Spritzgießen Kinderfahrrad Lion Bike besteht aus 40 Prozent recycelten Carbonfasern

Von Juliana Pfeiffer Lesedauer: 3 min |

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Die ehemaligen Rennradfahrer Marcel Kittel und Tony Martin haben sich zusammengetan, um eine neue Kinderradmarke zu gründen. Mit Lion Bike sollen Kids auf ihren Rädern noch sichtbarer werden und gleichzeitig für mehr Nachhaltigkeit sorgen. Rahmen und Gabel bestehen aus einem Hochleistungspolymer mit recycelten Carbonfasern.

Die ehemaligen Rennradfahrer Marcel Kittel und Tony Martin sowie Mitgründer Franz Blechschmidt zeigen den Prototyp ihrer neuen Fahrradmarke Lion, deren Rahmen von Weber Fibertech produziert wird.
Die ehemaligen Rennradfahrer Marcel Kittel und Tony Martin sowie Mitgründer Franz Blechschmidt zeigen den Prototyp ihrer neuen Fahrradmarke Lion, deren Rahmen von Weber Fibertech produziert wird.
(Bild: Lion Bikes)

Am Anfang war eine Suche: ein kindgerechtes Bike – maximal sicher, nachhaltig produziert, im super-stylischen Look. Klingt einfach, aber keines der aktuellen Kinderfahrräder konnte drei stolze Väter zufriedenstellen. Also haben sie sich mit kindlichem Forschergeist und einer Mentalität, die zu Seriensiegen bei der Tour de France und Weltmeisterschaften führte, aufgemacht, diesen neuen Standard selbst zu setzen – die Kinderfahrradmarke Lion Bike war gegründet.

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Die Bikes verfügen über einen speziellen Lack, der den Rahmen zum Leuchten bringt. Die ungewöhnlich große und komplett in den Rahmen integrierte Lichtanlage mit Tagfahrlicht verstärkt die Wahrnehmung der Bikes. Der Rahmen und die Gabel bestehen aus dem Hochleistungspolymer Polyamid 6 mit 40 Prozent recycelten Carbonfasern – eine bislang neue, ressourcenschonende Materialmischung in der Fahrradindustrie. Entwickelt von Weber Fibertech, die seit mehr als 25 Jahren „sehr leichte Bauteile mit hoher Festigkeit und maximaler Steifigkeit“ u.a. für den Automobilsektor entwickelt und produziert. Nun hat das Unternehmen den Geschäftsbereich Fi.Bi.Tec (Fibretech Bike Technology) gegründet, um die Fahrradindustrie zu bedienen.

Wasserinnendruck-Spritzgießen für sehr lange, hohlgeformte Thermoplastbauteile

Fi.Bi.Tec kann mit seiner Technologie für thermoplastische, kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffbauteile leistungsstarke Fahrradteile herstellen. Ein spezielles Spritzgussverfahren ermöglicht die prozessstabile Herstellung von sehr langen, hohlgeformten Thermoplastbauteilen. Damit Rahmen und Gabel stabil sind und zugleich weniger Material benötigen, setzt Weber Fibertech die Krauss Maffei MX 1600 in Kombination mit dem WIT-Verfahren ein. Das sogenannte Wasserinnendruck-Spritzgießen ist ideal zur Herstellung solch funktional komplexer, hochintegrierter Kunststoffbauteile mit Hohlkörperkonstruktion. Die dazu passende Maschine und Technologie kommen von PME fluidtec, Spezialist mit mehr 100 erfolgreichen WIT-Verfahren am Markt.

Neue Standards für mehr Sichtbarkeit

(Bildquelle: Lion Bike)

Kids auf ihren Fahrrädern müssen sichtbarer werden, denn jeder dritte Verkehrsunfall mit einem Kind passiert auf dem Rad. Damit Kids nicht mehr übersehen werden, hat Lion Bikes als erster Hersteller eine 360°-Sichtbarkeit entwickelt. Die ungewöhnlich große und komplett im Rahmen integrierte Lichtanlage mit Tagfahrlicht verstärkt die Wahrnehmung des Bikes. Dank Akkubetrieb ist eine gleichmäßige und sehr helle Lichtintensität gewährleistet.

Zudem bringt eine in der Fahrradindustrie erstmalig eingesetzte Lacktechnologie den Rahmen bei allen Lion Bikes zum Leuchten. Den stylischen Farbtönen sind kleinste transparente Kugeln als retroreflektive Pigmente beigemischt. Mit einem beeindruckenden Effekt: Der Lack kann mehr Licht reflektieren und erhöht so die Helligkeit und Sichtbarkeit um das Dreifache. Sowohl für das menschliche Auge als auch die LiDAR-Objekterkennung zeitgemäßer Auto-Assistenzsysteme.

Lion Fahrräder werden in der Discover Serie als 24" und 27,5" Variante angeboten, um Radfahrer ab 7 Jahren anzusprechen. Die ersten Lion Fahrräder werden rechtzeitig zu Ostern 2024 ausgeliefert.

Weitere Infos

Das Besondere dabei: PME setzt erstmalig für Fahrradrahmen das Masserückdruckverfahren beim WIT-Prozess ein. Die durch das Wasser verdrängte Schmelze wird zurück in die Plastifizierung gedrückt und beim nächsten Schuss für den Rahmen bzw. die Gabel wieder verwendet. So entsteht kein Abfall bei der Produktion und das wiederum spart Material und ist gut für den CO2-Fußabdruck. „Die technische Perfomance der MX Serie hat uns nachhaltig überzeugt. Insbesondere waren wir beeindruckt, wie bei einem Schneckendurchmesser von 120 mm mit 300 mm/s eingespritzt wurde und damit ein großes Volumen bei schneller Formfüllung erreicht wurde“, sagt der Geschäftsführer von Weber Fibertech, Friedbert Schmitt.

67 Prozent geringere CO2 Emissionen

Geht man noch einen Schritt weiter und vergleicht die Produktion der Lion Bikes mit den herkömmlichen Rahmen und Gabeln aus Aluminium, so sind die CO2 Emissionen für jedes produzierte Bike um 67 Prozent geringer. Da die Komponenten made in Germany sind verkürzen sich dadurch auch die Lieferketten und Transportwege. Ein weiterer wichtiger Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit.

Lion Bike live auf dem Krauss Maffei Stand auf der Fakuma

Wie mehr Sicherheit, cooles Design und eine nachhaltige Produktion die Fahrradindustrie revolutionieren, können Besucher live am KraussMaffei Stand auf der Fakuma erleben. Zusammen mit dem Partner Weber Fibertech und PME zeigt KraussMaffei einen Prototypen der neuen Lion Bikes. Friedbert Schmitt ist überzeugt: „Mit der Verarbeitung von Hochleistungspolymeren und recycelten Carbonfasern und der Produktion made in Germany setzen wir ein wichtiges Zeichen in Richtung Nachhaltigkeit in der Fahrradindustrie.“
Fakuma 2023: Halle A7, Stand 7303

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