Update: Hannover Messe 2019 Alles, was Sie zur Hannover Messe 2019 wissen müssen
Die digitale Vernetzung von Mensch und Maschine im Zeitalter der künstlichen Intelligenz steht im Mittelpunkt der Hannover Messe 2019. Weitere thematische Höhepunkte bieten die sechs Leitmessen.
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Mit dem Leitthema „Integrated Industry – Industrial Intelligence“ will die Hannover Messe 2019 vom 1. bis 5. April 2019 in Hannover die zunehmende Bedeutung von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen in der Industrie sowie in der Energiebranche unterstreichen. Dabei geht es um Themen wie effiziente Energieausnutzung oder autonome Produktionsprozesse, aber auch um Herausforderungen im Hinblick auf Schnittstellen, Protokolle und Sicherheit. Internationale Vordenker aus den Bereichen KI und Industrie kommen in Hannover zusammen, um gemeinsam Lösungen für morgen zu diskutieren und zu entwickeln.
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Hermes Award 2019
Die Nominierten für den Hermes Award 2019 stehen fest
Neben den sechs Leitmessen Industrial Supply, Digital Factory, IAMD–Integrated Automation, Motion & Drives, Comvac, Research & Technology und Energy gibt es Sonderbereiche für Startups und Karrierethemen. Mehr als 90 Konferenzen und Foren runden das Programm ab. Partnerland 2019 ist Schweden.
Impressionen der Hannover Messe 2019:
Industrial Supply 2019: Umfassendes Angebot zum Leichtbau
Ein wichtiges Thema der Industrial Supply 2019 wird die Frage sein, warum Leichtbau für die Industrie, aber auch darüber hinaus eine Schlüsseltechnologie für die Zukunft ist. Von Werkstoffen, deren Möglichkeiten viele Branchen erst noch entdecken werden, bis zur Spitzenkonferenz von Politik, Forschung und Industrie soll es um den konkreten Einsatz von Leichtbaulösungen sowie um Strategien gehen, um dieser Querschnittstechnologie einen noch größeren Einfluss zu verschaffen.
Zentrales Anliegen des Leichtbaus ist es, das Produkt oder Bauteil besser zu machen – etwa im Hinblick auf Belastbarkeit, Effizienz oder auch Design. Hinzu kommt, dass Leichtbau Ressourcen und Material effizient einsetzt und sowohl den Energieeinsatz als auch die damit verbundenen Emissionen reduziert. Das steigert die Wettbewerbsfähigkeit und leistet gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz. So präsentieren Unternehmen und Verbände auf der gesamten Hannover Messe intelligente Leichtbaulösungen, auch wenn sich die zentrale Anlaufstelle für das Thema Leichtbau im Bereich der Industrial Supply in Halle 5 findet.
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Leichtbau
Weltpremiere eines Elektroflitzers
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Hannover Messe
30 Produktneuheiten auf der Hannover Messe 2019
Folgende Formate und Gemeinschaftspräsentationen befassen sich mit dem Thema Leichtbau:
- Lightweighting Summit: Das Bundeswirtschaftsministerium lädt zur ersten Leichtbau-Konferenz auf die Hannover Messe 2019. Bei dem Spitzentreffen von Politik, Wirtschaft und Forschung am 2. April geht es um die Bedeutung, die Wettbewerbssituation sowie eine Strategie zur Förderung der Schlüsseltechnologie Leichtbau. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier wird die Konferenz eröffnen und die Auftaktrede halten.
- Integrated Lightweight Plaza und Forum: Die Integrated Lightweight Plaza dient in Halle 5 als zentrale Anlaufstelle zum Thema Leichtbau sowie als Marktplatz für material-, verfahrens- und branchenübergreifende Leichtbaulösungen. Unternehmen, Netzwerke, Verbände und Forschungseinrichtungen nutzen die Plaza, um zu zeigen, dass eine optimale Leichtbaulösung die interdisziplinäre Zusammenarbeit in Sachen Werkstoffe, Konstruktion und Fertigungstechnologien erfordert.
