Urbane Mobilität Ein Testturm für Aufzüge

Redakteur: Katharina Juschkat

In Rottweil entsteht derzeit ein Testturm für Aufzüge. Mitte Dezember will Thyssenkrupp den Forschungsbetrieb im Turm anlaufen lassen und dort die Aufzugentwicklungen für zukünftige Städte testen.

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So soll der Turm in Rottweil aussehen, wenn er fertig ist. Derzeit ist die Konstruktion der Fassade aus Polytetrafluorethylen (PTFE)-Glasgewebefaser aufgrund ausgedehnter Tests des Materials verzögert.
So soll der Turm in Rottweil aussehen, wenn er fertig ist. Derzeit ist die Konstruktion der Fassade aus Polytetrafluorethylen (PTFE)-Glasgewebefaser aufgrund ausgedehnter Tests des Materials verzögert.
(Bild: thyssenkrupp)

Startschuss für die Forschung: Aufzugentwicklungen für zukünftige Städte sollen bald im Testturm von Thyssenkrupp entwickelt werden. Der Testturm in Rottweil wird planmäßig im Dezember vom Generalunternehmer Züblin an Thyssenkrupp übergeben. Mit der Übergabe startet der offizielle Forschungsbetrieb im Turm, zukünftige Aufzugentwicklungen werden dann am Standort Rottweil für die Metropolen dieser Welt entwickelt und zertifiziert. „Mit dem Testturm verfügt unser Unternehmen über ein modernes Forschungszentrum für Aufzugtechnologie. Zusammen mit unserem Technologiepark in Neuhausen entsteht hier in der Region eine Innovationsschmiede für urbane Mobilität”, erklärt Andreas Schierenbeck, Vorstandvorsitzender von Thyssenkrupp Elevator.

Magnetschwebetechnologie für Aufzüge

Aufzüge, die nich nur in die Höhe, sondern auch seitlich fahren können: Solche und andere Projekte will das Unternehmen in dem Turm testen.
Aufzüge, die nich nur in die Höhe, sondern auch seitlich fahren können: Solche und andere Projekte will das Unternehmen in dem Turm testen.
(Bild: thyssenkrupp)

Zu den Aufzugtechnologien zählt z.B. der Multi. Im Testturm sind drei der zwölf Turmschächte für das Multi-Aufzugsystem vorgesehen. Als Antrieb kommt die Magnetschwebetechnologie aus dem Transrapid zum Einsatz. Das soll viele Vorteile bringen: Durch die seillose Konstruktion können mehrere Aufzugkabinen in einem Aufzugschacht betrieben werden. Das erhöht die Beförderungskapazität in einem Schacht um bis zu 50 % und reduziert gleichzeitig laut Hersteller den Platzbedarf des Aufzugs im Gebäude um die Hälfte. Dazu können sich die Aufzüge sowohl seitwärts als auch in die Höhe bewegen, was eine neue Architektur der Gebäude erlauben könnte.

Auch die Planungen zur offiziellen Einweihung des Testturms laufen derzeit auf Hochtouren: Gemeinsam mit der Trend Factory wird derzeit die Eröffnungsfeier geplant. Zusammen mit der Stadt Rottweil soll im „Jahr der Türme” der fertige Turm feierlich eröffnet und die dann höchste Besucherplattform Deutschlands für die Öffentlichkeit freigegeben werden. Der Geschäftsführer der Trend Factory Thomas Wenger freut sich auf die Veranstaltung im Jahr 2017: „Wir wollen mit der Eröffnung des Testturms einen emotionalen Höhepunkt liefern. Dies zusammen mit der Stadt und Thyssenkrupp in unserer Heimatstadt zu planen und umzusetzen macht uns sehr stolz. Einzelheiten können wir noch nicht verraten, aber man darf gespannt sein.”

Fassade aus Polytetrafluorethylen

Bis zum gemeinsam Termin stehen noch einige Arbeiten am Turm an: Die Konstruktion der Fassade aus Polytetrafluorethylen (PTFE)-Glasgewebefaser, die als derzeit höchstes Membranprojekt der Welt gilt, ist aufgrund ausgedehnter Tests des Materials derzeit verzögert. Da die Fassade eine Schlüsselrolle für den Turm als Wahrzeichen und architektonisches Highlight spielt, sind die erweiterten Tests im Einklang mit den hohen Standards des Unternehmens in punkto Qualität und Langlebigkeit. Nach Abschluss der finalen Phase will das Unternehmen die Eröffnungsfeier gemeinsam mit der Bevölkerung von Rottweil feiern.

„Die Bürger in Rottweil freuen sich auf die Turmeröffnung und das gemeinsame Eröffnungsfest mit Thyssenkrupp”, sagt Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß. „Deutschlandweit erfolgreich und gleichzeitig gut mit der Heimatstadt Rottweil vertraut, wird die Trend Factory sicher ein unvergessliches Event organisieren.” Ausgehend vom Datum der Fertigstellung werde die Stadtverwaltung in enger Abstimmung mit Thyssenkrupp einen geeigneten Zeitpunkt für die Eröffnungsfeiern festlegen. „2017 planen wir ein ganzes Themenjahr mit weiteren kulturellen Veranstaltungen, so dass sich unsere Bürger auf ein ‚Jahr der Türme‘ freuen dürfen.” (kj)

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