Metall-3D-Druck Kompetenzzentrum für Metall-3D-Druck entsteht in Bremen

Redakteur: Juliana Pfeiffer

Die Nachfrage im Metall-3D-Druck wächst – für Materialise ein Grund, rund 25 Millionen Euro in den Bau eines neuen Metall-Kompetenzzentrums am Standort Bremen zu investieren. Nun erfolgte der erste Spatenstich.

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In der Luft- und Raumfahrt ist der Metall-3D-Druck vor allem aufrgund seiner Qualitäten in puncto Leichtbau gefragt.
In der Luft- und Raumfahrt ist der Metall-3D-Druck vor allem aufrgund seiner Qualitäten in puncto Leichtbau gefragt.
(Bild: Materialise)

Auf rund 3500 m² soll der Neubau Platz für über 120 Mitarbeiter und mehr als 30 industrielle Metall-3D-Drucker sowie zugehörige Anlagen und Geräte zur Abdeckung der gesamten Prozesskette der additiven Metallfertigung bieten. Bis Anfang 2021 soll das Gebäude fertiggestellt sein.

Das Kompetenzzentrum vereint integrierte Produktion und Entwicklung miteinander. Damit werden die Bereiche Forschung, Softwareentwicklung und Fertigung unter einem Dach zusammenarbeiten und wechselseitig noch stärker voneinander profitieren. Zudem erlaubt das flexible Baukonzept zukünftige Erweiterungen der Flächenkapazität.

Marcus Joppe, Geschäftsführer von Materialise, erklärt: „Wir drucken vor Ort nicht nur für unsere nationalen und internationalen Kunden, sondern nutzen unsere Erfahrung aus den Fertigungsprozessen auch für die Weiterentwicklung unserer Softwarelösungen. Umgekehrt hilft uns unser Software-Know-how additive Fertigungsprozesse kosteneffizient umzusetzen und hochwertige Lösungen in verschiedenen Metallen zu realisieren.“

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Kunden mit Design-Dienstleistungen unterstützen

Ingo Uckelmann, Technischer Leiter Metall-3D-Druckwerk bei Materialise Bremen, ergänzt: „Der Metall-3D-Druck ist auf dem Vormarsch und erobert immer neue Branchen. Das liegt unter anderem daran, dass Unternehmen immer neue Anwendungen dafür identifizieren. Die beständige Forschung und Weiterentwicklung bei Materialien, Maschinen und Software macht auch immer neue Anwendungen wirtschaftlich sinnvoll. Um die Kosteneffizienz für Anwendungen zu verbessern, unterstützen wir unsere Kunden mit Design-Dienstleistungen und optimieren unsere Druckprozesse bis hin zu den Belichtungsstrategien.“

In der Medizintechnik wird der Metall-3D-Druck vor allem aufgrund der erreichbaren Bauteilkomplexität und der Individualisierbarkeit eingesetzt. Auch in der Luft- und Raumfahrt, wo vor allem ihre Qualitäten in puncto Leichtbau gefragt sind, findet die Technologie heute zunehmend auch im Automobilbau, im Maschinenbau und vielen weiteren Branchen Verwendung. Die Anwendungen reichen von der Prototypenfertigung bis hin zur Herstellung von Kleinserienbauteilen, die etwa als Ersatzteile die Logistik vereinfachen oder in Produktionswerkzeugen zum Teil vollkommen neue Herstellungs- und Produktlösungen ermöglichen.

Buchtipp

Das Buch Additive Fertigung beschreibt Grundlagen und praxisorientierte Methoden für den Einsatz der additiven Fertigung in der Industrie. Das Buch richtet sich an Konstrukteure und Entwickler, um eine erfolgreiche Implementierung additiver Verfahren in ihren Unternehmen zu unterstützen.

Entwicklungs- und Produktionsprozesse effizienter gestalten

Bei der additiven Metallfertigung bestehen die besonderen Herausforderungen zum einen darin, geeignete und sinnvolle Anwendungen zu identifizieren, zum anderen darin, die entsprechenden Entwicklungs- und Produktionsprozesse fortlaufend effizienter zu machen. Effizienzsteigerungen sind nicht nur aus Gründen des Wettbewerbs nötig, sondern auch, um immer neue Anwendungen bis hin zur individualisierten Serienfertigung lohnenswert zu machen.

Bereits seit 2011 betreibt Materialise in Bremen sein weltweit einziges Metall-Kompetenzzentrum für 3D-Druck, einen Teil seiner Softwareentwicklung sowie ein Vertriebsbüro. Seit April 2016 ergänzt der Fertigungsbereich für den industriellen Metall-3D-Druck die Tätigkeiten. Eine weitere Niederlassung befindet sich in Gilching bei München, dort liegt der Schwerpunkt auf dem Vertrieb. Materialise beschäftigt weltweit über 2000 Mitarbeiter.

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