Sensorik Leuze freut sich über hohe Umsatzzuwächse und wird klimaneutral

Von Ines Stotz |

Leuze hat auf seiner digitalen Jahrespressekonferenz hohe Zuwächse im Jahr 2021 vermeldet. Danach hat der Sensorspezialist ein Umsatzplus von 23 Prozent erreicht und damit sein Wachstumsziel von 12 Prozent bei Weitem übertroffen. Auch im Jahr 2022 verfolgt das Unternehmen ehrgeizigen Ziele.

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Ulrich Balbach, CEO, Leuze: „Wachstum passiert nicht einfach so und nicht von heute auf morgen. Hierfür muss man frühzeitig eine klare Vorstellung von der Zukunft entwickeln, ein klares Bild und Ziel vor Augen und einen Plan haben, wie man den Wandel aktiv gestaltet und so das Wachstum weiter vorantreibt.“
Ulrich Balbach, CEO, Leuze: „Wachstum passiert nicht einfach so und nicht von heute auf morgen. Hierfür muss man frühzeitig eine klare Vorstellung von der Zukunft entwickeln, ein klares Bild und Ziel vor Augen und einen Plan haben, wie man den Wandel aktiv gestaltet und so das Wachstum weiter vorantreibt.“
(Bild: Leuze)

Ulrich Balbach, der die Leuze-Electronic-Gruppe seit zehn Jahren als CEO leitet, erläuterte die wirtschaftliche Entwicklung des Vorjahres und die künftigen Wachstumsziele: „2021 war ein sehr bewegtes Jahr, das nach einem eher verhaltenen 2020 nunmehr wieder unter dem Zeichen des Wachstums stand.“

Boomende Elektromobilität

Maßgeblich dafür verantwortlich gewesen seien viele Investitionen in Maschinen und Anlagen, die 2020 aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnten. Der Umsatzzuwachs im Jahr 2021 sei dann unter anderem durch die in China produktionsseitig boomende Elektromobilität zu verdanken, was inzwischen auch Europa und die USA erfasst hat.

„Rückblickend auf 2021 konnten wir nun sogar ein Umsatzplus von 23 Prozent erreichen und schließen das vergangene Geschäftsjahr mit knapp 260 Mio. Euro Umsatz ab“, berichtete Ulrich Balbach. Besonders hoch fielen die Zuwächse in China (+60 %) und in den USA (+26 %) aus, Europa lag im Mittel bei 14 %. Somit sei Leuze auf dem besten Weg sein 2020 verkündetes Wachstumsziel zu erreichen, nämlich den Umsatz bis 2025 zu verdoppeln.

Schwierige Rahmenbedingungen

Vor Herausforderungen stellt den Konzern die zunehmende Allokation von Rohstoffen und Bauteilen sowie die Engpässe in den Lieferketten, vor allem im Halbleiterbereich aus Asien und den USA, bei gleichzeitig vollen Auftragsbüchern. 2022 sollen weltweit über sieben Millionen Sensoren gefertigt und verkauft werden. Dazu werden bis Jahresende die Fertigungskapazitäten um rund 50 Prozent erweitert.

Die Corona-Pandemie bedeutet schließlich eine Herausforderung, die auch in diesem Jahr bleibt und worauf sich Leuze mit verschiedenen Maßnahmen weiter einstellt. Verschiebungen von Messen wie der Hannover Messe und der SPS begrüßt das Unternehmen und ergänzt seine Messeauftritte weiterhin um seine digitalen „Leuze Experience Days“.

Wir fahren zum einen auf Sicht, um stets flexibel und agil handeln zu können. Zum anderen legen wir unseren Fokus auf die Industrien des Anlagen- und Maschinenbaus, in denen wir jahrzehntelange Erfahrung, Applikationswissen und Wachstumspotentiale haben.

