Lasersintern Mit App zum individuellen 3D-gedruckten Helm
Das britische Unternehmen Hexr bietet einen Fahrradhelm aus dem 3D-Drucker an. Das Besondere: Der Helm ist komplett individuell auf die Kopfform angepasst. Wie das funktioniert.
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Das britische Unternehmen Hexr bietet in Zusammenarbeit mit Siemens und EOS einen Fahrradhelm an, der für jede Kopfform individuell 3D-gedruckt wird. Mithilfe der jetzt eingeführten App können Kunden zuhause mit ihrem Smartphone ihren Kopf einscannen und einen individuellen Helm erhalten.
Die Idee zum Helm
Der Mitgründer von Hexr, Jamie Cook, forschte an der Universität Oxford an der idealen Dämpfung für Fahrradhelme und stieß dabei auf die Wabenstruktur, die auch in gekrümmter Form eine gute Energieabsorption aufweist. 3D-Druck ist dabei die einzige Herstellungsmethode, die in gekrümmter Form die mechanischen Eigenschaften nicht verzerrt.
Das Besondere an der Wabenstruktur ist, dass sie die Energie bei Aufprall auf einen größeren Bereich verteilt. Damit soll sich laut Hexr die Aufprallkraft und damit das Risiko einer traumatischen Kopfverletzung im Vergleich zu gängigen Fahrradhelmen verringern.
Ein Helm ist ab 299 Pfund (umgerechnet etwa 330 Euro) erhältlich.
So entsteht der 3D-gedruckte Helm
Die App, die bisher nur für I-Phones verfügbar ist, erstellt ein 30.000-Punkte-3D-Netz, das den gesamten Kopf einspannt und digital darstellt. Diese Daten werden an die Cloud-Server von Hexr weitervermittelt, die wiederum einen Auftrag an die 3D-Druck-Herstellung senden. Die Genauigkeit soll im Millimeterbereich liegen.
Der 3D-Druck-Dienstleister 3T Additive Manufacturing druckt den Helm dann mittels Lasersintern mit einem Eosint P 395 von EOS. Als Material wird Polyamid 11 verwendet, das üblicherweise in der Luft- und Raumfahrtindustrie eingesetzt wird. Für eine Charge von sechs Helmen benötigt der Hersteller etwa 36 Stunden.
Auf Grundlage dieser Technologie haben wir eine Lösung aufgebaut, die jegliche Vorfinanzierung von Produkten, Mindestproduktionsmengen oder Überproduktion vermeidet.
Siemens liefert digitalen Zwilling
Siemens hat für die Zusammenarbeit den digitalen Zwilling einer Additive-Manufaturing-Fabrik geschaffen. Damit konnte das Design des Helms verbessert und die Produktionsprozesse vorab gestrafft werden. Mithilfe von Simulation, der Design-Verbesserung und aufgrund des hohen Automatisierungsgrads war es möglich, die Kosten pro Fahrradhelm vorherzusagen und zu senken.
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