Fluidik Zehn Neuheiten aus der Fluidtechnik

Redakteur: Lilli Bähr

Halbautomatisierte Abfüll- und Dosiersysteme, eine schnelle Flüssigdichtung für alle Formen, ein förderfähiger Kolbenkompressor, Multispiralschläuche für Anwendungen bis 56,0 MPa, Vakuumsysteme für die Metallurgie – Wir zeigen hier einige Produktneuheiten rund um die Fluidtechnik.

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Suco hat die hohe Überdruckfestigkeit seiner mechanischen Druckschalter deutlich gesteigert.
Suco hat die hohe Überdruckfestigkeit seiner mechanischen Druckschalter deutlich gesteigert.
(Bild: Suco)

1. Überdruckfestigkeit erweitert und Berstdruck definiert

Neben der Variantenvielfalt, der hohen Temperaturbeständigkeit zählen vor allem die Langlebigkeit und Überdrucksicherheit zu den Merkmalen der mechanischen Druckschalter von Suco. Durch die kontinuierliche Optimierug und Kontrolle der Prozesse und Komponenten ist es dem Unternehmen eigenen Angaben zufolge gelungen, die hohe Überdruckfestigkeit der mechanischen Druckschalter noch deutlich zu steigern. Dies wurde unter anderem im Rahmen eines dynamischen Druckwechseltest durch ein externes, unabhängiges Prüflabor bestätigt. Getestet wurde eine repräsentative Auswahl an mechanischen Membran- und Kolbendruckschaltern. Einige der getesteten Baureihen haben das gesamte Versuchsszenario mit insgesamt 1,5 Mio. Zyklen bei verschiedenen Druckstufen bis max. 720 bar ohne Ausfall absolviert. Basierend auf diesen Ergebnissen und den eigenen Messungen kann Suco für einige Baureihen die Werte für die statische Überdruckfestigkeit noch weiter ausdehnen. Darüber hinaus wird das Unternehmen zukünftig für die mechanischen Druckschalter SW24 und SW27 Werte für den statischen Berstdruck spezifizieren, welcher Werte bis zu 1000 bar erreicht. Im Bereich der Fluidtechnik liegt der durchschnittliche Berstdruck ca. 20-30 % über der Überdrucksicherheit.

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2. Schnelle Flüssigdichtung für alle Formen

Delo hat eine neue, silikonfreie Flüssigdichtung für die Automobil- und Elektronikindustrie sowie den Bereich der Weißen Ware vorgestellt. Mit Licht ausgehärtet, findet Delo-Photobond-SL4165 als Schutz vor Staub, Luft und Wasser Verwendung. Die standfeste, hochviskose Flüssigdichtung lässt sich in beliebigen geometrischen Formen auftragen. Die sekundenschnelle Aushärtung, die ohne Temperatureintrag und unter UV- oder sichtbarem Licht erfolgt, ermöglicht den sog. CIPG-Prozess. CIPG steht für „Cured in place gasket“, also eine Flüssigdichtung, die so schnell in der gewünschten Position aushärtet, dass die gesamte Baugruppe direkt weiterverarbeitet werden kann.

3. Rohrkupplung hält höchsten Temperaturen stand

Die Norma Group bietet eine neue, besonders hitzebeständige Rohrkupplung an. Die Variante der FGR-Rohrkupplung mit Fluorkautschuk-Dichtung (FKM-Dichtung) soll Temperaturen bis 180 °C standhalten. Sie ist damit speziell für Leitungssysteme geeignet, in denen Heißdampf transportiert wird. Das sind beispielsweise Heizungsrohre in Fernwärmesystemen sowie Anlagen zur Sterilisation, Desinfektion und Säuberung in Krankenhäusern, Labors und Hotels. Sie besteht, abgesehen von der FKM-Dichtung, komplett aus rostfreiem Edelstahl und ist daher hochbeständig gegen Korrosion. Sie verbindet verschiedene Arten von Metallrohren kompakt und zuverlässig.

Buchtipp

Das etablierte Standardwerk Heat Transfer Technique vermittelt nicht nur ausführlich die Grundlagen der Wärmeträgertechnik, sondern stellt auch aktuelle Technologien und Verfahren, Vorschriften und Standards vor. Thematisch wird das Buch durch eine umfangreiche Stoffdatensammlung sowie durch eine Vielzahl an Anwendungsberichten aus der Praxis abgerundet.

