Soft- und Hardware sind zunehmend in der Lage, Produkte mit all ihren Eigenschaften unter realen Einsatzbedingungen zu simulieren. Auf diese Weise entsteht für jedes Produkt ein digitaler Zwilling, der die Effizienz in der kompletten Prozesskette steigern kann. Der digitale Zwilling erfordert aber, dass Ingenieure in Zukunft ihr Wissen mehr denn je teilen.
Durch die fortschreitende Digitalisierung entstehen komplette digitale Abbilder eines realen Produkts. Damit werden Qualitäts- und Effizienzsteigerungen in allen Prozessen erreicht.
Fast 800 Millionen vernetzte Geräte sollen im Jahr 2020 laut einer Studie von Cisco in Deutschland auf dem Markt sein – damit kommen rein rechnerisch auf jeden deutschen Staatsbürger zehn vernetzte Geräte. „Diese Geräte werden nicht alle bei uns zu Hause stehen, sondern werden unsere Städte, Fabriken und vieles andere smart machen“, sagt Oliver Tuszik, Deutschlandchef von Cisco. Die zunehmende Vernetzung sei ein Gradmesser für die Digitalisierung. Laut Tuszik wird die Digitalisierung in Deutschland in den kommenden vier Jahren an Tempo aufnehmen.
Mit Daten den Umsatz steigern
Bis zum Jahr 2020 werden neue Geschäftsmodelle, die auf Daten basieren, mehr als zehn Prozent zum Umsatz beitragen – so schätzen deutsche Maschinenbauer die Chancen der Digitalisierung laut einer aktuellen Studie des VDMA und der Unternehmensberatung McKinsey & Company. Bisher liegt der Beitrag der Digitalisierung nur bei drei Prozent. Unternehmen erwarten durch die Digitalisierung im ersten Schritt eine Verbesserung ihrer Kostenposition um fünf bis zehn Prozent. Allerdings ist der Weg dahin noch weit: Erst ein Fünftel der befragten europäischen Unternehmen hat bereits neue Geschäftsmodelle aufgebaut, ein Drittel hat das Thema aktuell noch nicht im Fokus.
Diese Welle der Digitalisierung wird auch die Konstruktion grundlegend verändern, sagt Prof. Michael Abramovici, Sprecher des Vorstands der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktentwicklung WiGeP: „Zunächst werden sich die meisten Produkte dramatisch wandeln. Sie werden komplexer, interdisziplinärer, intelligenter und mit anderen Produkten und Systemen beziehungsweise mit dem Internet vernetzt sein“, erläutert Abramovici.
WiGeP: Eine Perspektive für den Weg zu den Produkten von morgen
Die Wissenschaftliche Gesellschaft für Produktentwicklung WiGeP ist ein Kompetenznetzwerk zur Förderung von Produktinnovationen im Maschinenbau und in verwandten Branchen wie der Automobilindustrie. Ihr gehören mehr als 75 Professorinnen und Professoren an. Das Netzwerk wurde 2011 als Zusammenschluss des Berliner Kreis - Wissenschaftliches Forum für Produktentwicklung - und der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Maschinenelemente, Konstruktionstechnik und Produktentwicklung (WGMK) e.V. gegründet.
Die Wissenschaftliche Gesellschaft für Produktentwicklung versteht sich als Bindeglied zwischen Hochschulen und der Industrie. Im Vordergrund steht die gemeinsame Kommunikation und Kooperation in Fragen der Forschung und Lehre im Bereich der integrierten Produktentwicklung. Der angeschlossene Industriekreis der Gesellschaft umfasst mehr als 40 Führungspersönlichkeiten renommierter deutscher Unternehmen.
Durchgängiges Engineering als Voraussetzung für Industrie 4.0
Aus dem Blickwinkel der Produktentwicklung ist durchgängig virtuelles Engineering eine Voraussetzung für Industrie 4.0, denn nur die durchgehende Digitalisierung dieser Prozesse sorgt dafür, dass die hochkomplexen und anspruchsvollen Produkte von heute überhaupt entwickelt werden können. „Die verschiedenen Disziplinen wie Mechanik, Elektronik oder Software, die ein Produkt heute ausmachen, lassen sich durch die Digitalisierung leichter vernetzen und mit den Anforderungen und den realen Leistungsdaten verbinden“, so Peter Scheller, Marketing Director NX bei Siemens PLM Software in Deutschland.
Vermehrt Wissen teilen
Längst arbeiten Entwickler nicht mehr an Einzelteilen: Sie entwickeln Module, die Sensorik, Elektronik und Mechanik beinhalten und haben im Idealfall dabei schon den vollständigen Produktlebenszyklus im Kopf. „Der Konstrukteur wird im Zuge dieser Entwicklungen mehr und mehr zum Teil eines großen Ganzen, stellt Andreas Barth, Managing Director EuroCentral bei Dassault Systèmes, fest. „Denksilos werden aufgelöst: Der Konstrukteur arbeitet nicht mehr einfach Aufträge ab, sondern nimmt Ideen auf und gestaltet sie in enger Zusammenarbeit mit anderen Teams. Im Fokus steht also nicht mehr das Besitzen und Umsetzen von Wissen, sondern vor allem das Teilen von Wissen“, führt Barth aus.
PLM vereinfacht Kollaboration
Erheblich vereinfacht und beschleunigt wurden diese Möglichkeiten der Kollaboration durch die Einführung von PLM-Tools, so Stephan Ellenrieder, Senior Vice President und Geschäftsführer Zentraleuropa bei PTC. Damit können im Konstruktionsprozess unterschiedliche, global verteilte Teams sich besser mit Informationen und Ideen versorgen. Mit der jetzt fortschreitenden Digitalisierung der Entwicklung und der Produkte selbst ergeben sich natürlich neue Möglichkeiten der Effizienzsteigerung: „Die Konstrukteure rücken näher an die Nutzung eines Produkts heran und können nun nachvollziehen, wie Produkte tatsächlich verwendet werden", erläutert Ellenrieder. „So können Produkte in ihrer Leistungsfähigkeit besser an die tatsächlichen Kundenbedürfnisse angepasst werden.“
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Stand vom 15.04.2021
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