Entwicklung Von der Idee zur Herstellung
Wie wird aus einer Idee und einem Prototypen eigentlich ein marktreifes Produkt? Diese Frage stellte sich 2013 das deutsche Start-Up-Unternehmen Panono, nachdem es in einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne über 1,2 Millionen US-Dollar für die Produktion seiner ballförmigen Panorama-Kamera gesammelt hatte – aber es fehlte einfach noch der passende Produktionspartner, der in der Lage war, eine so komplexe Kamera zu bauen.
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Jonas Pfeil, der Gründer von Panono, hatte erstmals 2007 die Idee zu einer 360°-Kamera, als er Urlaub auf einer Insel im südlichen Pazifik machte. Dort versuchte er, die atemberaubende Landschaft in einer Reihe von Panorama-Bildern einzufangen. Lange Zeit blieb es lediglich bei der Idee, bis er sie als Thema seiner Diplomarbeit an der Technischen Universität Berlin erneut zum Leben erweckte. Der erste Prototyp wurde 2010 fertiggestellt.
Als größte Herausforderung für Panono stellte sich heraus, einen Produktionspartner zu finden, der tatsächlich in der Lage war, eine so komplexe Kamera zu bauen und der auch in kürzester Zeit expandieren konnte, wenn das Produkt ein Erfolg werden sollte. Panono fand in Jabil eben diesen Partner.
Der passende Partner
Auf Jabil traf Panono zum ersten Mal im Jahr 2014 auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas, wo das Unternehmen die erste Version seiner Kamera präsentierte. Jabil ist ein führendes Unternehmen für Produktlösungen, das umfangreiches Elektronikdesign sowie Produktions- und Produktmanagement-Leistungen bietet. Ursprünglich erbrachte Jabil Fertigungsdienstleistungen für die Elektronikbranche (Electronic Manufacturing Services, EMS), expandierte dann aber schnell zusätzlich in die Designentwicklung, Supply Chain Solutions sowie hochgradig spezialisierte Produktionsprozesse wie etwa die Optiktechnologie, 3D-Druck, fortschrittliche mechanische Lösungen und nachhaltige Verpackungslösungen. Über alle Branchen hinweg erkannte Jabil, dass immer mehr kleine Unternehmen entstehen, die gerade jene Produktionsleistungen brauchen. Dies nahm das Unternehmen zum Anlass, das eigene Firmenportfolio wesentlich zu erweitern.
Rekorde gebrochen
Eines dieser Nischenunternehmen war Panono. Das deutsche Start-Up brach zahlreiche Rekorde in den Bereichen Crowdfunding und Crowdinvestment auf den Plattformen Indiegogo und Companisto. Insgesamt schaffte es Panono mit diesen Kampagnen, drei Millionen US-Dollar zu sammeln. Vor der Kooperation mit Panono stellten sich Jabil zwei wesentliche Fragen: „Wie groß ist das Risiko?“, und „Sind spezielle Produktionsprozesse nötig, um diese Kamera herzustellen?“ Aus der Sicht von Jabil barg die Investition in Bezug auf Herstellungsprozesse nur ein geringes Risiko. Nach Prüfung des Arbeitsumfangs trat Jabil an Panono heran, woraufhin die Kooperation im Jahr 2014 beginnen konnte. Die Unternehmen gingen schließlich im November 2015 in Polen in die Massenproduktion.
“Ingenieure arbeiten mit Ingenieuren zusammen“, so beschreibt Stuart Green, Senior Business Unit Director bei Jabil, die Kooperation mit Panono. Das war ein sehr wichtiger Aspekt bei dem herausfordernden Projekt, eine ballförmige Kamera mit höchstmöglicher Auflösung zu produzieren. Beide Unternehmen waren technisch fokussiert und genau das gab den Ausschlag dafür, dass die Kooperation so gut funktionierte.
Trennung der Verantwortungsbereiche
Die Kommunikation war von Anfang an unkompliziert und die Zusammenarbeit fand in entspannter Atmosphäre statt. Jabil bot in Polen eine Produktionsstätte mit einem jungen und hochspezialisierten Team, das leicht zu erreichen war – nicht nur in Bezug auf die geografische Entfernung, sondern auch in kultureller Hinsicht.
Während des Entwicklungs- und Produktionsprozesses einigten sich beide Unternehmen auf eine klare Trennung der Verantwortungsbereiche: Jabil konzentrierte sich auf den Produktionsprozess, denn hier waren sie die Experten. Panono fokussierte sich auf die Bereiche Design, technische und mechanische Aspekte sowie Marketing und Verkauf.
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