4. Förderfähiger Kolbenkompressor

Mit bis zu 40 % der Kosten fördert der Bund Unternehmen, die sich ölfreie Kolbenkompressoren von Boge zulegen: Denn die Maschinen des Druckluftspezialisten qualifizieren sich dank exzellenter Effizienzwerte für einen Zuschuss des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Damit ist Boge einer der wenigen Hersteller förderfähiger Kolbenkompressoren. Ob intermittierend oder im Dauerlauf, die PO L-Baureihe von Boge liefert laut Unternehmen 100 % ölfreie Druckluft für sensible Anwendungen wie etwa Nahrungsmittel- oder Medizintechnik. Solche effizienten Querschnittstechnologien bezuschusst das BAFA mit einer Fördersumme von bis zu 200.000 Euro.

5. Vakuumsysteme für die Metallurgie

Der Bedarf an energieeffizienten, nachhaltigen Prozessen steigt. Diese Anforderungen wirken sich und dies wirkt sich auch unmittelbar auf diejenigen Vakuumsysteme aus, die ein elementarer Bestandteil in Wärmebehandlungsanlagen und Metallurgie-Prozessen sind.

Gerade für dieses Anforderungsprofil bietet Leybold ein breites Spektrum hochmoderner, bereits bewährter Vakuumlösungen an.

Im Einsatz an sekundärmetallurgischen VD-, VOD- oder RH-Entgasern beispielsweise haben sich Pumpsysteme von Leybold bestehend aus trockenverdichtenden Schraubenvakuumpumpen vom Typ DRYVAC, kombiniert mit RUVAC-WH-Wälzkolbenpumpen bewährt.

6. Kühler läuft mit R32-Kältemittel

Der Industriekühlspezialist Hyfra präsentiert eine neue Table Unit für Anwendungen in den Bereichen Maschinenbau, Lasertechnik, additive Fertigung und moderne Labortechnik. Der kompakte Kühler läuft mit dem teilfluorierten Kältemittel R32, das sich durch einen niedrigen GWP-Wert sowie eine hohe volumetrische Kälteleistung auszeichnet. Damit reagiert Hyfra auf die Vorgaben der F-Gase-Verordnung, die auch in der Prozesskühlung alternative Kältemittel und zukunftsfähige Lösungen erforderlich machen.

Auf einer geringen Stellfläche von 0,25 m2 deckt der Kompaktkühler einen Leistungsbereich zwischen 0,5 kW und 5 kW stufenlos ab und lässt sich dadurch flexibel einsetzen. Das Kühlsystem benötigt dabei eine Kältemittelmenge von lediglich 0,65 kg und unterstützt Kaltwassertemperaturen zwischen -15 ˚C und 30 ˚C. Weiterhin erfüllt die Table Unit bereits jetzt die Mindestanforderungen an die Energieeffizienz für das Jahr 2021, die in der Ökodesign-Richtlinie (EU-Verordnung 2016/2281) definiert sind.

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Außerdem präsentiert Microchannel-Technologie. Am Beispiel des Hyfra Gamma Eintauchkühlers wird der optimierte Microchannel-Verdampfer gezeigt. Dieser erlaubt eine Reduzierung des Kältemittelbedarfs im Verdampferbereich um bis zu 60 % und das bei gleichzeitig höherer Kühlleistung und guter Umweltbilanz. Dank des innovativen Designs der Verdampfer sinkt das Leckagerisiko, außerdem sorgt die korrosionsbeständige Beschichtung für einen störungsfreien Betrieb. Anhand einer grafischen Darstellung des Durchlaufkühlers Hyfra Alpha erfahren Besucher überdies, wie einfach sich die Wartung der Microchannel-Verdampfer realisieren lässt. Durch eine Rückspülfunktion über das patentierte 4-Wege-Ventil ist eine schnelle Reinigung möglich – eine Demontage des Verdampfers ist hierzu nicht erforderlich. Auf diese Weise werden lange Stillstandszeiten des Kühlers vermieden.

