CAD-Arbeitsplatz Ultrawide-Monitor vs. Multiscreen: Wer macht das Rennen?

Aktualisiert am 17.01.2023 Von Dipl.-Ing. (FH) Monika Zwettler

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21:9-Monitore sind seit einigen Jahren auf dem Vormarsch - besonders im Consumer-Bereich. Wir sind der Frage nachgegangen, ob diese Monitore in Zukunft auch die Lösung mit zwei Bildschirmen am CAD-Arbeitsplatz ersetzen werden, und zeigen Vor- und Nachteile der beiden Varianten.

Ein typischer CAD-Arbeitsplatz: Konstrukteure arbeiten mit zwei Bildschirmen, die so nahtlos wie möglich leicht angewinkelt zueinander platziert sind. Sogenannte 21:9- bzw. Breitbilschirme sind aber im Kommen.
Ein typischer CAD-Arbeitsplatz: Konstrukteure arbeiten mit zwei Bildschirmen, die so nahtlos wie möglich leicht angewinkelt zueinander platziert sind. Sogenannte 21:9- bzw. Breitbilschirme sind aber im Kommen.
(Bild: Gorodenkoff Productions OU)

Es ist ein vertrautes Bild: zwei Monitore sind angewinkelt nebeneinander angeordnet, manchmal einer davon hochkant. Ein Monitor zeigt ein 3D-CAD-Modell, auf dem anderen sind beispielsweise Unternehmensanwendungen, Bedienleisten, Projektordner, Pflichtenhefte usw. angeordnet - ein CAD-Arbeitsplatz.

Doch seit einiger Zeit rückt an die Stelle dieses Dual-Setups häufig nur ein einzelner Bildschirm im Ultraweit-Format, manchmal auch in der sogenannten Curved-Ausführung. Ob Monitore im sogenannten 21:9-Format in Zukunft das bisher gewohnte Setup von zwei Monitoren am CAD-Arbeitsplatz ersetzen werden und wo die Vor- und Nachteile der beiden Varianten liegen, wollten wir von den Monitor-Experten Dell, Eizo, HP und Lenovo wissen.

Wenn auch die Nachfrage nach der Lösung mit einem Bildschirm bei allen Anbietern gestiegen ist, so betonen alle vier Unternehmen doch, dass

  • beide Setups ihre Vorteile haben,
  • die Wahl stark von den persönlichen Präferenzen der Anwender abhängt und somit
  • beide Varianten ihre Daseinsberechtigung haben.
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21:9-Monitore werden tatsächlich immer beliebter. Der Trend hin zum Ultrawide-Monitor zeigt sich auch bei uns recht deutlich, aber das 21:9-Format wird Setups mit zwei Monitoren wahrscheinlich nie vollständig ersetzen.

Robbi Teichfischer, Field Product Manager Workplace bei Dell Technologies

Auch bei HP verzeichnet man eine steigende Nachfrage nach Ultraweit-Monitoren, speziell mit Curved Displays - sowohl für Standard-Displays als auch hinsichtlich Displays, die sich für CAD-Anwendungen eignen. Lenovo bestätigt diese Entwicklung: Kunden ziehen es oft vor, einen einzelnen Monitor mit 21:9-Seitenverhältnis zu erwerben, denn es spart Geld und Platz auf dem Schreibtisch.

Bei Eizo zeigt sich ein gemischtes Bild: Denn das Für und Wider der verschiedenen Formate wird von den Anwendern sehr individuell bewertet:

  • So gebe es beispielsweise viele Anwender, die eine Bildschirmwölbung bei 21:9-Curved-Schirmen als sehr störend empfinden, weil sie sich mit den anscheinend gekrümmten horizontalen Linien nicht anfreunden können.
  • Ein weiterer Anwenderkreis bevorzuge bewusst einen separaten Schirm für Anwendungen, die parallel neben der CAD-Anwendung laufen.
  • Andere wiederum empfinden die Gehäuserahmen zwischen Mehrschirmlösungen störend und bevorzugen eine große durchgehende Bildfläche.

Eizo bestätigt die These, dass Dual-Setups obsolet werden, daher nicht. Aber was genau sind die Vorteile der beiden Varianten?

