Umformen Neuer Prozess spart rund 15 % Material im Vergleich zum Tiefziehen

Redakteur: Dipl.-Ing. Dorothee Quitter

Thyssen Krupp hat auf der Euroblech 2018 eine neue Technologie zur Kaltumformung höchstfester Stähle vorgestellt.

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Die smartform-Technologie ermöglicht das Umformen hochfester Stähle in bislang unerreichter Maßhaltigkeit.
Die smartform-Technologie ermöglicht das Umformen hochfester Stähle in bislang unerreichter Maßhaltigkeit.
(Bild: D.Quitter/Konstruktionspraxis)

Die unter dem Namen smartform patentierte Technologie ermöglicht das Umformen hochfester Stähle mit hoher Maßhaltigkeit. Die Lösung von thyssenkrupp Steel setzt im Presswerk an, einer zentralen Stelle im Produktionsprozess eines Autos, dort wo die Geometrie des Fahrzeugs geprägt wird. Je Bauteil, ob also A-Säule, Querträger oder Schweller, sind mehrere Pressschritte nötig, bis das gewünschte Element fertig geformt ist. Vor allem die Rückfederung macht hier Probleme. Mit smartform gehört dies der Vergangenheit an. In einem 2-stufigen Prozess ist es nun möglich, durch einen speziellen Kalibrierschritt ein maßhaltiges Bauteil nahezu ohne Rückfederung herzustellen – selbst bei Materialfestigkeiten von 1.200 MPa und mehr. Weitere Vorteile des neuen Verfahrens liegen im geringeren Materialverbrauch, weil die dem Bauteil zugrundeliegende Platine der Endkontur bereits angepasst wird. Durchschnittlich 15 % Materialersparnis sind so möglich, einhergehend mit dadurch bedingtem Kostenvorteil im Produktionsprozess. Volkswagen nutzt die neue Technologie bereits im Werk Mosel bei Zwickau und wird im Herbst von der Probe- auf die Serienfertigung umsteigen. Produziert werden soll mit smartform zunächst der Längsträger für den Golf. Das neue Verfahren von thyssenkrupp eignet sich grundsätzlich für die Fertigung vieler Millionen strukturrelevanter Bauteile pro Jahr. (qui)

Tipp: Anwendertreff Leichtbau Auf dem 3. Anwendertreff Leichtbau, der vom 4. bis 5. Dezember 2018 in Würzburg stattfindet, können sich Teilnehmer über den Konzept-, Struktur-, Material- und Fertigungsleichtbau informieren. Im Mittelpunkt stehen dieses Jahr die Bionik, die Verbundwerkstoffe, die Additive Fertigung und passende Fügetechnologien.
Mehr Informationen: Anwendertreff Leichtbau

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