Magnesium Abbaubares Bioimplantat aus Magnesium

Redakteur: Dipl.-Ing. Dorothee Quitter

Erste Prototypen von körperverträglichen Knochenimplantaten aus Magnesium sollen in den kommenden vier Jahren in dem neuen EU-Projekt MagnIM entwickelt und getestet werden. Koordiniert wird das mit drei Millionen Euro ausgestattete Großprojekt vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG).

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Prototyp einer Kreuzbandschraube aus Magnesium (Bild: Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG))
Prototyp einer Kreuzbandschraube aus Magnesium (Bild: Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG))

Im neuen EU-Projekt MagnIM sollen Prototypen von abbaubaren Implantaten aus Magnesium-Legierungen getestet werden. Magnesium bietet sich an, da dieses Element ein natürlicher Bestandteil des Körpers und somit besonders gut verträglich ist. Das Material ist zudem fest und elastisch zugleich, das heißt, es kann den besonderen Anforderungen im Skelett angepasst werden. Zur Heilung sollte das Implantat dann komplett vom Knochen resorbiert, also aufgenommen werden können. Der Knochen nimmt dann den Platz dieses Implantates ein und man darf erwarten, dass man nicht mehr unterscheiden kann, ob in dem Knochen mal ein Magnesiumimplantat gesessen hat oder nicht. Die Legierungselemente, zum Beispiel Gadolinium aus dem Bereich der Seltenen Erden, sorgen unter anderem für den gezielten Abbau durch Korrosion. Wichtig sind zudem die Gefüge- und Oberflächenbeschaffenheit, damit die Knochenzellen gut einwachsen. Da nur unbedenkliche Stoffe eingebaut werden dürfen, scheidet Aluminium zum Beispiel als Legierungspartner aus.

Einsatzbereiche für die Magnesiumimplantate gibt es dort wo es vorteilhaft ist, wenn sich das Implantat gezielt wieder auflöst. Da Kinder noch wachsen, ist der Einsatz derartiger Biomaterialien in der Kinderchirurgie von großem Interesse. Dasselbe gilt für die Behandlung von Verletzungen, wo zum Beispiel nur vorübergehend Bänder fixiert werden müssen. (qui)

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