- Gemeinschaftsstand Leichtbau BW: Am Gemeinschaftsstand „Leichtbau aus Baden-Württemberg“ zeigen Unternehmen aus dem Bundesland ihr Know-how und ihre Leichtbaulösungen – darunter etwa leichte Kernmaterialien für Sandwichbauteile, präzise Zahnräder oder Getriebeteile aus Kunststoff oder die Kombination von Freiformschmieden und 3D-Metalldruck. Highlight am Gemeinschaftsstand ist ein ganz besonderes Exponat: der ILO1. Das Konzept-Leichtbau-Fahrzeug wurde innerhalb von nur vier Monaten entwickelt.
- Leichtbau-Cluster Gemeinschaftsstand: Um Geschäftsideen in marktfähige Produkte oder Dienstleistungen umzusetzen, spielt besonders für kleine und mittlere Unternehmen die Kooperationen mit anderen Unternehmen, Dienstleistern und Hochschulen eine entscheidende Rolle. Deshalb ist das Leichtbau-Cluster der Hochschule Landshut bereits zum neunten Mal in Folge mit Partnern auf der Hannover Messe mit einem Gemeinschaftsstand vertreten.
- Leichtbau-Guide: Der Leichtbau-Guide macht die Besucher auf die vielen Unternehmen aufmerksam, die – verteilt über die gesamte Hannover Messe – relevante Beiträge aus dem Bereich Leichtbau zu bieten haben.
- Guided Tour: Ein neues Angebot ist die tägliche Guided Tour unter der Überschrift „Leichtbautechnologien in der industriellen Anwendung“.
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Oberflächentechnik auf der SurfaceTechnology Area
Von der Vorbehandlung über die Beschichtung bis hin zu Korrosionsschutz und Funktionalisierung – Oberflächentechnik ist unverzichtbarer Bestandteil in jeder industriellen Fertigung. In Halle 5, innerhalb der SurfaceTechnology Area, sollen Anwender aus Entwicklung und Konstruktion genauso wie Einkäufer auf der Hannover Messe 2019 ihre Gesprächspartner zu Trends und Möglichkeiten im Bereich Oberflächentechnik finden, im direkten Umfeld der Themen Leichtbau und Additive Manufacturing.
Das Additive Manufacturing etwa spielt in der Oberflächentechnik eine zunehmend wichtige Rolle. Grund dafür ist, dass die Herstellungsprozesse raue und unebene Oberflächen erzeugen. Außerdem erwarten Anwender oft noch eine zusätzliche Oberflächenfunktion, beispielsweise Verschleißfestigkeit, eine elektrische oder auch eine thermische Leitfähigkeit. Erste galvanische Beschichtungen von additiv gefertigten Teilen existieren bereits. Weitere Synergien ergeben sich auch zu den anderen Ausstellungsbereichen in Halle 5. Dazu gehören Leichtbaulösungen, Smart Materials oder die Kleb- und Fügetechnik.
Die Unternehmen stellen zu folgenden Themen aus:
- Teilereinigung und Vorbehandlung
- Galvanotechnik
- Lackiertechnik
- Strahltechnik
- Mess-, Prüf- und Analysegeräte
- Dienstleistungen
In Planung sind außerdem ein Gemeinschaftsstand des VDMA sowie eine Präsentation zur industriellen Plasma-Oberflächentechnik. Auch im zentralen Forum Industrial Supply in Halle 4 kommen die Oberflächentechniker zu Wort: Am Donnerstagvormittag gestalten Experten aus Industrie und Forschung das Forumsprogramm und informieren über neue und bewährte Lösungen rund um die Oberfläche.
Kleine Komponenten – große Wirkung
Doch damit das große Ganze stimmt, müssen auch die kleinsten Teile passen – und das erfordert oft gemeinsame Entwicklungsarbeit. Ein Beispiel für die vielen Hidden Champions, die auf der Hannover Messe den Kontakt zu Entwicklungsingenieuren, Konstrukteuren und Einkäufern aus aller Welt suchen und ihre Lösungen in den Hallen 3, 4 und 5 bieten, ist die Firma Stüken aus Rinteln, die Stanz- oder Tiefziehteile herstellt.