7. Halbautomatisiert und präzise dosieren

Kleine Stückzahlen in der Produktion bedeuten Handarbeit. Präzisionsabfüllung auf den Mikroliter genau, schnelle Taktzeiten und effektiver Ressourceneinsatz klingt nach Automatisierung. Die Verbindung schafft das halbautomatisierte Abfüll- und Dosiersystem Smart-Dos der HNP Mikrosysteme GmbH. Das flexible System enthält eine präzise Dosierpumpe. Die Ansteuerung der Mikrozahnringpumpe (mzr-Pumpe) erfolgt mittels der grafischen Bedienoberfläche mzr-Touch-Control. Dosiermenge, Dosiergeschwindigkeit und Dosierdauer werden eingegeben und gespeichert. Abhängig vom Medium und der Pumpenbaureihe sowie -baugröße sind Dosiervolumina ab 0,25 μl möglich.

8. Multispiralschläuche für Anwendungen bis 56,0 MPa

Parker Hannifin hat sein Schlauchsortiment um die Par-Lock-Multispiralschlauchreihe R50TC/R56TC erweitert. Hohe Druckleistung, Flexibilität und Langlebigkeit sind die Merkmale der neuen Schläuche und Armaturen.

Bei der Entwicklung konzentrierte sich das Unternehmen darauf, die Multispiralschläuche auf die vom Markt geforderten sehr hohen Drücke für starke dynamische Anwendungen bis 56,0 MPa Betriebsdruck auszulegen. Gleichzeitig verfolgten die Entwickler das Ziel, bei Anwendungen wie hydrostatischen Antrieben und allgemeinen Höchstdruck-Hydraulikleitungen eine deutliche Leistungssteigerung zu erzielen.

9. Zukunftssicher und klimafreundlich trocknen

So gut wie jede Druckluftstation ist mit Kältetrocknern ausgerüstet, denn kaum eine Anwendung kommt ohne diese Geräte aus, die für trockene Druckluft sorgen. Seit 2015 ist die F-Gase-Verordnung EU 517/2014 in Kraft. Diese hat zum Ziel, Emissionen teilfluorierter Treibhausgase (F-Gase) zu minimieren, um der Klimaerwärmung entgegenzuwirken.

Alle Kältetrockner von Kaeser Kompressoren werden deshalb bis Ende 2019 mit dem neuen Kältemittel R 513A arbeiten, das klimafreundlicher und insbesondere auch für den Betreiber zukunftssicher sein soll. Damit will Kaeser alle Kunden darin unterstützen, auf eine umweltfreundlichere Alternative umzustellen. Wer den Kauf eines neuen Trockners plant, sollte darauf achten, dass dieser mit einem Kältemittel betrieben wird, das auch in den kommenden Jahren die Vorgaben der Richtlinie erfüllt. Alle Kältetrockner von Kaeser sind laut Unternehmen auf hohe Effizienz und Energiekostenersparnis ausgelegt. Dank des neuen Kältemittels sind sie auch über Ihre Standzeit hinweg bezüglich des Kältemittels zukunftssicher aufgestellt.

10. Gusseisen für Offshore-Hydraulik qualifiziert

Gontermann-Peipers ist es gelungen, eine Qualifizierung von Strangguss für den erleichterten Einsatz im Offshore-Bereich zu erhalten. Der Werkstoff GOPAG-C-500-F wurde von der Klassifizierungsgesellschaft DNV-GL qualifiziert und kann ab sofort auf Wunsch mit dieser Zusatzeigenschaft bezogen werden. Der GOPAG-C-500-F mit dieser Zusatzeigenschaft ist nun für ein erweitertes Spektrum von Anwendungen auch im Offshore-Bereich zugelassen. Sichere Bauteilauslegung, Gewichts- und Volumenvorteile sowie der zusätzliche Kostenvorteil bei der Zerspanung sollen ihn zu einer echten Alternative gegenüber herkömmlich verwendeten Stahlwerkstoffen in diesem Segment machen. Konstrukteure und Anwender von Hydraulikblöcken verwenden seit Jahren den duktilen Eisengusswerkstoff GOPAG-C-500-F. Durch sein feines, rein ferritisches Gefüge ergibt sich eine gute mechanische Bearbeitbarkeit. Der Einsatz duktiler Gusseisenwerkstoffe in Offshore-Anwendungen war aufgrund der strengen Anforderungen an die Sicherheitsbeiwerte für die Designauslegung im konstruktiven Bereich limitiert.

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