Gusseisen Bohren von Gusswerkstoffen
Durch die Weiterentwicklung von Gusswerkstoffen ist eine Anpassung der Zerspanungsschnittdaten nötig geworden. Werkzeughersteller Kennametall ermittelte im Entwicklungszentrum Fürth optimale Schnittdaten und Standzeiten von Werkzeugen für verschiedene Werkstoffe.
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Der von Gontermann Peipers für Hydraulikguss entwickelte ferritische GOPAG C 500 F erreichte im Test die höchsten Standzeiten. Bei 11 % Perlitanteil im kurzgeglühten EN-GJS 400-15U wurde ein 15 % höherer Verschleiß, wie bei einem rein ferritischen Werkstoff, festgestellt. Marktüblich finden sich bis zu 30 % Perlit in den nicht geglühten Werkstoffen, die dann den Verschleiß an den Werkzeugen bis 40 % und höher anschwellen lassen.
Deutlich wurde, wie sich die unterschiedlichen Werkstoffe auf die Schnittleistungen auswirken, für Gusseisen mit Kugelgraphit sind klare Vorteile zu erkennen. Der Einfluss des Mehrphasengefüges bei der Betrachtung der Stähle zeigt dann auch Unterschiede zwischen dem C 45 E und dem Hyt 60. Der hohe Perlitanteil über 40 %, gemeinsam mit der im Vergleich zu den Gusswerkstoffen hohen Zugfestigkeit lassen die Leistung beim Zerspanen deutlich sinken. Die beiden Gusswerkstoffe weisen auf Grund des gusstypischen Streckgrenzen-Zugfestigkeits-Verhältnisses von 0,5 bis 0,6 hierbei noch vergleichbare oder bessere Streckgrenzen bzw. Dehnwerte als die Stähle auf. Das beweist: Auch moderne Gusswerkstoffe sind in vielen Fällen eine wirtschaftlichere Alternative zu herkömmlichen in der Hydraulik verwendeten Schmiedestählen oder gezogenen Stählen. (qui)
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