Bei Stüken beginnt die Zusammenarbeit deshalb schon mit gutem Zuhören. „Perfekt auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnittene Lösungen entstehen bei uns durch das Verstehen der individuellen Anforderung“, sagt Nils Petersohn, Geschäftsführer der Hubert Stüken GmbH & Co. KG. „Dafür ist ein Austausch von Experte zu Experte unabdingbar.“ Den Anstoß gibt häufig, dass Besucher des Messestands in den Vitrinen ein Teil entdecken, das ihren Anforderungen schon ziemlich nahe kommt. So hat Stüken unter anderem ein fortschrittliches Verfahren für die mehrstufige Kaltumformung von Titan entwickelt. Dadurch sind im Tiefziehverfahren komplexe Geometrien und lange, schlanke Bauteile auch aus Titan besonders effizient herstellbar. Das eröffnet neue Möglichkeiten im Bereich des Produktdesigns.
Tiefziehen bietet Potenzial für Materialeinsparungen
Oft zeigt sich in der Entwicklungsphase auch, dass aufwendige Drehteile durch kostengünstigere Tiefziehteile von Stüken ersetzt werden können. Die Technologie des Tiefziehens bietet darüber hinaus das Potenzial für Materialeinsparungen und damit für Leichtbau. Ein Beispiel für weitere Prozesse, mit denen Stüken die Produkteigenschaften verbessern kann, ist etwa ein patentiertes Verfahren zum Randschichthärten von Bauteilen aus austenitischem Edelstahl.
Ähnliches gilt für MBO Oßwald. Verbindungselemente des Unternehmens aus Külsheim-Steinbach finden sich weltweit in unzähligen Anwendungen – angefangen von einfachen Anwendungen im Handwerk über den Maschinenbau bis hin zu Speziallösungen für den Automotive Bereich. Grundsätzlich verbinden die Standardteile von MBO Oßwald immer mindestens zwei Bauteile und sorgen für die gedachte Kraftübertragung oder halten sie in Position.
Eine wichtige Rolle spielt für MBO Oßwald der Ausbau von Services, die auf digitaler Technologie basieren. Im Mittelpunkt steht deshalb der Onlineshop mit 3D-Modellen, Produktdaten, Preis- und Verfügbarkeitsauskunft sowie Bestellfunktion. Diverse Konfiguratoren ermöglichen direkte Kalkulationen in Echtzeit – und das alles ab Stückzahl eins. Denn als Partner der Industrie steht für Winkler fest: „Wir wollen das Leben der Entwickler, Tüftler und Beschaffer einfacher machen.“
Digital Factory: Mit Künstlicher Intelligenz die Produktion optimieren
Unter dem Leitthema „Industrial Intelligence“ will die Industrie auf der Hannover Messe 2019 zeigen, wie sie die Künstliche Intelligenz nutzt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz, Machine Learning und VR/AR. „Die Vernetzung der Maschinen innerhalb der Fertigung sowie die Entwicklung smarter Komponenten bringt große Datenmengen hervor, die ihrerseits die Basis für den Einsatz innovativer Technologien wie Machine Learning, Digital Twin oder VR/AR darstellen“, sagt Arno Reich, Global Director Digital Factory im Team der Hannover Messe.
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Digitaler Zwilling
Was kann der Digitale Zwilling?
KI-Technologien – insbesondere – Machine-Learning- und Deep-Learning-Technologien finden aktuell mit einer hohen Geschwindigkeit den Weg in die Fabriken der Fertigungsindustrie. Damit können bisher nicht oder nur mit sehr hohem Aufwand lösbare Herausforderungen in der industriellen Fertigung angegangen werden. Ein Beispiel ist die Erkennung von Mustern und Korrelationen basierend auf unstrukturierten Daten wie Bildern, Videos oder Tönen in Kombination mit strukturierten Daten aus den Maschinen. Der Vorteil: Eine solche Verknüpfung verringert den Aufwand, Fehler oder Probleme zu identifizieren. Lernende Systeme werden so zur Basis für kontinuierliche Verbesserung in der Fertigung.
