Corona-Pandemie Aerobuster bekämpft Corona-Viren und andere Krankheitserreger effektiv
Er sieht aus wie eine Mischung aus Stehlampe und Heizpilz – der Aerobuster. Entwickelt am KIT, kann er effektiv Corona-Viren und andere Krankheitserreger aus der Raumluft zu fast 100 % inaktivieren. Zudem ist er günstiger als handelsübliche Luftreinigungsgeräte. Ein Durchbruch?
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Aerosole spielen eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Covid 19. Die winzigen mit Corona-Viren beladenen Tröpfchen verbreiten sich beim Atmen, Sprechen oder Husten in Innenräumen. Besonders betroffen sind Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Uni-Hörsäle, Arztpraxen oder Restaurants.
Wissenschaftler Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben mit dem Aerobuster eine schnell verfügbare Lösung entwickelt. Der Aerobuster kann effektiv Viren und andere Krankheitserreger aus der Raumluft inaktivieren.
Erste Ergebnisse zeigen, dass mit unserem Aerobuster luftgetragene Modell-Viren zu fast 100 % inaktiviert werden können.
Konzentration aktiver Viren in der Raumluft sinkt drastisch
Der Aerobuster soll mit einem hohen Luftdurchsatz extrem leistungsstark sein und auch deutlich niedrigere Anschaffungskosten als handelsübliche Luftreinigungsgeräte haben. Simulationen der Aerosolbewegungen in einem durchschnittlichen Klassenzimmer mit 20 Schülern belegen, dass durch den Aerobuster die Konzentration aktiver Viren in der Raumluft drastisch gesenkt und so die Ansteckungsgefahr dauerhaft erheblich vermindert werden kann.
Mit der Größe einer Stehlampe flexible einsetzbar
„Das gilt natürlich auch für alle anderen Bereiche mit viel Publikumsverkehr, wie Krankenhäuser, Pflege- und Altenheime, Restaurants, Büros, Werkshallen oder öffentliche Verkehrsmittel sowie deren Wartebereiche“, sagt Hahn. Überall dort könne der Aerobuster eingesetzt werden, denn die Apparatur von der Größe einer Stehlampe sei leicht und könne platzsparend sowohl auf einem Ständer, an der Decke oder an der Wand montiert werden.
Dabei bestehe die Vorrichtung aus einem einfachen Metallrohr, einem Lüfter, wie er zur Kühlung von PCs eingesetzt wird, einem Heizmodul und einem Strahler, der ultraviolettes Licht einer bestimmten Wellenlänge aussendet.
Aerobuster nutzt lang bewährte Technik zur Desinfektion
„Durch das Rohr wird die Luft mittels eines Lüfters angesaugt, dann werden die Aerosole getrocknet und die Viren mit UV-C-Strahlung inaktiviert – eine lang bewährte Technik zur Desinfektion“, erläutert Dr. Jochen Kriegseis vom Institut für Strömungsmechanik. Zudem kann die Abwärme zum Heizen der Räume genutzt werden. Der Aerobuster sei außerdem eine Investition in die Zukunft, denn er könne langfristig im Kampf gegen zukünftige Pandemien oder bei der jährlichen Grippewelle eingesetzt werden, so die Erfinder des Geräts.
Nächster Schritt: 100 Prototypen
Als nächsten Schritt wollen Hahn und seine Mitstreiter aus zahlreichen anderen Instituten des KIT 100 Prototypen bauen und diese selbst vor Ort weiter testen und optimieren. „Mit einem geeigneten Partner aus der Industrie könnten binnen weniger Wochen 10 000 Stück verfügbar sein“, schätzt Hahn, der auch auf Interesse und verstärkten Rückenwind aus der Politik hofft.
Die wissenschaftlichen Untersuchungen und die technischen Weiterentwicklungen zur Optimierung des Aerobuster haben sechs Institute des KIT durchgeführt:
- Institut für Nanotechnologie
- Institut für Prozessdatenverarbeitung und Elektronik
- Institut für Strömungsmechanik
- Institut für Thermische Energietechnik und Sicherheit
- Institut für Meteorologie und Klimaforschung
- Institut für Funktionelle Grenzflächen
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