Fügetechnik Acht Neuheiten aus der Verbindungstechnik

Von Juliana Pfeiffer |

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Eine Universalschraube für Konstruktionen mit Spanplatten, ein Absaug-Schweißbrennersystem für das automatisierte Schweißen, über ein digitales Drehmomentwerkzeug, bis zu biokompatiblen Klebstoff, der anaerob härtet: Die Neuheiten aus der Verbindungstechnik.

Der patentierte Sternschliff des Gewindes bei der  Universalschraube JD Plus vermeidet Materialspleißung selbst bei geringen Randabständen.
Der patentierte Sternschliff des Gewindes bei der Universalschraube JD Plus vermeidet Materialspleißung selbst bei geringen Randabständen.
(Bild: Dresselshaus)

Dresselhaus hat mit den JD Schrauben Spanplatenschrauben im Programm. Die Schrauben haben eine lange Tradition: sie bilden die Basis für den Erfolg des 1950 gegründeten Unternehmens. Zu ihrer jeweiligen Markteinführung setzten die Spanplattenschrauben JD-59 (1959) und die JD-79 (1979) Maßstäbe. Die JD Plus erweitert seit 2008 die Produktlinie. Bei der JD Plus steht das „Plus“ für die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und Ausführungen: als Universalschraube für Konstruktionen mit Spanplatten, aber auch für weitere Anwendungen mit Materialien wie z. B. Hartholz. Der patentierte Sternschliff des Gewindes vermeidet Materialspleißung selbst bei geringen Randabständen. Zudem verhindern die Frästaschen der JD Plus ein Durchdrehen auf Beschlägen. Die JD Plus ist in verschiedenen Längen, mit vielfältigen Ausführungen für den Schraubkopf, wahlweise galvanisch verzinkt, vernickelt oder weiteren Oberflächenschutzsystemen und aus Edelstahl A2 oder A4 erhältlich. Die JD Plus gibt es auch mit einer Gleitbeschichtung. Diese sorgt für ein niedrigeres Einschraubdrehmoment.

Einfach gute Verbindungen

Regionale Fachmesse für Schraubverbindungen

SchraubTec verbindet Wissen und Experten der industriellen Verbindungstechnik. Ob in der Ausstellung oder in kostenlosen Fachvorträgen: In persönlicher Atmosphäre können Sie sich über Verbindungstechnik, Schraubverbindungen, Schraubtechnik, Schraubwerkzeugen sowie Einkauf, Beschaffung und Management von C-Teilen informieren. Der Besuch ist kostenlos.

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Bis zu 95 Prozent weniger Rauchgas durch direkte Absaugung

(Bild: Cloos)

Die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) schreiben vor, den Schweißrauch und die Schadstoffe an der Entstehungsstelle abzusaugen, um die Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) für gefährliche Stoffe einzuhalten. Cloos bietet nun auch für das automatisierte Schweißen ein Absaug-Schweißbrennersystem an. Das System saugt bis zu 95 Prozent des Schweißrauchs direkt an der Quelle ab. Damit müssen Anwender deutlich weniger in Absaugtechnik, Luftführungssystem und Filtergerät investieren – bei gleichem Effekt. Ein flexibler Schlauch mit einem kleinen Durchmesser ersetzt das aufwändige Rohrsystem für das Ableiten der verunreinigen Luft zum Filtergerät. Durch das geringere Volumen der belasteten Luft ist ein kleineres Filtergerät notwendig. Ein weiterer Vorteil: Durch die optimierte Energieeffizienz sowie die minimierten Aufwände für Reinigung und Ersatz der Filterkomponenten reduzieren sich die Betriebskosten. Die verfügbaren Geometrien der Absaug-Schweißbrenner entsprechen den Geometrien der im Einsatz befindlichen Standard-Schweißbrenner. Eine aufwendige Korrektur der Roboterschweißprogramme ist nicht notwendig. So lassen sich bestehende Roboteranlagen ohne große Aufwände auf das Absaug-Schweißbrennersystem nachrüsten.

Digitales Drehmomentwerkzeug

(Bild: Bosch Rexroth)

