Dichtung Wie schlau kombinierte Materialien Geld sparen
Ein modulares Dichtkonzept kombiniert den klassischen Simmer-Ring mit einem Kunststoffträger. Dies reduziert die Herstellungskosten und vereinfacht die Montage.
Anbieter zum Thema

Einen Kuchenteig kneten, eine Suppe pürieren oder einen Smoothie mixen: Die meisten Menschen nutzen dafür ein elektrisches Küchengerät.
Die Lebenserwartung dieses Geräts hängt wesentlich davon ab, wie gut die Dichtung am Austrittspunkt der Antriebswelle das Innenleben vor dem Eindringen von Lebensmittelresten oder Spülwasser schützt.
Dichtungen aus hochwertigen Elastomeren oder dem Polymer Polytetrafluorethylen vereinen geringen Verschleiß mit sehr guter Langzeitstabilität gegen Leckage.
Um eine solche Dichtung über einen langen Zeitraum in Form zu halten, war bislang ein Träger aus Metall die optimale Lösung. Dem Dichtungshersteller Freudenberg ist es nun gelungen, ein modulares Dichtungskonzept mit einem Kunststoffträger zu entwickeln, der die spezifischen Anforderungen an die Langzeitstabilität ebenso erfüllt wie ein bisher in den Dichtungen verbauter handelsüblicher Metallträger.
Es hat drei wesentliche Vorteile, das Metall durch Kunststoff zu ersetzen: Erstens fallen die Kosten geringer aus, ein wichtiger Faktor in dem sehr preissensiblen Markt für Küchen-Kleingeräte. Zweitens erlaubt das modulare Konzept von Freudenberg die Integration weiterer Komponenten, etwa zur Wellenlagerung. Und drittens besteht das Gehäuse eines Elektro-Kleingeräts in der Regel ebenfalls aus Kunststoff, was die Befestigung des Dichtungsträgers vereinfacht.
Modulare Bauweise
Die Grundidee der Freudenberg-Ingenieure ist simpel: Sie entkoppeln konstruktiv den aus einem inneren und einem äußeren Ring bestehenden Kunststoffträger vom Dichtring. Der Träger – ein Spritzgussteil – lässt sich exakt auf die Einbausituation im Gerät abstimmen. Damit muss keine Rücksicht mehr auf die Rotationssymmetrie genommen werden. Der Träger kann aus dem gleichen Kunststoff bestehen, der auch für das Gehäuse Verwendung findet, so dass es bei Wärmeeintrag nicht zu unterschiedlicher Ausdehnung der Bauteile kommen kann.
Der Dichtring wiederum kann je nach Anforderungsprofil aus dem erprobten Freudenberg-Portfolio ausgewählt werden. Zur Auswahl stehen Ringdichtungen aus Elastomer mit und ohne Profil, PTFE oder Vliesstoffen, jeweils aus unterschiedlichen Materialmischungen.
Das Einlegen der Dichtung in den Außenring erfolgt automatisiert bei Freudenberg. Der Träger kann auf Wunsch auch weitere Komponenten wie Gleit- oder Kugellager aufnehmen, die ebenfalls automatisiert montiert werden.
Anschließend wird der Innenring entweder eingeclipst, so dass eine formschlüssige Verbindung entsteht, oder die beiden Ringe werden per Ultraschallschweißen verbunden. Momentan arbeitet der Hersteller bereits an einer weiteren Dichtung, bei der der Dichtring direkt mit einem Thermoplast umspritzt wird.
In Versuchsreihen konnte nachgewiesen werden, dass der Kunststoffeinsatz in dem für Elektro-Kleingeräte ausreichenden Temperaturbereich von –25 °C bis 90 °C keine Nachteile hinsichtlich der Langzeitstabilität aufweist.
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1622100/1622194/original.jpg)
Alternative Energien
Brennstoffzellen für Flixbusse
Die modularen Kunststoffdichtungen von Freudenberg eignen sich nicht nur für Küchengeräte, sondern auch für viele andere elektrische Geräte, über die ein moderner Haushalt verfügt: zum Beispiel für einen Akkuschrauber oder auch die Radwellen eines Mähroboters lassen sich mit der Kunststoffdichtung gegen Feuchtigkeit und Graspartikel abdichten.
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1724000/1724093/original.jpg)
Technik kurz erklärt
Die Entwicklung des Rasenmähers
Bei akkubetriebenen Geräten können aufgrund des modularen Konzepts besonders reibungsarme Dichtringe eingesetzt werden, die den Energiebedarf verringern und damit die Betriebsdauer des Akkus verlängern.
(ID:46617120)