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Wartung
Die Wartung ist in Verbindung mit Antriebseinheiten ein heikles Thema. In der Regel findet sie schlicht nicht statt. In Fabriken, Lagerhäusern und Verteilungszentren werden die Anlagen nur selten angehalten. Einmal installiert und in Betrieb genommen, laufen die Komponenten so lange, bis sie ausfallen. Die meisten Lagerdefekte sind auf unsachgemäßen Einbau, fehlende Schmierung oder eindringenden Schmutz zurückzuführen. Die fehlende Schmierung ist vermutlich das häufigste Problem. Einige Anwender lehnen die Schmierung der Lager grundsätzlich ab. Das gilt zum Beispiel im Bereich der medizinischen Fabrikation. Hersteller medizinischer Produkte schließen aus hygienischen Gründen den Faktor Schmierung bei der Gerätekonstruktion aus. Wenngleich Lager zwar auch ohne Schmierung laufen können, wird dies nicht empfohlen. Unter derart schwierigen Anforderungen ist die Verwendung von Präzisionslinearlagern daher die clevere Wahl.
Während Präzisionslager den Vorteil einer höheren Verschleißfestigkeit bieten, sind Schmierung und der Schutz vor Verunreinigung weitere Elemente der Gleichung. Die meisten Präzisionslager verfügen über eine Schmierbohrung oder einen Lagerblock für Öl.
Eine ordnungsgemäße Schmierung reduziert zudem die Verunreinigungsgefahr. Viele Präzisionslinearlager bieten ein gut durchdachtes Dichtungskonzept. Beim Super Smart ist ein Zweilippen-Abstreifer in das Lager integriert. Eine Lippe verhindert das Austreten des Schmiermittels, während die andere als Abstreifer gegen Verunreinigungen fungiert. Darüber hinaus erhält jeder von Thomson ausgelieferte Lagerblock eine Buna-N-Kautschukdichtung.
Wenn jedoch eine Nachschmierung betriebsbedingt kaum möglich ist, sollte Schmierfett verwendet werden, da es längerer Schmierintervalle als Öl ermöglicht.
Darüber hinaus wirkt Fett eher geräuschdämpfend. Für Anwendungen mit hohen Verstellgeschwindigkeiten wird dagegen Öl als Schmiermittel empfohlen. Bei hohen auftretenden Lasten und niedrigen Geschwindigkeiten, zwischen 1 und 1,5 m/s, wird üblicherweise Fett verwendet.
Eine sachgemäße Montage kann den Wartungsaufwand deutlich senken. Kunden, die ihre Lager selbst austauschen, sollten insbesondere auf feste Verbindungen, eine exakte Ausrichtung und die Vermeidung von Vibrationen achten. Alle Lagerhersteller stellen ihren Kunden Anleitungen und Empfehlungen zur Verfügung, die unbedingt eingehalten werden sollten, um einen korrekten Sitz der Welle sowie eine ausreichende Befestigung und Ausrichtung der Bauteile sicherzustellen.
Alternativ kann der Lagerhersteller bereits zu Beginn des Gerätedesigns hinzugezogen werden. Lagerhersteller achten in der Regel auf Parameter wie Last, Geschwindigkeit und Langlebigkeit sowie weitere kritische Faktoren des Systemdesigns. Außerdem können sie die Anwender häufig bei der Auswahl von Antriebssystemen und sonstigen Komponenten unterstützen. Einige von ihnen verfügen über Erfahrungen zu sämtlichen Komponenten der Achsteuerung, was einen enormen Vorteil darstellen kann. Indem der Hersteller eingebunden wird, können geringere Toleranzen und ein geringeres Spiel zwischen den Bauteilen erreicht werden, was sich letztlich in mehr Genauigkeit und Zuverlässigkeit des gesamten Systems niederschlägt.
Grundsätzlich lässt sich konstatieren, dass Präzisionslager Vorteile für jeden Einsatzzweck bieten. Daher hält dieser Lagertypus vermehrt in den Bereichen der Medizin- und Halbleitertechnik Einzug – besonders in den Handhabungsanlagen. Je kleiner die Halbleiter-Bauteile werden, umso wichtiger wird eine genaue Positionierung. Und selbst in Standardanwendungen wählen immer mehr OEMs Präzisionslager, da sie zum Beispiel längere Garantiezeiten oder eine klarere Abgrenzung vom Wettbewerb ermöglichen. (ud)
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