Anwendungen für die Industrie 4.0 sowie Lösungen aus den Bereichen Cloud und Industrial Security, KI und Machine Learning, Digital Twin, VR/AR und Big Data Management präsentiert die Hannover Messe schwerpunktmäßig in den Hallen 5, 6, 7 und 8 unter der Überschrift Digital Factory. Zu den Themen in den Hallen 5 und 6 gehören auch Engineering Software (CAx, PLM), Cloud Solutions, Virtual Reality und Additive Manufacturing. Halle 8 bildet den Übergang zum Bereich Automation mit dem Forum Industrie 4.0 , den Initiativen und politischen Plattformen rund um Industrie 4.0 sowie dem Bereich SmartFactory/Intelligent Manufacturing.
Im Rahmenprogramm wird es zudem verschiedene Angebote geben, um das eigene Wissen in speziellen Bereichen der digitalen Fabrik zu vertiefen und mit Experten in Kontakt zu treten. Dazu gehören unter anderem
- das CAE-Forum, das sich mit Numerischer Simulation, 3D-Visualisierung und Additive Manufacturing befasst sowie
- das eintägige Fachsymposium Additive Manufacturing, bei dem sich alles um die Nutzung neuer 3D-Druck-Verfahren im Maschinenbau sowie neue Hardware und Werkstoffe in der generativen Fertigung dreht.
IAMD 2019: Alle Lösungen für die smarte Fabrik
Die Hersteller der Antriebs- und Fluidtechnik liefern die entscheidenden Komponenten, wenn es um die Qualität von Maschinen und Anlagen geht. Zur Hannover Messe 2019 präsentiert sich die Branche erstmals komplett unter dem Dach der IAMD (Integrated Automation, Motion & Drives) in den Nordhallen des Messegeländes. Im Mittelpunkt der Ausstellerpräsentationen stehen dabei smarte Fluidtechnik- und Antriebslösungen, intelligente Komponenten aus der Hydraulik und Pneumatik für die Produktion – und natürlich neue Bausteine für die Industrie 4.0.
Sie alle ermöglichen eine effiziente, störungsfreie Produktion. Wie diese Intelligenz im Bereich Antriebs- und Fluidtechnik aussieht, präsentieren rund 1 000 Aussteller in den Hallen 20 bis 25 der Hannover Messe. Anhand von Exponaten wird gezeigt, wie die kontinuierliche Weiterentwicklung vorhandener Komponenten und Systeme hin zu intelligenten Komponenten verläuft. „Auf der Hannover Messe kann sich die Antriebs- und Fluidtechnik mit Sensor-, Elektronik- und IT-Anbietern vernetzen, um die Digitalisierung künftig noch stärker auf die Verschmelzung neuer Technologien zu fokussieren“, erklärt Dr. Jochen Köckler, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Messe AG. „Der Markt fordert nicht nur mechanische Antriebstechnik, sondern vielmehr intelligente mechatronische Systeme“.
Wer seine Fertigung mit der neuesten Robotik-Technologie ausstatten will, trifft in Hannover sämtliche Marktführer, darunter Fanuc, Yaskawa, Kawasaki, Universal Robots, Hiwin und Mitsubishi. Der Bereich wächst Jahr für Jahr und bildet den aktuellen Stand der Zusammenarbeit von Mensch und Roboter ab. Stichwort Cobots – der Roboter ist längst der Kollege des Menschen geworden, nicht dessen Konkurrenz. Besonders innovative Robotik-Lösungen werden erneut beim Robotics Award ausgezeichnet.
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Ein Herzstück der integrierten, vernetzten und intelligenten Industrie ist auch die Sensorik. Ob in der Energietechnik, im Maschinenbau oder in der E-Mobilität – ohne Sensorik geht in der Industrie 4.0 gar nichts. Sie ist mittlerweile zum verbindenden Thema der Hannover Messe geworden.
