Not-Halt-Befehlsgeräte Mit einem Druck zum Stillstand bringen

Ein Gastbeitrag von EAO GmbH

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Maschinen, die unter die Maschinenrichtlinie fallen, müssen mit mindestens einem Not-Halt-Befehlsgerät ausgestattet sein. Bei deren Auswahl sollten Anwender wissen, welche Funktionen von der Richtlinie vorgeschrieben werden und welche weiteren spezifischen Anforderungen bestehen.

Erschwerte Produktauswahl: Bei der Wahl von Not-Halt-Tasten müssen zum einen die Vorgaben der Maschinenrichtlinie erfüllt sein, zum anderen die spezifischen Anforderungen diverser Industrien.
Erschwerte Produktauswahl: Bei der Wahl von Not-Halt-Tasten müssen zum einen die Vorgaben der Maschinenrichtlinie erfüllt sein, zum anderen die spezifischen Anforderungen diverser Industrien.
(Bild: EAO AG)

Geht es um Befehlsgeräte zum Anhalten einer Maschinen bei Gefahr, mangelt es oft an Eindeutigkeit: Im deutschen Sprachgebrauch werden die beiden Funktionen Not-Aus (= Abschalten, Unterbrechen der Energiezufuhr) und Not-Halt (= Anhalten, Stillsetzen der beweglichen Maschinenteile) häufig unter dem Begriff Not-Aus subsumiert, was zuweilen – auch unter Fachleuten – zu Verwirrungen führt.

Not-Aus oder Not-Halt – das ist hier die Frage

Was hat zu dieser Verwechslung geführt? Die Bezeichnung Not-Aus wird als deutsches Pendant für den englischen Begriff emergency switching off verwendet. Es gab und gibt aber deutsche Normausgaben, die auch den englischen Begriff emergency stop fälschlich mit dem Ausdruck Not-Aus wiedergeben. Bis heute verwendet z. B. die deutsche Fassung der DIN EN 60947-5-5 fälschlicherweise den Begriff Not-Aus für den englischen Begriff emergency stop, beschreibt also in Wirklichkeit den Not-Halt.

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Die ISO 13850 hat dies 2016 korrigiert und spricht von Not-Halt. In der neuen Fassung der Maschinenrichtlinie (2006 / 42 / EG, bzw. 2009 / 127 / EG) wurde der falsch verwendete Begriff ebenfalls durch Not-Halt ersetzt.

So lautet die korrekt Definition der beiden Funktionen:

  • Not-Halt = Stillsetzen im Notfall
  • Not-Aus = Ausschalten im Notfall

Maschinen, die unter die Maschinenrichtlinie (2006/42/EG) fallen, müssen mit mindestens einem Not-Halt-Befehlsgerät ausgerüstet sein, durch das eine unmittelbar drohende oder eintretende Gefahr vermieden werden kann.

Die Normen machen viele Vorgaben

Gemäß den Normen muss ein Not-Halt-Befehlsgerät unter anderem folgendes aufweisen:

  • einen roten Betätiger mit gelbem Hintergrund;
  • Entriegelungspfeile in der gleichen Farbe wie der Betätiger, also auch rot, wenn das Rückstellen durch Drehung des Betätigers erfolgt;
  • keine Symbole oder Texte auf dem Betätiger oder Hintergrund (Ausnahme: Symbol gemäß IEC 60417-5638);
  • ein optionales, gelbes Bezeichnungsschild mit ISO-13850-Symbol;
  • zwangsöffnende Kontakte;
  • überlistsichere Verrastung;
  • eine Dreh-, Zug- oder Schlüsselentriegelung, wobei letztere vermieden werden sollten.

Weshalb rote und nicht weiße Pfeile? Bei einer Drehentriegelung muss die Richtung der Drehbewegung gemäß DIN EN 60947-5-5 erkennbar sein. Daher wurden bis zum Jahr 2016 häufig weiße Pfeile auf dem Betätiger angebracht. Diese kontrastreichen weißen Pfeile auf dem roten Betätiger könnten allerdings als Richtung der Betätigung missverstanden werden. Um dies zu vermeiden, sagt die DIN EN 13850, dass die Entriegelungspfeile in kontrastarmer, möglichst gleicher Farbe wie der Untergrund gestaltet werden müssen.

Die Kontakttrennung muss als direktes Ergebnis einer Bewegung des Bedienteils erfolgen und darf nicht zum Beispiel von einer Feder abhängig sein. Zur Kennzeichnung wird jeder zwangsöffnende Kontakt mit einem Symbol gekennzeichnet, das einen von einem Kreis umgebenen Rechtspfeil darstellt.

