Studie Wie hoch sind die Klimaschutzpotenziale durch die Digitalisierung wirklich?

Quelle: Pressemitteilung

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Viele Unternehmen wollen ihre Klimaschutzziele auch mithilfe der Digitalisierung erreichen. Forscher dämpfen nun die Erwartungen an den technologischen Fortschritt.

Eine digitalisierte Produktion hat Auswirkungen auf die Energieeffizienz des Unternehmens. Die Einsparpotenziale sind jedoch deutlich geringer als erwartet.
Eine digitalisierte Produktion hat Auswirkungen auf die Energieeffizienz des Unternehmens. Die Einsparpotenziale sind jedoch deutlich geringer als erwartet.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

Das Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim hat in einer Studie die Auswirkungen einer digitalisierten Produktion auf ihr Klimaschutzpotenzial untersucht. Laut einer Mitteilung der Wissenschaftler verringern digitale Technologien tatsächlich die Energieintensität in der Produktion, jedoch in einem geringeren Ausmaß, als viele erwarten. Für ihre Studie haben die Wissenschaftler Daten von 28.600 Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland zwischen 2009 und 2017 ausgewertet.

Eine Zunahme digitaler Technologien in den Unternehmen ist nicht zwangsläufig mit wesentlichen Verbesserung der Energieintensität verbunden.

Thomas Niebel, ZEW-Wissenschaftler und Studienautor

Auswirkungen in energieintensiven Branchen

Laut der Studie konnte bei einer Erhöhung der relativen Softwarenutzung um ein Prozent mit einem durchschnittlichen Rückgang der Energieintensität zwischen 0,007 und 0,011 Prozent festgestellt werden. „Eine Zunahme digitaler Technologien in den Unternehmen ist nicht zwangsläufig mit wesentlichen Verbesserung der Energieintensität verbunden“, sagt Thomas Niebel, ZEW-Wissenschaftler und Studienautor. „Allerdings sind die Auswirkungen – Verringerung des relativen Energiekonsums beim Einsatz von digitalen Technologien – in sehr energieintensiven Unternehmen und Branchen ausgeprägter“. Energieintensive Branchen mit stärkeren Verbesserungen seien beispielsweise:

  • die chemische Industrie,
  • die Metallerzeugung,
  • die Herstellung von Glas, Glaswaren und Keramik,
  • die Verarbeitung von Steinen und Erden sowie
  • die Verarbeitung von Papier- und Papierwaren.
Nur mit dem zielgerichteten Einsatz von digitalen Technologien sowie einem sinnvollen gesetzlichen Rahmen, der zum Beispiel potenzielle Reboundeffekte abmildert, können die Klimaschutzpotenziale von digitalen Technologien tatsächlich genutzt und so CO2-Emissionen reduziert werden.

Janna Axenbeck, ZEW-Wissenschaftlerin und Studienautorin

Mit ihren Ergebnissen wollen die Forscher Politik und Wirtschaft erreichen, um die Strategien für den Klimaschutz entsprechend anzupassen. „Nur mit dem zielgerichteten Einsatz von digitalen Technologien sowie einem sinnvollen gesetzlichen Rahmen, der zum Beispiel potenzielle Reboundeffekte abmildert, können die Klimaschutzpotenziale von digitalen Technologien tatsächlich genutzt und so CO2-Emissionen reduziert werden“, sagt Janna Axenbeck, Wissenschaftlerin im ZEW-Forschungsbereich „Digitale Ökonomie“ und Studienautorin.

Die komplette Studie kann auf der Homepage des ZEW heruntergeladen werden.

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