In Ergänzung zu den Ständen der Unternehmen erwartet die Fachbesucher wieder ein Rahmenprogramm mit Sonderpräsentationen und Foren. Dazu zählen die
- Hannover Messe Pump Plaza
- der Bereich Wireless
- M2M & IoT
- der Application Park als Zentrum für Roboterhersteller, Systemhäuser und industrielle Bildverarbeitung sowie
- ein neuer SME-Pavillon, auf dem kleinere und mittlere Unternehmen ihre 4.0-Lösungen vorstellen
- Forum Motion & Drives
- Forum Automation
- Forum Industrie 4.0
Automation und IT – Partner in Sachen Industrie 4.0
Noch vor wenigen Jahren waren es zwei klar getrennte Bereiche: Automation auf der einen Seite, IT auf der anderen. Diese Grenzen hat die digitale Transformation jedoch verschwimmen lassen. Die großen Automatisierer und die großen Maschinenbauer sind als Pioniere in die Digitalisierungwelt vorgedrungen. Und auch andersherum haben Softwarekonzerne ihr Interesse für die Industrie entdeckt.
Industrie 4.0 funktioniert nur über eine enge Kooperation von IT und Automation. Dass dies nicht reibungslos geht, liegt auf der Hand. „Die zentrale Herausforderung liegt im gegenseitigen Verstehen“, sagt Claus Oetter, stellvertretender Geschäftsführer VDMA Software und Digitalisierung. „Es treffen unterschiedliche Sprachwelten, Disziplinen und Organisationseinheiten aufeinander, was häufig zu Missverständnissen, gegenläufigen Interessen oder unnötigem Wettbewerb führt.“
Wie eine erfolgreiche Zusammenarbeit aussehen kann, zeigen mittlerweile zahlreiche Beispiele. Adamos etwa, die IIoT-Plattform für den Maschinen- und Anlagenbau in Kooperation mit der Software AG. Dort werden Maschinendaten unterschiedlicher Hersteller aggregiert, um gemeinsam Smart Services für die Kunden zu entwickeln. Den Fokus auf Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen richten ABB und IBM mit ihrer strategischen Partnerschaft.
Eine noch ganz junge Verbindung ist die zwischen Bosch und Huawei. Im Oktober haben die beiden Partner bekanntgegeben, dass IoT-Services von Bosch auf dem strategisch wichtigen Markt China künftig über die Cloud-Plattform von Huawei verfügbar sein werden. Bosch und Huawei hatten sich auch zuvor schon im Industrial Internet Consortium gemeinsam unter anderem für einheitliche Industriestandards stark gemacht.
Einen Zusammenschluss klassischer Automatisierer und ITK-Vertreter stellt zudem die vom ZVEI gegründete Arbeitsgemeinschaft „5G Alliance for Connected Industries and Automation“ (5G-ACIA) dar. Ihr Ziel ist es, den kommenden Mobilfunkstandard 5G industriefähig zu gestalten und ihn in der industriellen Produktion zu etablieren, um Industrie 4.0 zukünftig noch schneller umsetzen zu können.
5G-Testfeld in Halle 16
Erstmals wird darüber hinaus auf der Hannover Messe gemeinsam mit den Technikpartnern Nokia und Qualcomm in Halle 16 ein 5G-Testfeld aufgebaut. Dort wollen sowohl Netzausrüster als auch Anwender zeigen, was mit dem neuen Mobilfunkstandard möglich sein wird. "Gerade für die digitale Vernetzung der Industrie ist die Übertragung von Daten in Echtzeit und unter hoher Datensicherheit von enormer Bedeutung“, betont Jochen Köckler. Insgesamt acht Showcases werden dort via 5G-Standard vernetzt sein – Industrieroboter beispielsweise, die über 5G gesteuert werden, oder der Nachbau einer Automobilproduktionsanlage.
