Klimaschutz in der Industrie Wie grüne Hydraulik das Klima schützen kann

Redakteur: M.A. Bernhard Richter

Klimaschutzinitiativen erhöhen den Druck auf Maschinenbauer, effiziente Hydraulik zu entwickeln. Drehzahlvariable Antriebe senken den Energieverbrauch bis zu 80 Prozent. Wie das geht.

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Reale Modernisierungsprojekte belegen: Drehzahlvariable Antriebe können den Energieverbrauch um bis zu 80 Prozent senken.
Reale Modernisierungsprojekte belegen: Drehzahlvariable Antriebe können den Energieverbrauch um bis zu 80 Prozent senken.
(Bild: Bosch Rexroth)

Im Vergleich zur konventionellen Technik können die drehzahlvariablen Antriebe Sytronix von Bosch Rexroth Energieverbrauch und Stromkosten um bis zu 80 Prozent senken. In gleichem Maße vermindert die intelligent gesteuerte Elektrohydraulik damit indirekt auch die Menge der CO2-Emissionen.

Diese Zahlen ermittelte das Lohrer Unternehmen Bosch Rexroth im Rahmen real-existierender Modernisierungsprojekte. Das hohe Einsparpotential ergibt sich aus dem intelligenten Zusammenspiel von Frequenzumrichter, Elektromotor und hydraulischer Konstant- oder Verstellpumpe. Mit der lastabhängigen Regelung arbeitet die verlustoptimierte Elektrohydrauliklösung im optimalen Betriebspunkt. Wird keine Leistung benötigt, schaltet sie selbständig auf Standby.

Hohe Leistungsdichte

Durch die hohe Leistungsdichte sollen sich die drehzahlvariablen Antriebe Sytronix für die Modernisierung unterschiedlichster Anlagen eignen: von Werkzeug-, Holz- und Papiermaschinen über Metallurgieanwendungen bis hin zu Pressen, Druckgieß- und Kunststoffspritzgießmaschinen.

Enorme Kostenersparnis

Im Rahmen von mehreren Optimierungsprojekten verglichen die Hydraulikexperten von Bosch Rexroth den Energieverbrauch des ursprünglichen Aufbaus inklusive Kühlung mit der neuen Sytronix-Lösung. So bewirkte beispielsweise die Modernisierung einer Kunststoffpresse eine Energieersparnis von 87.000 kWh pro Jahr – eine Einsparung von 78 Prozent. Das ergibt wiederum eine jährliche Betriebskostenersparnis in Höhe von 15.390 Euro. Planung und Konfiguration dieser Systeme erfolgt durch die Kombination von Modulen und Einzelkomponenten mittels Fragebögen zu Anwendungskriterien und Systemparametern und in Zusammenarbeit mit Rexroth.

Im deutschen Strommix von 2018 wurden je erzeugte Kilowattstunde 0,489 kg an verschiedenen Treibhausgasen emittiert, die vereinheitlicht in CO2-Äquivalenten ausgedrückt werden [CO2Äq]. Unter diesen Voraussetzungen vermeidet die Kunststoffpresse durch das nachträgliche Sytronix-Upgrade jährlich 43,3 t CO2-Äquivalente.

Noch höhere Einsparungen ergeben sich bei komplexeren Anlagen, wie zum Beispiel bei einem Hubbalkenofen. Hier entlastet das drehzahlvariable Konzept das Klima jährlich um 421 t CO2Äq und das Budget des Betreibers um 152.000 Euro, was einer Reduktion um rund 80 Prozent entspricht. Im selben Verhältnis sanken auch die Verbrauchswerte einer Gießmaschine. Hier erzielte Bosch Rexroth für den Betreiber eine Treibhausgasvermeidung von 30 t CO2Äq pro Jahr sowie eine Stromkostenersparnis von 11.000 Euro.

Video: Praktische Anwendung des drehzahlvariablen Antriebes

Moderne Ideen für moderne Zeiten

Bosch Rexroth will, nach eigener Aussage, als Anbieter von Antriebs- und Steuerungstechnologien für effiziente, leistungsstarke und sichere Bewegung in Maschinen und Anlagen jeder Art und Größenordnung sorgen. Das Unternehmen bündelt seine Anwendungserfahrungen in den Marktsegmenten Mobile Anwendungen, Anlagenbau und Engineering sowie Fabrikautomation. Bosch verfolgt die Vision einer nachhaltigen, sicheren und begeisternden Mobilität.

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