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Fahrzeugschau der Superlative auf der InnoTrans 2010
Von der Leistungsschau innovativer Schienenfahrzeuge auf der Gleisanlage der InnoTrans ging schon immer ein besonderer Magnetismus aus. In diesem Jahr war diese Anziehungskraft besonders groß sein: Noch nie standen so viele internationale Fahrzeugpremieren auf dem Freigelände der InnoTrans. Präsentiert wurde das Neueste, was Bahntechniker in aller Welt in den letzten Monaten entwickelt haben..
Die 3.500 Meter laufendes Gleis waren so dicht belegt wie noch nie. Die Anzahl der gezeigten Fahrzeuge liegt um etwa ein Drittel über der Zahl von 2008. Besonders deutlich ist die Steigerung bei den Lokomotiven: Hier werden mit 32 Loks nahezu doppelt so viele wie vor zwei Jahren vorgestellt. Dazu kommen Personen- und Triebwagen, Güterwagen, Straßenbahnen, Gleisbau- und 2-Wege-Fahrzeuge sowie weitere Exponate. Mit mehr als 4.100 Quadratmetern ist die Ausstellungsfläche des Freigeländes deutlich größer als zur InnoTrans 2008.
So präsentierte Bombardier Transportation auf der Gleisanlage erstmals seinen Superhoch-geschwindigkeitszug ZEFIRO 380. Siemens Mobility war mit dem Hochgeschwindigkeits-Triebzug Velaro D vertreten und Alstom zeigte seinen Hochgeschwindigkeitsneigezug New Pendolino. Zu den Anbietern von Regionalzügen gehören unter anderem Alstom mit dem Coradia Continental und Siemens mit dem Desiro ML.
Stadler Rail war mit einem neuen Doppelstock-Triebzug für die Schweizerischen Bundes-bahnen vertreten. Er ist mit einem Fahrsimulator im Führerstand ausgestattet, der dem Messebesucher ein „echtes“ Fahrgefühl vermittelt. Mit Interesse wurde auch die führerlose U-Bahn angeschaut, die Ansaldo-breda (Italien) für die Linie C der Metro in Rom entwickelt hat.
Güterwaggons für den kombinierten Verkehr waren gleich mehrfach auf dem Freigelände vertreten. So stellte Kockums Industrier (Schweden) seinen MegaSwing vor und Lohr Industrie (Frankreich) den Modalohr Trailer Transport (MTT). Für das größte Exponat der InnoTrans sorgte die Firma Eiffage Rail: Ihr Hochleistungs-Gleisumbauzug P 100 des Schweizer Herstellers MATISA misst mehr als 150 Meter.
32 Lokomotiven aller führenden Hersteller rollten auf die Gleise des Berliner Messegeländes. Siemens Mobility stellte die neue Lokomotivengeneration Vectron in vier Varianten vor, die in verschiedenen Spannungssystemen und in unterschiedlichen Leistungsklassen im europäischen Personen- und Güterverkehr zum Einsatz kommt. Bombardier Transportation präsentiert mit der ALP 45-D eine Lok, die Elektro- und Diesel-Antrieb kombiniert und einen nahtlosen Übergang zwischen elektrifizierten und nicht elektrifizierten Netzen erlaubt. Auch Alstom war mit einer Hybrid-Lokomotive in Berlin dabei. Vossloh Locomotives stellte gleich fünf seiner starken Produkte vor – sowohl mit diesel-hydraulischem als auch mit diesel-elektrischem Antrieb. Für Voith Turbo stand auf der Gleisanlage eine Gravita 15 BB, GE Transportation (USA) präsentierte eine Lok aus der Power-Haul-Serie.
InnoTrans 2010 mit internationalem Premieren-Feuerwerk
Die Fachbesucher aus aller Welt haben zur InnoTrans 2010 vom 21. bis 24. September ein wahres Premieren-Feuerwerk erlebt: Dazu gehörten allein 52 Weltpremieren, 6 Europa- und 14 Deutschlandpremieren sowie eine Vielzahl von Prototypen und Studien. Eine kleine Übersicht finden sie hier.