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Digitaler 3D-Konfigurator für Not-Halt-Tasten

Not-Halt-Tasten müssen in diversen Industrien spezifische Anforderungen erfüllen: Sie bestehen deshalb aus mehreren Komponenten, die auf verschiedenste Arten konfigurierbar sind – was bei der Produktauswahl zu Unsicherheiten führen kann. Aus diesem Grund hat EAO einen Not-Halt-Konfigurator entwickelt: Er bietet Zugang zu mehr als 130 Komponenten und Zubehörteilen, die individuell zusammengestellt mehr als 2.000 verschiedene kundenspezifische Kombinationen ergeben.

Um Fehlbestellungen zu verhindern, schlägt das System jeweils nur kompatible Komponenten vor. Sämtliche Komponenten und Produktkonfigurationen werden als fotorealistische 3D-Abbildungen dargestellt; verschiedene Materialeigenschaften entsprechend exakt ihre realen Pendants. Zudem kann das Aussehen des Produkts rotierend, auf einem Messraster montiert oder bei Dunkelheit simuliert werden.

Zu jeder gewählten Konfiguration werden zudem automatisch CAD-Daten generiert, die Ingenieure und Produktdesigner umgehend weiterverarbeiten können. Für beide Zielgruppen wurden spezifische Schnellzugänge eingerichtet: Zur passenden Not-Halt-Taste gelangen Designer über acht visuell inszenierte Produktmerkmale, wie beispielsweise Einbauöffnung, Ausleuchtung und Witterungsbeständigkeit. Ingenieure hingegen können direkt nach technischen Kriterien filtern.

Seit neuestem lassen sich die digitalen Produkte dank Augmented-Reality-Funktionen nun per Mobilgerät in die reale Umgebung einfügen und so noch vor dem Kauf testen.

Not-Halt-Geräte dürfen sich nicht überlisten lassen

Alle Not-Halt-Geräte von EAO sind getestet nach den Vorgaben von EN 60947-5-1 sowie EN 60947-5-5 und sind geeignet für Anwendungen nach DIN EN ISO 13850 und EN 60204-1. Diese Not-Halt-Geräte sind immer überlistsicher. Das bedeutet, dass kein Kontakt öffnen darf, bevor die mechanische Verrastung stattgefunden hat, dann aber sofort öffnen muss. Die Norm beschreibt, dass das Not-Halt Gerät nicht verrasten darf, ohne ein Not-Halt Signal zu erzeugen (EN 60947-5-5, Absatz 6.2.1. Die deutsche Fassung verwendet zwar noch – Stand 03/2019 – den Begriff Not-Aus, die englische Fassung jedoch den korrekten Begriff emergency stop).

Seminar-Tipp

Das Seminar „Risikobeurteilung und Betriebsanleitung“hilft Ihnen bei der Umsetzung der wichtigsten Anforderungen der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG.

Die robusten Not-Halt-Tasten von EAO mit Zwangsöffner-Funktion (gemäß DIN EN ISO 13850 und EN 60204-1) sind überlistsicher. Das heißt nach ausgeführtem Auslösevorgang ist das Schaltelement sicher betätigt und der Vorsatz verrastet. Eine Rückstellung ist nur durch eine gewollte Entriegelung möglich, ohne dass die Maschine allein dadurch wieder in Gang gesetzt wird. Das Wiederingangsetzen wird mit der Entriegelung lediglich ermöglicht.

Was Not-Halt-Tasten von Stopp-Tasten unterscheidet

Was ist der Unterschied zwischen Not-Halt-Tasten und Stopp-Tasten? Stopp-Tasten müssen den oben erwähnten Normen und Spezifikationen nicht in vollem Umfang entsprechen und sind deshalb weniger anspruchsvoll konstruiert. Sie müssen zum Beispiel nicht überlistsicher sein, der Kontakt kann also öffnen, bevor die mechanische Verriegelung stattgefunden hat. Die Entriegelung darf bei Stopp-Tasten zu einem Wiederanlaufen einer Maschine führen. Deshalb wird die Stopp-Taste häufig auch als Ein/Aus-Taste verwendet. Zudem können die Betätiger andere Farben als Rot haben und der Hintergrund muss nicht zwingend gelb sein. Stopp-Tasten können auch über Sprungschaltelemente verfügen. Ein zwangsöffnender Kontakt ist nicht zwingend vorgeschrieben. Das Stopp-Tasten-Sortiment von EAO bietet eine umfangreiche Auswahl an Betätigerfarben, um allen Anforderungen des Designs Genüge zu tun.

 (jv)

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