3D-Druck Formel-1-Rennstall nutzt 3D-Druck für bessere Leistung
Das Formel 1 Team McLaren Racing setzt auf 3D-Druck-Lösungen von Stratasys, um seine Rennwagen zu verbessern. Nicht nur in der Konstruktion setzt McLaren auf die additive Technik, auch an der Rennstrecke selbst soll ein Drucker zum Einsatz kommen.
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McLaren Racing verwendet in der Konstruktion seines Formel-1-Rennwagens MCL32 jetzt 3D-gedruckte Lösungen. Mithilfe der additiv gefertigten Teile will der Rennstall Designveränderungen schneller umsetzen und das Gewicht des Wagens reduzieren. Zuvor hat McLaren mit dem 3D-Druck-Hersteller Stratasys eine Partnerschaft geschlossen.
Insgesamt vier Teile stellt der Formel-1-Rennstall jetzt vor, die direkt aus dem 3D-Drucker kommen: Eine Halterung für die Hydraulikleitung, flexible Buchsen für die Funkkabel, Bremskühlleitungen aus Kohlenstofffaser und eine Heckklappenverlängerung.
Flexible Buchse sorgt für mehr Fahrkomfort
McLaren baute kürzlich ein 2-Wege-Kommunikations- und Datensystem in seinen Rennwagen. Dessen Kabel lenkten jedoch den Fahrer zu sehr ab. Die Lösung war eine gummiartige 3D-gedruckte Buchse, in der die Kabel für das Kommunikationssystem zusammengeführt sind. Um die beste Lösung zu finden, druckte Stratasys an einem Tag drei verschiedene Designs, von denen das Beste innerhalb von zwei Stunden fertig einsatzbereit war. McLaren konnte die Buchse bereits beim ersten Rennen 2017 verwenden.
Die Halterung für die Hydraulikleitung im Rennwagen MCL32 druckte Stratasys mithilfe der FDM-Technologie. Damit konnte laut des 3D-Druck-Herstellers das Teil in vier Stunden hergestellt – die Herstellung ohne 3D-Druck dauert bis zu zwei Wochen.
Kühle Bremsen dank 3D-Druck
Bremsen sind wichtige Komponenten in einem Rennwagens, und bei so hohen Geschwindigkeiten werden sie schnell heiß. Deshalb müssen Bremsen effizient gekühlt werden. Dafür druckte Stratasys sogenannte Sacrificial-Tools aus Verbundstoff. Dabei werden die löslichen Kerne mit kohlenstofffaserverstärktem Verbundmaterial umhüllt und bei hohen Temperaturen ausgehärtet. Das Ergebnis ist eine Röhrenstruktur mit glatten Innenflächen. Die sind nötig, um den erforderlichen Luftfluss zu den Bremsen zu gewährleisten, während die Aerodynamik und Fahrzeugleistung erhalten bleiben.
Zuguterletzt druckte der 3D-Druck-Hersteller eine Heckklappenverlängerung, um den rückwärtigen Abtrieb zu verstärken. Das Bauteil war in drei Tagen fertig produziert und sparte dem Rennteam damit in einer kritischen, zeitlich beschränkten Testphase viel Zeit.
3D-Drucker an der Rennstrecke
„Wir verbessern ständig die Designs unserer Formel-1-Rennwagen“, sagt Neil Oatley, Abteilungsleiter Design und Entwicklung bei McLaren Racing. „Deshalb ist es so wichtig, dass wir neue Designs schnell testen können. Außerdem können wir mit 3D-Druck komplexere Teile herstellen“, erklärte Oatley weiter.
Für Rennstreckentests will McLaren zudem einen 3D-Drucker direkt an der Rennstrecke einsetzen, berichtet das Unternehmen. So ist das Team in der Lage, nach Bedarf Teile und Werkzeuge herzustellen.
Auch Stratasys erhofft sich von der Partnerschaft Vorteile: „Die Formel 1 ist einer der weltbesten Prüfstände für unsere gedruckten Fertigungslösungen“, sagt Andy Middleton, Präsident von Stratasys EMEA. „Wir glauben, dass wir dadurch neue Materialien und Applikationen entwickeln können, die Automobildesignern und -Herstellern neue Potentiale bringen werden.“ (kj)
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