Comvac wächst weiter und spiegelt aktuelle Branchentrends
Für die Comvac verzeichnet die Hannover Messe eine große Nachfrage auf Ausstellerseite: Die Halle 26 ist bereits komplett ausgebucht, insbesondere Unternehmen aus China, Deutschland und der Türkei tragen zum starken Wachstum bei. Deshalb weichen Comvac-Aussteller in den südlichen Teil der benachbarten Halle 25 aus sowie auf das Freigelände.
Die Besucher dürfen sich auf viele Neuentwicklungen freuen. Hochdruckluft vereinfacht beispielsweise komplexe Prozesse in der chemischen und petrochemischen Industrie, und Speicherkraftwerke setzen Druckluft ein, um die Energieversorgung aus Sonne und Wind zu sichern. Für die Aussteller sind die Synergien zu den benachbarten Themen der Antriebs- und Fluidtechnik besonders interessant.
Auch auf der Comvac steht Industrie 4.0 im Mittelpunkt, beispielsweise im Bereich Predictive Maintenance oder bei maßgeschneiderten Gesamtlösungen wie Leasing oder der Abrechnung pro Einheit. Energieeffizienz und Ressourceneffizienz bleiben weiterhin wichtige Themen.
Research & Technology: Pionierarbeit der Industrie im Rampenlicht
Multimodale Sensorik für Industrieroboter, pulverbasierte additive Fertigung unter Schwerelosigkeit, Energie-Management für Verteilnetze oder eine Kaltkammer-Druckgießmaschine. Egal, ob in der Produktion, in der Energiebranche oder in der Logistik, alles beginnt mit Forschung und Entwicklung. Der Bereich Research & Technology in Halle 2 der Hannover Messe ist Knotenpunkt für Forschung, Entwicklung und Technologietransfer. Dabei stellen Forschungseinrichtungen sowie etablierte Unternehmen und Startups aus und präsentieren ihre Pionierarbeit in Bereichen wie künstliche Intelligenz, Mensch-Maschine-Kollaboration, intelligente Energielösungen, E-Mobilität und Bionik.
Zu den bereits angemeldeten Ausstellern zählen das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, die Fraunhofer Gesellschaft, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Hamburg Invest sowie der Verein Deutscher Ingenieure (VDI).
Das Rahmenprogramm umfasst
- die Abendveranstaltung Night of Innovations
- das Forum Tech Transfer, bei dem es vor allem um Innovationsmanagement und Technologietransfer geht: Teilnehmer haben die Chance, neue Kooperationspartner zu finden. Die Themen reichen von Batterietechnologien, Bionik und Materialien über Leichtbau, additive Fertigung und Energieeffizienz bis hin zu Startups, KMUs und Arbeit 4.0.
- das Forum Science|Square, bei dem sieben Bundesländer ihre Innovationen sowie neueste Ergebnisse, Produkte und Dienstleistungen präsentieren.
- den Young Engineers Day, der am Messedonnerstag gemeinsam von der Deutschen Messe und dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) ausgerichtet wird. Der Karrieretag für Jungingenieure und Studierende der technischen Wissenschaften besteht aus individuellen Führungen, Fachvorträgen und Workshops. Dabei gibt er einen Überblick über Karrierechancen und ermöglicht den direkten Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern. Der Tag klingt mit der Young Engineers Night aus.
Energy 2019: Mehr Energieeffizienz durch Digitalisierung
Der stete Ausbau fluktuierender erneuerbarer Energien im Zuge der Klimaschutzziele erfordert in allen Bereichen eine höhere Flexibilität. Dadurch ergeben sich für das gesamte Energiesystem neue Herausforderungen. Flexibilisierung und Digitalisierung sind der Schlüssel zur Transformation des Energiesystems. Auf der Hannover Messe werden insbesondere in der Sonderschau Digital Energy Technologien und Lösungen gezeigt.
