Eine kobaltfreie Autobatterie in Serienreife – das ist der neueste Clou des chinesischen Batterieherstellers Svolt. Sie soll E-Autos eine Reichweite von bis zu 600 Kilometern bescheren und hätte schon 800.000 km Testfahrt hinter sich.
Manche Analysten gehen davon aus, dass schon ab 2026 erste Engpässe bei der Kobalt-Versorgung auftreten könnten. Allerdings sinkt in modernen Autobatterien der Kobalt-Gehalt immer weiter, sodass andere Analysten abweichend behaupten, die globalen Reserven dieses Rohstoffs könnten noch für mehrere Jahrzehnte reichen.
Der chinesische Batteriehersteller Svolt behauptet, eine kobaltfreie Autobatterie bis zur Serienreife gebracht zu haben. Auf der Automesse in Chengdu hat das Unternehmen angekündigt, einen „NMx“-Akkusatz ohne Kobalt entwickelt zu haben. Er solle künftig in dem E-Auto „ORA Cherry Cat“ zum Einsatz kommen. Das Auto ist ein neues Modell von Great Wall Motors, aus dessen Forschungs- und Entwicklungsabteilung Svolt durch einen Spinoff entstanden ist.
Ein Prototyp dieses neuen E-Autos ist ebenfalls gerade erstmals auf der „Chengdu Motor Show“ gezeigt worden. Die Ankündigung der neuen Batterie sorgte für einiges Aufsehen in der Industrie, denn mehrere Hersteller von Powerbatterien forschen seit Jahren an dieser Technologie, darunter Tesla und Panasonic. Kobalt gehört zu jenen Übergangsmetallen, dessen natürliche Reserven auf der Erde begrenzt sind.
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Manche Analysten gehen davon aus, dass schon ab 2026 erste Engpässe bei der Kobalt-Versorgung auftreten könnten. Allerdings sinkt in modernen Autobatterien der Kobalt-Gehalt immer weiter, sodass andere Analysten abweichend behaupten, die globalen Reserven dieses Rohstoffs könnten noch für mehrere Jahrzehnte reichen.
Der chinesische Batteriehersteller Svolt behauptet, eine kobaltfreie Autobatterie bis zur Serienreife gebracht zu haben. Auf der Automesse in Chengdu hat das Unternehmen angekündigt, einen „NMx“-Akkusatz ohne Kobalt entwickelt zu haben. Er solle künftig in dem E-Auto „ORA Cherry Cat“ zum Einsatz kommen. Das Auto ist ein neues Modell von Great Wall Motors, aus dessen Forschungs- und Entwicklungsabteilung Svolt durch einen Spinoff entstanden ist.
Ein Prototyp dieses neuen E-Autos ist ebenfalls gerade erstmals auf der „Chengdu Motor Show“ gezeigt worden. Die Ankündigung der neuen Batterie sorgte für einiges Aufsehen in der Industrie, denn mehrere Hersteller von Powerbatterien forschen seit Jahren an dieser Technologie, darunter Tesla und Panasonic. Kobalt gehört zu jenen Übergangsmetallen, dessen natürliche Reserven auf der Erde begrenzt sind.
Umstritten: Gibt es erste Kobalt-Engpässe ab 2026?
Im vergangenen Jahr seien die verfügbaren Kobaltreserven weltweit auf rund 7,1 Millionen t geschätzt worden, schreibt das chinesische Tech-Portal Jiqi Zhixin. Etwas mehr als die Hälfte davon befindet sich im Kongo, dessen politische Instabilität eine verlässliche Versorgung mit dem Material in Frage stelle, schreibt das Portal. Manche Analysten gehen davon aus, dass schon ab 2026 erste Engpässe bei der Kobalt-Versorgung auftreten könnten.
Allerdings sinkt in modernen Autobatterien der Kobalt-Gehalt immer weiter, sodass manche Analysten abweichend behaupten, die globalen Reserven dieses Rohstoffs könnten noch für mehrere Jahrzehnte reichen. Endlich – keinesfalls unbegrenzt – sind die Reserven aber auf jeden Fall.
Laut Svolt, erreichen die kobaltfreien Powerbatterie eine Leistung von 82,5 KWh und besitzen eine Energiedichte von 170 Wh/kg.
E-Autos erreichen Reichweite von bis zu 600 Kilometern
In einer Presseerklärung ließ Svolt verlauten, dass seine neue Powerbatterie eine Leistung von 82,5 KWh erreiche und eine Energiedichte von 170 Wh/kg besitze. Die mit ihr ausgerüsteten E-Autos hätten bei normalen Temperaturen eine Reichweite von bis zu 600 Kilometern. Die kobaltfreien Akkus hätten eine Beschleunigung der Test-Autos von 0 auf 100 in unter fünf Sekunden ermöglicht.
Da kobaltarme oder völlig kobaltfreie Akkus auch billiger sind, setzt Svolt seit einiger Zeit stark auf diese neue Technologie. Das Unternehmen, das weltweit fast 3.000 Mitarbeiter beschäftigt, will in den vergangenen Jahren eigenen Angaben zufolge 1.500 Mitarbeiter alleine im Bereich Forschung und Entwicklung beschäftigt haben – und 1.200 davon hätten am Projekt kobaltfreie Batterien gearbeitet.
Die neuen Akkus hätten bereits 800.000 Kilometer an Testfahrten hinter sich, gab das Unternehmen bekannt. Die Ergebnisse der Tests seien sehr positiv. So blieben etwa die Daten zur Gefahr von „thermischem Durchgehen“ (thermal runaway) innerhalb der in China vorgeschriebenen Grenzwerte, hieß es bei Svolt Auch sei der neu entwickelte Akku-Pack wasserdicht bis zu den Spezifikationen des Standards IP67.
Die Grafik zeigt welche Unternehmen welche Powerbatterien bieten – unterschieden in Material und Energiedichte.
(Bild: Asia Waypoint/GGII)
Tesla und Panasonic haben ebenfalls kobaltfreie Entwicklungen in petto
Während viele Details noch unveröffentlicht sind, sorgte die Ankündigung von Svolt in Chinas Medien und auch in internationalen Fachmedien für gehöriges Interesse. Nur die Behauptung der Firma, man habe „als erstes Unternehmen weltweit” eine kobaltfreie Autobatterie bis zur Serienreife entwickelt, stieß auf Widerspruch.
Wie so häufig bei solchen Erfindungen kommt es auch hier darauf an, über welche technologische Route man spricht. Tesla habe bereits letztes Jahr Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien (sogenannte „LFP-Zellen“) ohne Kobalt entwickelt, und auch Panasonic habe schon 2020 ähnliche Technologien entwickelt, schreibt das Fachmedium Electrek. Dennoch sei die Ankündigung von Svolt eine „wunderbare Nachricht“ für künftige Fahrer von E-Autos, besonders in China, urteilte Electrek.
*Henrik Bork, langjähriger China-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung und der Frankfurter Rundschau, ist Managing Director bei Asia Waypoint, einer auf China spezialisierten Beratungsagentur mit Sitz in Peking. „China Market Insider“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Vogel Communications Group, Würzburg, und der Jigong Vogel Media Advertising in Beijing.