Materialermüdung an Rotorblättern Neues Inspektionsverfahren erkennt Erosionsschäden schnell
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Schadhafte Rotorblätter reduzieren die Energieausbeute von Windenergieanlagen. Bisher dauerte eine Inspektion durch Industriekletterer zwei bis drei Tage. Ein neues Verfahren setzt auf Thermografie und künstliche Intelligenz und ist in zehn Minuten vor Ort erledigt.

Schadstellen an Rotorblättern werden unter anderem durch Regentropfen verursacht. Diese Erosionsschäden bewirken Verwirbelungen des Luftstroms an der Oberfläche der Rotorblätter und sind damit für Leistungseinbußen der Windturbine insgesamt verantwortlich. Bisher benötigen Industriekletterer zwei bis drei Tage, um die Rotorblätter einer Windenergieanlage auf Schäden zu inspizieren. Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) und das Marburger Start-up Latoda haben nun ein neuartiges Inspektionsverfahren entwickelt. Dabei werden die Rotorblätter mittels Thermografie und künstlicher Intelligenz auf Materialermüdung geprüft.
In einer Machbarkeitsstudie wurde das neuartige Inspektionsverfahren jetzt erfolgreich getestet. Wie die BAM mitteilt, macht bei der thermografischen Inspektion von Rotorblättern ein Infrarotkamerasystem vom Boden aus Aufnahmen. Das dauere nur etwa zehn Minuten. Die erhaltenen Thermogramme werden anschließend mit komplexen Bildverarbeitungs- und KI-Algorithmen analysiert. Dabei werden kleinste Temperaturunterschiede auf der Oberfläche der Rotorblätter registriert und markiert. Sie weisen auf Erosionsschäden durch Regen hin, heißt es. Durch ihre rechtzeitige Detektion und Kategorisierung sollen Wartungen zielgerichteter geplant und durchgeführt werden können. Da das Verfahren viel kostengünstiger als bisherige Inspektionen ist, könnte es auch häufiger durchgeführt werden. Beginnende Schäden ließen sich im Frühstadium erkennen und oberflächennah beheben. Insgesamt soll sich laut BAM so die Leistung von Windenergieanlagen im Jahresdurchschnitt um bis zu zwei Prozent steigern lassen.
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