Ulrich Balbach, Leuze

Ulrich Balbach erläuterte, dass für solch ein Wachstum klare Zielvorstellungen wichtig sind und seine Wachstumsstrategie auf verschiedenen Säulen basiert: „Wir fahren zum einen auf Sicht, um stets flexibel und agil handeln zu können. Zum anderen legen wir unseren Fokus auf die Industrien des Anlagen- und Maschinenbaus, in denen wir jahrzehntelange Erfahrung, Applikationswissen und Wachstumspotentiale haben, etwa in der Verpackungsindustrie und der Intralogistik.“

Ein weiterer wichtiger Schritt war 2020 die Eröffnung des internationalen Distributionszentrums in Unterlenningen, nahe des Headquarters in Owen in Baden-Württemberg. Seitdem werden von dort aus alle europäischen Kunden und internationalen Tochtergesellschaften beliefert.

Zahl der Produktionslinien verdoppeln

Um die weltweit hohe Nachfrage mit einer kurzen Lieferzeit erfüllen zu können, soll bis Ende 2022 die Anzahl der Produktionslinien verdoppelt werden. Außerdem soll Anfang des zweiten Halbjahres ein neuer Produktionsstandort in Melaka, Malaysia, eröffnet werden.

Auch die Mitarbeiter, die bei Leuze Sensor People heißen, seien ein wichtiger Erfolgsschlüssel. 2021 wurden weltweit 150 neue Mitarbeiter eingestellt, davon rund zwei Drittel in Deutschland. Damit beschäftigt das Unternehmen aktuell 1400 Personen. Und auch in diesem Jahr sollen 165 neue Mitarbeiter eingestellt werden, davon etwa 50 in Deutschland.

Gesetztes Ziel: CO2-Neutralität

Für den CEO sind Technologieführerschaft und konstantes Wachstum gleichzeitig auch verpflichtend, Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft zu übernehmen. Die Themen Nachhaltigkeit und Klimaneutralität sind deshalb fest in der Unternehmensstrategie verankert. Konkret heißt das, bis Ende des Jahres in Deutschland CO2-neutral zu werden.

Darüber hinaus will der Sensorspezialist als international agierendes Unternehmen aber auch weltweit einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. So werden beispielsweise neue Gebäude wie das Werk in Malaysia in Zukunft bezüglich der Klimatisierung von Grund auf CO2-neutral ausgelegt. Ulrich Balbach: „Dadurch wird die Energieeffizienz in der Produktion deutlich verbessert.“

Technische Trends und Innovationen

Im zweiten Teil der Jahrespressekonferenz nannte der Firmenlenker vier technische Trends, die den Sensorspezialisten bewegen.

Trend 1: Weil die Steuerungswelten weltweit zusammenwachsen, verbaut Leuze die entsprechenden Schnittstellen in den Produkten.

Trend 2: Mit dem Einsatz von Condition Monitoring lässt sich die Maschinenverfügbarkeit erhöhen. So lassen sich beispielsweise mit einer Reflexionslichtschranke für transparente Objekte mit IO-Link – wie die PRK 3C, PRK 55 oder PRK 18B – Umwelteinflüsse erkennen und analysieren, so dass die Maschinensteuerung reagieren kann.

Trend 3: Remote Formatwechsel ohne mechanischen Eingriff. Damit erkennen die Lichttaster der Baureihe HT 10, 110 und HRT 25B auch unterschiedlichste Paletten und Behälter.

Trend 4: Multifunktionale Strukturen können die erforderliche Redundanz für Safety erzeugen. Hierfür hat Leuze ein neues Sicherheits-Barcode-Positioniersystem entwickelt, dass es ermöglicht, die Position mit nur einem Sensor sicher zu erfassen.

Es wird über zwei SSI-Schnittstellen an eine sichere Auswerteeinheit angeschlossen und eignet sich für Anwendungen bis Performance Level e. So lassen sich Sicherheitsfunktionen einfach umsetzen.

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