Fahrwerk ZF fertigt 100.000ste aktive Hinterachslenkung AKC
Sieben Premium-Automobilhersteller nutzen mittlerweile das Active-Kinematics-Control-(AKC-)System von ZF. Die Hinterachslenkung soll jedem Pkw – konventionell oder elektrisch – zu mehr Sicherheit, Dynamik, Wendigkeit und Komfort verhelfen.
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Knapp vier Jahre nach dem Produktionsstart der aktiven Hinterachslenkung läuft das 100.000ste AKC-System (Active Kinematics Control) bei ZF vom Band. „Unser Produktionsjubiläum von 100.000 AKC-Systemen werte ich in vierfacher Hinsicht als riesigen Erfolg“, sagt Dr. Holger Klein, Leiter der Division Pkw-Fahrwerktechnik bei ZF. „Erstens verdeutlicht es, dass mit unserer Entwicklung nahezu jedes Fahrzeug vergleichsweise einfach von einer aktiven Hinterachslenkung profitieren kann. Zweitens festigt ZF damit seine Position als Markt- und Technologieführer in diesem Produktsegment. Jede verbaute AKC-Einheit zeigt drittens das zukunftsweisende Potenzial von intelligenter Mechanik im Automobil auf. Und nicht zuletzt steht dieses Jubiläum für die beispielgebende Metamorphose des ZF-Fertigungsstandorts Lebring.“ Diesem Standort in der Nähe von Graz gelang binnen kurzer Zeit der Wandel von einem Achsmontage-Werk hin zum derzeit konzernweit einzigen AKC-Produktionsstandort, also einem Zentrum für Hightech-Mechatronik.
Zwei Konzepte für verschiedene Achsarchitekturen
Die 100.000 bis dato gefertigten Hinterachslenkungen setzen sich aus 60.000 Zentralsteller- und 40.000 Dualsteller-Systemen zusammen. Letztere verfügen über zwei Aktuatoren, die jeweils am linken und rechten hinteren Rad platziert sind. Diese Ausführung feierte 2013 in den Porsche Modellen 911 Turbo und 911 GT3 ihre Serienpremiere. Auch beim Ferrari GTC4Lusso kommt die Dualsteller-Variante zum Einsatz. Die AKC-Version mit einem einzigen, dafür größeren und mittig an der Hinterachse positionierten Steller wird im neuen Porsche Panamera eingesetzt. Auch in SUVs wie dem Audi Q7 und Limousinen wie dem Cadillac CT6 und dem BMW 7er lässt das System das Heck aktiv mitsteuern. Die Grenzen des AKC-Einsatzspektrums sind laut Hersteller noch nicht erreicht. In naher Zukunft soll das ZF-System in vielen weiteren Modellen auch anderer Hersteller zum Zuge kommen und auch in Pick-ups und Kompaktwagen seine Vorteile ausspielen. Das AKC soll sich dabei mit jeder Antriebsart – von konventionell-verbrennungsmotorisch über hybridisiert bis hin zu vollelektrisch – kombinieren lassen.
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Das generelle Wirkprinzip bleibt dasselbe: Bei langsamer Fahrt durch enge Straßen lenkt AKC in Gegenrichtung zum Lenkeinschlag der Vorderräder und erzeugt eine höhere Gierrate des Fahrzeugs. Um bis zu 10 % soll sich so der Wendekreis verkleinern. Ein Pkw lässt sich dadurch einfacher manövrieren. Bei höheren Geschwindigkeiten, das heißt ab etwa 60 km/h sowie zum Beispiel bei Ausweichmanövern, schlägt das System die Hinterräder in dieselbe Richtung wie die Vorderräder ein. Das soll die Richtungsstabilität ebenso wie die Fahrdynamik verbessern. „Im ersten vollen Produktionsjahr 2014 haben rund 12.000 AKC-Systeme unsere Fertigung verlassen. Heute sind insgesamt bereits 100.000 produziert. In den nächsten Jahren werden wir das Produktionsvolumen auf über 250.000 Einheiten pro Jahr erhöhen“, prognostiziert Peter Buckermann, Leiter der Produktlinie Mechatronische Systeme. (sh)
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