So präsentiert Bombardier Transportation erstmals den Superhochgeschwindigkeitszug ZEFIRO 380, der nach Angaben des Herstellers neue Maßstäbe hinsichtlich Komfort, Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit setzt. Beim oberleitungsfreien PRIMOVE-System handelt es sich um eine innovative kontakt- und fahrdrahtlose Stromübertragungs-Technologie für Stadt- und Straßenbahnen.
Siemens Mobility hat an seinem Hochgeschwindigkeits-Triebzug Velaro D für eine günstigere Aerodynamik die Verkleidungen an Dachgeräten, Drehgestellen und Übergängen verbessert sowie Spoiler, Bugnase, Kopf und Dach neu gestaltet. Für den flexiblen Einsatz im europäischen Personen- und Güterverkehr bietet das Unternehmen die neue hochmodulare Lok Vectron als AC-, DC- oder Mehrsystem-Variante für den Betrieb in vier verschiedenen Spannungssystemen und in unterschiedlichen Leistungsklassen an.
Durch eine deutlich verbesserte Produktivität gegenüber dem Vorgängermodell zeichnet sich der Schleifzug HSG-2 von Vossloh Rail Services aus. Als Europapremiere präsentiert Vossloh Locomotives die neuen vierachsigen Loks für den Rangier- und Streckendienst seiner modularen Lokfamilie, die es als dieselhydraulisches und als dieselelektrisches Modell gibt.
Die Deutsche Bahn stellt neben ihrem breiten Angebotsspektrum zwei Deutschlandpremieren von DB Fahrzeuginstandhaltung vor. Der Vierachs-Einseitenkastenkipper ermöglicht eine hohe Restmengenentleerung von Schüttgütern – auch in Wintermonaten – durch eine spezielle Beschichtung der Mulde. Gegenüber den bisherigen Standardmodellen überzeugt das Güterwagen-Drehgestell DRRS 25 L unter anderem durch Lärmreduktion und geringeren Instandhaltungsaufwand.
In puncto Innovationen standen die Spezialanbieter den Global Playern in keiner Weise nach, wie die zahlreichen Ankündigungen von Weltpremieren bewiesen. Der Kompaktstromrichter „BORDLINE CC1500“ von ABB Railway aus der Schweiz ist für die neuen Doppelstock-Triebzüge der S-Bahn Zürich vorgesehen. Als Wagenstandanzeige an Bahnhöfen soll zukünftig die farbige hochauflösende Geameleon-Anzeigentafel der AEG Gesellschaft für moderne Informationssysteme mbH eingesetzt werden.
Der SwissHybrid von Carrosserie Hess gewährleistet eine effiziente Mobilität bei gleich-zeitiger Minimierung der negativen Umwelteinflüsse auf Dieselbuslinien. Über eine automatische Importschnittstelle für Radprofil- und Raddurchmesser-Daten verfügt die Instandhaltungs-Software zedas asset der ENOTRAC AG.
Mit dem kompakten elektronischen Kilometerzähler „GEL 2510“ von Lenord, Bauer lässt sich die Laufleistung von Wagen oder Radsätzen überwachen.
Mit gleich vier Weltpremieren trumpft Schunk Bahn- und Industrietechnik auf: dem kostenoptimierten Stromabnehmer WBL-Z, dem Wippenfederungssystem SSS 400+, der Feststoffschmierung auf Kohlenstoffbasis und dem achsreferenzierten Dritte-Schiene-Stromabnehmer für „London Underground“. Der V8-Dieselmotor von Voith Turbo zeichnet sich durch eine zweistufige Aufladung, gekühlte Abgasrückführung und die Kombination mit einem wartungsfreien Partikelkatalysator aus.
Für gleichmäßiges Beheizen des Wagens und sicheres Ein- und Aussteigen der Bahnreisenden sorgt im Winter das leichte, kompakte und effiziente „Heated Floor Panel“ der beiden Entwicklerfirmen Winkler und Metawell.
Bis zu 380 Kilometer pro Stunde kann ein Zug mit dem leistungsstarken einstufigen Getriebe ZF-Highspeed der ZF Friedrichshafen fahren.(mehr Infos nach dem Umblättern)
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