Automatisierung Lenze investiert 50 Millionen Euro in schlanke Produktion
Es ist die größte Investition in der Firmengeschichte: Lenze investiert 50 Mio. € in den „Mechatronic Competence Campus“ (MCC). Am Standort Extertal soll eine flexible Produktion entstehen, in der das Unternhmen Industrie 4.0 in die Praxis umsetzt.
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In Anwesenheit des Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, der Bürgermeisterin von Extertal, Monika Rehmert, sowie der Gesellschafter des Unternehmens und Mitgliedern der Gründerfamilie hat Lenze den Grundstein für das neue „Mechatronic Competence Campus“ (MCC) in Extertal gelegt.
Rund 50 Mio. € investiert Lenze in den Entwicklungs- und Fertigungsstandort, die größte Einzelinvestition in der 70-jährigen Geschichte Unternehmens. Der Neubau umfass 7.500 m2, insgesamt stehen auf dem Campus 30.000 m2 für Entwicklung, Fertigung, Service und Lager zur Verfügung. Im Endausbau im Jahr 2020 sollen hier rund 800 Mitarbeiter beschäftigt sein, die noch auf drei getrennte Standorte in Extertal verteilt sind.
Zusammenarbeit in agilen, interdisziplinären Teams
Besonderes Augenmerk legt Lenze auf die bessere Zusammenarbeit aller Beteiligten bei der Produktentwicklung bis hin zur Fertigung: Von der Ideenfindung über die Produktentwicklung, Prototypenbau und Nullserie bis hin zur Serienreife sollen die unterschiedlichen Disziplinen enger zusammenrücken. Ein zentrales Element des Entwicklungsstandortes ist daher das Technikum. Produktmanager mit engem Kontakt zum Vertrieb und deren Kenntnis der Kundenanforderungen sollen mit dem Entwicklungsteam, den Service-Mitarbeitern und der Operations-Abteilung zusammenkommen. Auch Kunden lassen sich mit einbeziehen, die spezifische Entwicklungen begleiten und live erleben können.
Der Mechatronik-Campus sei für Lenze ein entscheidender Schritt, um Innovationen zu fördern, die Ergebnisse des Innovationsprozesses zu verbessern und das Time-to-Market deutlich zu verkürzen, erklärte Christian Wendler, CEO von Lenze, bei der Grundsteinlegung: „Mit dem MCC schaffen wir nicht nur eine der zukunftsorientiertesten Mechatronik-Produktionsstätten Deutschlands, sondern vor allem auch ein wichtiges Referenzprojekt für die Zukunft der Zusammenarbeit“. So sollen die Mitarbeiter in Zukunft in agilen, interdisziplinären Teams auf offenen Flächen zusammenarbeiten und dabei „für unsere weltweiten Kunden die besten mechatronischen Lösungen und Services erarbeiten“.
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Verbesserungen soll es aber auch in der Produktion geben. „Hier kommen neueste Automationstechniken zum Einsatz“, so Wendler weiter. Industrie 4.0 finde auf dem MCC ihren praktischen Niederschlag: Vernetzung und Steuerung werden von Grund auf neu konzipiert, basierend auf einer SAP-Umgebung. In der Produktion selbst sollen fahrerlose Transportsysteme zum Einsatz kommen, direkt angeschlossen ist ein modernes Hochregallager mit Platz für mehr als 16.000 Paletten und über 15.000 Behältern. Rund 300 Lenze-Antriebe werden in der Logistik verbaut.
Dramatische Veränderungen gegenüber dem bisherigen Produktionsablauf
Die Veränderungen gegenüber den bisherigen Produktionsabläufen sollen dramatisch sein. Der Make-to-Order-Prozess, bei dem aus vorgefertigten Elementen die kundenspezifischen Fertigprodukte entstehen, soll zwischen 50 und 85 % schneller werden – im Extremfall sinkt die Durchlaufzeit von 32 Tagen auf nur noch 5, weil unnötige Materialbewegungen und Liegezeiten wegfallen. 300 Palettenkilometer pro Jahr werden künftig eingespart, 10 % weniger Energie und 48 % weniger Fläche benötigt.
„Was wir hier in der Produktion einsetzen, ist nicht die Industrie 4.0 der Zukunft, sondern die von heute: bodenständig, praxisnah und wirtschaftlich sinnvoll“, betont Christian Wendler, „insofern kann diese vernetzte Fertigung auch Vorbild für unsere Kunden sein.
Die digitalen und stark vernetzten Automatisierungslösungen in der Produktion beschleunigen nicht nur die Auslieferung. Sie erhöhen auch die Flexibilität und werden zu neuen Angeboten im Produkt- und Service-Portfolio führen. „Auch das ist ein Aspekt, der die Zukunftsfähigkeit von Lenze stärkt“, ist sich Wendler sicher. Denn der Campus dient auch als Labor, in dem Neues erprobt und verbessert werden soll. Was sich ab 2020 in Extertal bewährt, soll dann auf die anderen Standorte weltweit ausgerollt werden. (ud)
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