Hydraulikkomponenten Hydraulische Spannfunktionen für Werkzeugmaschinen

Redakteur: Dipl.-Ing. Dorothee Quitter

Mit dem modularen Baukastensystem von HAWE Hydraulik lassen sich zuverlässige und anschlussfertige Hydrauliklösungen für Spannfunktionen entwickeln. Die Komponenten ermöglichen eine präzise Bearbeitung der Werkstücke bei Reduzierung von Kosten und Ressourcen.

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HAWE Hydraulik SE, München, setzt Spannfunktionen in Werkzeugmaschinen grundsätzlich mit Kompakt-Pumpenaggregaten um. Das ermöglicht die Dezentralisierung der Hydrauliksteuerung, spart Einbauraum und Hydrauliköl. Die Kompakt-Pumpenaggregate bestehen aus einem Tank, einen darin integrierten Unteröl-Motor und einer Pumpe. Das Gehäuse ist gleichzeitig der Tank. Seine Rippenrohrkonstruktion erhöht die Wärmeabfuhr aus dem System. Die Unteröl-Bauweise ermöglicht die Verwendung eines wesentlich kleineren Motors als ein luftgekühlter Standardmotor. Damit bleiben die Maße des Aggregats kompakt – es kann direkt in die Maschine gebaut werden.

Kompaktaggregate sparen Einbauraum und Hydrauliköl

Eine Radialkolbenpumpe erzielt einen höheren Wirkungsgrad als Zahnrad- oder Flügelzellenpumpen. Somit wird bereits bei der Energieerzeugung der dafür betriebene Aufwand bestmöglich genutzt. Mit einer HAWE-Radialkolbenpumpe ist eine Druckölversorgung bis zu 700 bar Betriebsdruck möglich. Das Öl erreicht nach etwa 30 Minuten seine Beharrungstemperatur – ideal für den Betrieb von Werkzeugmaschinen. Je nach Einsatzbedingung und Einsatzdauer können die Aggregate mit einem Fremdlüfter und damit mit einer höheren Kühlleistung ausgestattet werden.

Generell fertigt HAWE Hydraulik alle druckbelasteten Teile aus Stahl. Das ermöglicht kompakte Baumaße und eine lange Lebensdauer der Komponenten. In Anwendungen, die einen niedrigeren Betriebsdruck als 700 bar erfordern, hat ein Kompakt-Pumpenaggregat besonders lange Bestand.

Verschiedene Betriebsarten des Hydrauliksystems

Wird das Hydrauliksystem auf Abschaltbetrieb ausgelegt, erzeugt die Pumpe nur dann Drucköl, wenn die Spannelemente zum Werkstück hin verfahren, der Spanndruck aufgebaut und die auftretende Leckage der Wegeschieberventile ausgeglichen werden muss. Energiesparend ist auch der Speicherbetrieb. Ein weichschaltendes Speicherladeventil lädt den Speicher immer dann auf, wenn der Einschaltpunkt erreicht ist. Die Maschinensteuerung hat hier nur Überwachungsfunktion. Beim Start der Maschine wird der Speicher geladen. Sobald der eingestellte Druck erreicht ist, schaltet das Ventil selbständig in den drucklosen Umlauf. Bei geringstem Druck wird das Öl zurück in den Tank gefördert.

Wegeschieberventile haben den Nachteil, dass die konstruktionsbedingte Leckage im Betrieb durch ständiges Nachpumpen der Pumpe kompensiert werden muß. Für die Bewegungssteuerung setzt der Hydraulik-Spezialist deshalb auf leckölfrei dichte Wegesitzventile. Ist der Spanndruck erreicht, halten die Wegesitzventile den Spanndruck sicher aufrecht. Die Pumpe schaltet ab oder geht in Umlaufbetrieb bis zum nächsten Spannvorgang. Der Energiebedarf reduziert sich und es reicht auch ein deutlich kleineres Hydro-Aggregat aus.

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