„Die Technologien für mehr Energieeffizienz sind bereits vorhanden“, so Anke Hüneburg, Leiterin Bereich Energie beim Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. (ZVEI), „aber sie können nicht mehr losgelöst von der Steuerung und der Flexibilität des Energieeinsatzes – also der Frage: Wie viel Energie wird wann wo benötigt? – betrachtet werden.“ Hüneburg betont die zusätzlichen Chancen, die sich hier insbesondere auch durch die Digitalisierung ergeben: „Die gewonnenen Daten und Informationen, die durch die Digitalisierung der Energiewirtschaft gewonnen werden, ermöglichen es, die technologischen Lösungen effizienter zu nutzen und die Flexibilitätspotenziale für ein kostengünstiges Gesamtsystem endlich rentabel zu gestalten.“
Dabei verfolgt die Elektroindustrie auch ganze neue Ansätze. Dafür steht auch das ambitionierte Forschungsprojekt DC-Industrie, bei dem ausgelotet wird, inwieweit eine Stromversorgung industrieller Anlagen über ein smartes, offenes Gleichstromnetz neu zu gestalten und wie die industrielle Energieversorgungsarchitektur zu digitalisieren ist. Wie die Gleichstrom-Technologie im Einzelnen funktionieren soll, wird in Halle 12 im Rahmen der Integrated Energy auf dem Gemeinschaftsstand Digital Energy der beteiligten Firmen und Forschungsinstitute für alle Besucher zu sehen sein.
Auch Schweden, das als Partnerland der Hannover Messe 2019 mit vielen Unternehmen einen starken Akzent setzen wird, greift den Wandel in der Energiewirtschaft auf. Für die Schweden sind Flexibilisierung und Digitalisierung die Schlüssel zur Umstellung des Energiesystems auf 100 % erneuerbare Energie. Für die Energieversorgung der Zukunft sind Intelligente Netze unverzichtbar. Auch zur Steigerung der Energieeffizienz muss das Potenzial digitaler Lösungen sowohl in der Industrie als auch im Gebäudebereich voll ausgeschöpft werden. Dies gilt nicht weniger für den Transportsektor und das Thema Speicherung. „Im Gegenteil, eine zunehmende Elektrifizierung der Gesellschaft wird ohne digitale Lösungen ausgebremst“, meint Dr. Verena Adamheit, die in der Deutsch-Schwedischen Handelskammer als Projektleiterin für die Präsenz der Schweden auf der Hannover Messe zuständig ist. Adamheit betont die „starke Tradition der Schweden im IT-Bereich, unter anderem mit Ericsson, die die Grundlagen für eine frühe Digitalisierung schufen.“ Zudem habe Schweden sehr früh mit dem Ausbau der Breitbandinfrastruktur angefangen und treibe die Entwicklung mit einer ambitionierten Digitalisierungsstrategie weiter voran.
Grundsätzlich existiert in Schweden ein sehr positives Innovationsklima, die Schweden investieren stark in Forschung, sind technikaffin und begeistern sich leicht für technische Innovationen und digitale Lösungen. Dies alles hat dem schwedischen „Tech-Wunder“ à la Skype, Spotify, Klarna und I-Zettle den Weg bereitet. Und in manchen Segmenten ist man ganz weit vorne: So ist der Roll Out des Smart Metering im skandinavischen Land bereits abgeschlossen, was die rasche Weiterentwicklung von Smart-home-Applikationen, intelligenter Netzüberwachung und E-Mobilität zugute kommt. Die Schweden, so versichert Adamheit, werden auf der Hannover Messe 2019 auf jeden Fall interessante neue digitale Geschäftsmodelle präsentieren.
Future of Work in Industry: Der Mensch im Mittelpunkt der digitalisierten Arbeitswelt
Das Leitthema „Industrial Intelligence“ meint auch die digitale Vernetzung von Menschen und Maschinen im Zeitalter der künstlichen Intelligenz. Am Messemittwoch, 3. April, kommen daher auf der neuen Konferenz „Future of Work in Industry" rund 300 Experten, Vordenker und Führungskräfte der Industrie zusammen, um über die Auswirkungen der Digitalisierung auf Qualifikation und Organisation der Arbeit zu diskutieren. Einen Tag später startet der etablierte Frauenkongress Womenpower mit einem spannenden Programm rund um Karrierefragen, Erfolgsstrategien und innovative Arbeitsformen.
