinen für die Saatgutaufbereitung

Für die Verarbeitung des Samens zum Saatgut benötigt man hingegen modernste Verfahrenstechnik. Hier schließt sich der Kreis zur Elektrokonstruktion. Manfred Schaper, Elektro- und Automationsplaner bei KWS: „In Einbeck betreiben wir die weltweit modernste Aufbereitungsanlage für Saatgut.“ Dort befindet sich auch die zentrale Entwicklung, die auch Maschinen für die anderen KWS-Standorte entwickelt. Ein Beispiel: Die hoch automatisierten Anlagen zum Verarbeiten von Zuckerrübensamen verbinden u.a. die Verfahrensschritte Reinigen, Sieben, Trocknen, Klassieren, Ummanteln mit einer Hüllmasse („Pillieren“) und Applizieren von Wirkstoffen. Das Ergebnis: Aus heterogenen Samen werden Einzelkörner in definierter Größe, die von automatisierten Sämaschinen mit hohem Tempo im Abstand von rund 22 Zentimetern ausgebracht werden. Und was den Gartenfreund zur Verzweiflung bringen kann – dass von der gesäten Sonnenblumenmischung im Frühling nur ein Bruchteil zum Vorschein kommt –, bleibt dem Landwirt erspart: KWS verspricht eine Aufgangsquote von 98%.

Suche nach geeigneter durchgängiger Engineering-Software

Da es sich bei der Saatgutverarbeitung um eine „Kampagnenproduktion“ mit definierten Zeitfenstern handelt, sind die Ansprüche an die Verfügbarkeit der Anlagen hoch. Neben der Neukonstruktion gehört auch der Retrofit vorhandener Anlagen zum Aufgabenspektrum der Konstrukteure. Manfred Schaper: „Häufig passen wir die Anlagen an neue Anforderungen an.“

Projektstart mit dem R&I-Schema

Auf der Basis der Gespräche mit den internen Kunden erstellen Anlagenplaner aus der Mechanik wie Uwe Domhöver, Planer Mechanik Technische Innovationen, nun zunächst als Projektierungsgrundlage ein R&I-Schema der Anlage, die konstruiert werden soll. Dabei kommt Eplan Preplanning P&ID zum Einsatz. Es erlaubt, auf der grafischen Ebene, das einfache Erstellen einer Anlagenübersicht. Zugleich können bereits Informationen zu den einzelnen Mess- und Verbraucher-stellen sowie zur Instrumentierung hinterlegt werden. Sie stehen dann allen nach-gelagerten Engineering-Phasen zur Verfügung als Grundlage für einen durchgängigen, standardisierten Workflow.

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