Mit dem digitalen Drehmomentwerkzeug OPEXplus ergänzt Bosch Rexroth die Palette an Verschraubungslösungen. Die Lösung misst sowohl das Drehmoment als auch der Drehwinkel. Es deckt den Drehmomentbereich von 3 bis 800 Nm ab und überträgt ohne zusätzliche Steuerung die Verschraubungsergebnisse an beliebige IT-Systeme. OPEXplus Drehmomentwerkzeuge identifizieren sich in Netzwerken über das eingesteckte WiFi-Modul. Beim Tausch eines Werkzeugs in einer Montagelinie kann das Modul einfach in den neuen Schrauber eingesteckt werden. Das Werkzeug übermittelt die Schraubergebnisse mit einer Schraubkurve sowie maximalem Drehmoment und Drehwinkel ohne zusätzliche Steuerung direkt an beliebige IT-Systeme des Anwendenden. Dazu unterstützt OPEXplus die gängigen Protokolle wie OpenProtocol, IPM oder XML. Ein LED-Anzeigering am Griff zeigt aus allen Richtungen erkennbar den Schraubverlauf und das Schraubergebnis an. Optional ist auch ein Vibrationsmodul für die haptische Bestätigung verfügbar. Das Farb-Display ermöglicht die intuitive Bedienung des Drehmoment- und Drehwinkelschlüssels. Das Werkzeuggehäuse besteht aus einer robusten Titan-Aluminium-Legierung mit einem rutschfesten Griffüberzug.

Buchtipp

Mit dem “Handbuch der ultrahochfesten Schrauben” führt Automobilzulieferer Kamax Jahre der Entwicklungsarbeit an ultrahochfesten Schrauben mit bainitischem Gefüge zusammen. Das Besondere: Die innovative Schraubentechnologie eröffnet neue Chancen für den Leichtbau.

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Beizprodukte zur Schweißnahtreinigung

(Bild: Emil Otto)

Emil Otto hat mit Zundex eine Produktreihe zur Behandlung von Metalloberflächen nach Wärmeeinwirkungen, wie z.B. durch das Schweißen, ins Portfolio aufgenommen. Insgesamt besteht das Sortiment aus drei Produkten, die gebrauchsfertig für Kupfer, Kupferlegierungen, Nickel, Eisen und Stahl sowie für rostfreie und säurefeste Edelstähle aller Art eingesetzt werden können. Die Beizprodukte sind frei von Salz-, Schwefel- und Salpetersäure. Sie enthalten keine Flusssäure und keinerlei fluorwasserstoffsaure Salze. Spezielle Netzmittelzusätze bewirken eine schnelle und gleichmäßige Reaktion auf den zu behandelnden Oberflächen. Sind die zu behandelnden Oberflächen nicht nur durch Oxidation verfärbt, sondern auch mit weiteren Verunreinigungen, wie z.B. verbrannte Öl- oder Harzreste, grobe Schweißschlacken oder mit anderem starkem Schmutz behaftet, sind diese zunächst mechanisch zu entfernen. Anschließend wird das Zundex-Präparat mit einem Pinsel oder Ähnlichem aufgetragen. Zur Behandlung bereits montierter, schräger, vertikaler oder über Kopf liegender Flächen bietet Emil Otto auch eine hierfür geeignete Zundex-Paste an. Sobald die Oxidschichten chemisch umgewandelt und ablösbar sind, lassen sich diese durch Abbürsten oder Abwischen entfernen. Bei besonders starker Verunreinigung kann die Behandlung mit Zundex wiederholt werden.

Ultraschallschweißgerät überwindet Ein-Parameter-Schweißmodus-Steuerung

(Bild: Emerson)

Mit der Branson GSX-E1 bietet Emerson ein Ultraschallschweißgerät an. Das Gerät nutzt den „dynamischen Modus“, um die Einschränkungen der Ein-Parameter-Schweißmodus-Steuerung zu überwinden, dietypischerweise bei herkömmlichen Ultraschallschweißgeräten zu finden ist. Der dynamische Modus ist ideal für Teile, die in der Vergangenheit nur schwer zu handhaben waren. Er nutzt die elektromechanische Vorschubeinheit des Schweißsystems und optimiert den Schweißprozess durch Rechenleistung und modernste Algorithmen. Die Steuerung überwacht, berechnet und justiert automatisch mehrere Schweißparameter in Echtzeit (z. B. Kraft, Schweißenergie, Geschwindigkeit, Abstand), um optimale benutzerspezifische Ergebnisse zu erzielen (z. B. gleichbleibende Abschweißtiefe / -position und Zugfestigkeit). Die GSX-Schweißgeräte von Branson helfen Herstellern, neue Produkte schnell auf den Markt zu bringen, dabei ein hohes Qualitätsniveau beizubehalten und eine schnelle Investitionsrendite zu erzielen.