Richard David Precht hält Eröffnungs-Keynote
Zum Auftakt der Veranstaltung hält der Philosoph und Publizist Richard David Precht eine Keynote zum Thema „Die Digitale Revolution: Wir dekorieren auf der Titanic die Liegestühle um". Er beleuchtet, ob das mit der Digitalisierung einhergehende Ende der Leistungsgesellschaft, wie wir sie kennen, überhaupt ein Verlust ist. Für ihn bedeutet die Digitalisierung vor allem die Chance, in Zukunft erfüllter und selbstbestimmter zu leben. Zugleich mahnt er, dass dafür jetzt die Weichen gestellt und unser Gesellschaftssystem konsequent verändert werden müssen.
Diese Gedanken greift die Konferenz mit den drei Themensträngen Leadership, Skills und Tools auf. In Keynotes, Deep Dive Panels, Podiumsdiskussionen und Best-Case-Präsentationen vermitteln namhafte Sprecher wie Janina Kugel, Arbeitsdirektorin und Vorstandsmitglied Siemens, Kai Anderson, Partner bei Promerit, und Christiane Benner, zweite Vorsitzende der IG Metall, welche Kompetenzen und Fähigkeiten Unternehmen sowie Belegschaft zukunftssicher aufstellen.
Let´s get loud – Women in Industry
Frauen sind in den Führungskreisen der Industrien noch immer unterrepräsentiert. Deshalb stehen sie während der WomenPower am 4. und 5. April im Mittelpunkt auf der weltgrößten Industriemesse. Unter dem Motto „Let´s get loud - Women in Industry! Empower. Create. Succeed“ kommen rund 1 400 Frauen auf dem führenden Karrierekongress zusammen, um gemeinsam in mehr als 40 praxisnahen Workshops und Best Cases aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen der gegenwärtigen und zukünftigen Arbeitswelt in ihrem Sinne mitzugestalten. Zu den Top-Referentinnen gehören unter anderem Marion Rövekamp, Vorständin Personal & Recht bei der EWE, Hanna Hennig, CIO von Osram, und Maria Ferraro, CFO der Digital Factory von Siemens.
Neu: Industrial Pioneers Summit geht an den Start
Digitalisierung, Vernetzung und Künstliche Intelligenz sind heute in nahezu allen Branchen die Treiber des wirtschaftlichen Aufschwungs. Immer mehr Firmen nutzen die Vorteile modernster Anwendungen, um ihre Prozesse zu optimieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern. Querschnittstechnologien wie Künstliche Intelligenz werfen aber auch große gesellschaftliche Fragestellungen auf. In diesem Kontext sind Industrie und Politik partnerschaftlich gefragt, den industriellen Wandel zu gestalten. Einen Blick in die Zukunft ermöglicht der neue Industrial Pioneers Summit.
Wie geht es weiter? Was kommt nach Industrie 4.0? Welche Herausforderungen gilt es zu bewältigen und wo liegen die Chancen und Risiken des industriellen Wandels? Der Industrial Pioneers Summit widmet sich genau diesen Fragen. Am Messe-Dienstag, 2. April (12:30–18:00 Uhr, Convention Center, Saal 2) diskutieren Vordenker und Visionäre aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft über die intelligente Fabrik von morgen. Dabei geht es in erster Linie um innovative Entwicklungen sowie die daraus resultierenden Veränderungsprozesse. Themen wie Augmented Reality, der neue Netzstandard 5G oder innovative Transportlösungen, etwa durch den Einsatz von Hyperloop-Technologien, stehen im Fokus.
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Anm. d. Red.: Um Sie auf dem aktuellen Stand zur Hannover Messe 2019 zu halten, werden wir diese Meldung regelmäßig aktualisieren.
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