Vorteile von Dual-Setups am CAD-Arbeitsplatz:

  • Manche Anwender berichten von Problemen bei gekrümmten Monitoren, weil gerade Linien scheinbar nicht gerade gezeigt werden. Allerdings sind Experten sich sicher, dass dies eine reine Gewöhungssache ist und es wird empfohlen, dem Sehapparat und dem Gehirn eine gewisse Einarbeitungszeit zu gönnen.
  • Manche Anwender wünschen sich die Möglichkeit, einen Monitor auch im Hochformat zu verwenden.
  • Die Ultraweit-Bildschirme punkten hinsichtlich der Ergonomie natürlich durch ihre störkantenfreies Design; allerdinsg kann auch eine Zweischirmlösung durch entsprechendes Anwinkeln für mehr Ergonomie sorgen: Dank nahezu rahmenlosen Geräten können die Augen auch so geschont und der Platzbedarf reduziert werden. Dazu muss der Sehabstand zwischen den seitlichen Anzeigerändern und der Bildmitte so eingestellt sein, dass das Auge von Fokussierungsleistung entlastet wird.

Vorteile von 21:9-Bildschirmen am CAD-Arbeitsplatz:

  • Größe: Als Hauptvorteil ist natürlich die große Anzeigefläche zu nennen:- hier ein Beispiel: Der gewölbte 49-Zoll-Monitor Dell U4919DW ersetzt mit seiner Dual-QHD-Auflösung (5120 x 1440) im 32:9-Format genau zwei 27-Zoll-QHD-Monitore (16:9).
  • Produktivität: Laut Lenovo steigt Umfragen zufolge mit dem 21:9 Format in entsprechender Größe auch die Produktivität: Vergleicht man danach einen 34"-21.9-Curved-Monitor mit einem 31.5"-16:9-Flat-Monitor, benötigen Anwender 14 Prozent weniger Zeit zum Tippen und 17 Prozent weniger Zeit zum Lesen.
    Ergonomie: Keine Bezel, keine störenden Kanten und somit eine einheitliche Bilddarstellung. Bei den gekrümmten Ausführungen ist das Sichtfeld erweitert, sodass weniger Kopfbewegungen nötig sind. Allerdings gilt es zu beachten, dass die konkave Form zu Abstrichen bei Spiegelungsfreiheit und Helligkeitsverteilung führen kann. Wichtig ist es auch, auf einen ergonomischen Standfuß zu achten.
  • Kosten: Ein Breitbildschirme kosten zwar in der Anschaffung mehr, sparen aber dennoch Kosten, da ja nur einer pro Arbeitsplatz benötigt wird. Auch punkten sie in Sachen Energiekosten und Platzbedarf: Die einfachere Verkabelung spart Kosten, Zeit und Platz auf dem Schreibtisch.

Diese Kriterien sind wichtig bei einem 21:9-Monitor für den CAD-Arbeitsplatz:

  • Auflösung: Die Experten empfehlen QHD (2560 x 1440) aufwärts.
  • Größe: Hier müssen Anwender beachten, dass die Abmessung der Bilddiagonalen etwas über die Bildhöhe hinweg täuschen kann. Aber als Beispiel:
  • Bildqualität: IPS-Panel, hohe Bildwiederholrate ab 75 Hz
  • Ergonomie: verstellbarer Standfuß (Höhe, Neigung), wenig Reflexionen und Flimmerfreiheit, Blaulichtreduzierung
  • Farbraum: Farbtiefe von mindesten 8 Bit, breite Farbraumabdeckung von mindestens 98 Prozent
  • Anschlusstechnik: Flexible Möglichkeiten (DP- und USB-C-Anschluss) und ein Display-Management-Tool. Als Beispiel diene hier der Dell Display Manager: Dieser hilft beim produktiven Arbeiten, indem er es dem Nutzer ermöglicht, Anwendungen einfach und effektiv auf dem Bildschirm in vordefinierten oder selbstgewählten Unterbereichen anzuordnen und anzupassen.
Ein Faktor, den man nicht vernachlässigen darf, sind die Anschlüsse. Für Nutzer, die auf mobilen Workstations arbeiten, wird aus einem Monitor mithilfe der richtigen Anschlüsse ein Produktivitätshub, über den sie ihre Geräte laden können und der unnötiges Kabelgewirr überflüssig macht.

Robbi Teichfischer, Field Product Manager Workplace bei Dell Technologies

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