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Einfacher Einstieg in die Welt des kollaborativen Schweißens

Mit dem Systembaukasten myCobot bietet Lorch einen einfachen Einstieg in die Welt des kollaborativen Schweißens. Unternehmen können sich künftig aus der Cobot Welding World ihre individuelle Automatisierungslösung zusammenstellen, die auf ihre speziellen Schweißaufgaben und Anforderungen zugeschnitten ist. Neben der Basisausstattung des Systems mit dem Cobot UR10e, der Steuerungssoftware Lorch Cobotronic und Lorch Connect für die digitale Schweißdatenanalyse kann die jeweilige Stromquelle und der passende Brenner je nach Schweißverfahren (MIG-MAG oder WIG) ausgewählt werden. Flexibel entscheidet der Kunde, ob er zusätzliche Hardware wie einen Dreh-Kipptisch oder einen Multifunktionsflansch in die Anlage integriert. Je nach Bedarf und Aufstellungsort stehen auch mehrere Sicherheitssysteme zur Verfügung. Erweitert wurde zudem das Herzstück der Lorch Cobot Welding World – die Lorch Cobotronic Software. Sie ist nun in zwölf Sprachen abrufbar und bietet viele praktische Zusatzfunktionen, wie zum Beispiel das Intervallschweißen, das Pendeln oder eine Spot-Funktion für komfortables Heften.  Für einen noch schnelleren Zugriff auf die wichtigsten Funktionen der Steuerungssoftware kann das QuickAccess Menü als Programmfeature gewählt werden oder man nutzt Cobot Jobs – den erweiterten Assistenten:  Mit diesem Zusatzfeature können Parameter und Einstellungen wiederkehrender Schweißnähte als Favoriten abgespeichert und je nach Bedarf über passende Schlagworte einfach wieder aufgerufen werden. Das spart Zeit und erleichtert auch weniger erfahrenen Schweißern die Arbeit.

Ebenfalls neu sind die Funktion Quick-Points, mit der per Knopfdruck Wegpunkte und Schweißbefehle direkt übernommen und so komplexe Bauteile in minimaler Zeit komplett geteacht werden können, und die Funktion Smart Copy. Sie ermöglicht, bereits auf ein Bauteil programmierte Schweißabläufe zu kopieren und auf baugleiche Teile im gleichen Arbeitsbereich zu übertragen. Die Performance und die gefertigte Stückzahl können so schnell um den Faktor 3 bis 4 erhöht werden.

Thermokompressionsbonden mit dem Ultraschallschweißen kombinieren

(Bild: Tresky)

Tresky hat mit dem Thermosonic Bonding (TSB) ein Die-to-Die-Bonding-Verfahren im Portfolio, dass das Thermokompressionsbonden mit dem Ultraschallschweißen (US) kombiniert. Durch das Ultraschalschweißen lassen sich Bonddruck und Temperatur reduzieren. Es wird daher vor allem in der Halbleiterherstellung, wie beim Flip-Chip-Bonden, eingesetzt. Hier ermöglicht die lötfreie Die-to-Die-Bondtechnologie Area-Array-Verbindungen. Dabei startet das TSB-Verfahren mit einem auf einer beheizten Auflage befindlichen und durch Vakuum in Position gehaltenem Substrat. Den Chip hält ein Pick & Place-Werkzeug mit einer auf Thermosonic Bonding-Anwendungen ausgelegten Die Collet. Sobald das Tresky-Mustererkennungssystem den Chip auf das Substrat ausgerichtet hat, werden die Gold-Stud-Bumps mit dem Substrat kontaktiert. Ist die erforderliche Haftkraft erreicht, wird für eine definierte Zeitspanne der Strom des Ultraschallschweißens angelegt. Die von Tresky angebotene Vertikaltechnologie garantiere dabei eine stabile und genaue Koplanarität und Parallelität über den gesamten Z-Achsen-Hub hinweg. Beim Thermosonic Bonding können US-Power und Spannzangen eingesetzt und somit eine optimale Verbindung zwischen einem Chip und einem Substrat hergestellt werden.

Biokompatibler Klebstoff härtet anaerob

(Bild: Panacol)

Panacol hat mit Vitralit UD 4292 F einen dualhärtenden Klebstoff entwickelt, der primär mittels UV-Licht und in Schattenbereichen sekundär anaerob aushärtet. Die Besonderheit des Klebstoffsystems ist der hohe Glasübergangsbereich von über 130°C bei optimalen Aushärteparametern. Das transparente Acrylatsystem kann in nur wenigen Sekunden mit Licht im UVA-Bereich oder im visuellen Bereich ausgehärtet werden. Anschließend polymerisiert der Klebstoff in Schattenbereichen anaerob nach. Die Nachhärtung kann durch Zufuhr von Wärme oder durch Verwendung eines Aktivators beschleunigt werden. Der Klebstoff eignet sich damit für unterschiedliche Verklebungen bei der Fertigung von Elektromotoren, wie zum Beispiel für strukturelle Verklebungen von Kugellagern oder für Welle-Nabe-Verbindungen an Rotor und Stator. Der Glasübergangsbereich von über 130°C sorgt dafür, dass das Klebstoffsystem auch unter Einfluss von Temperatur und dynamischer Belastung seine Haftfestigkeit beibehält. Daher wird dieses UV-anaerobe Klebstoffsystem insbesondere den Anforderungen im Antriebssektor gerecht.

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