Fügetechnik Fünf Neuheiten im Bereich Verbindungstechnik

Von Juliana Pfeiffer

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Eine Linienlampe für die Aushärtung von Klebstoffen und anderen multifunktionalen Polymeren, eine Klebebandlösung für die Batteriepackmontage, bis zu anaeroben Kleb- und Dichtstoffen für die chemische Schraubensicherung – die Neuehiten im Bereich Verbindungstechnik.

Delolux 301 lässt sich etwa im Laminationsprozess von Dünnschicht-Solarzellen effizient einsetzen.
Delolux 301 lässt sich etwa im Laminationsprozess von Dünnschicht-Solarzellen effizient einsetzen.
(Bild: Delo)

Delo hat eine Linienlampe für die Aushärtung von Klebstoffen und anderen multifunktionalen Polymeren entwickelt. Die Delolux 301 eignet sich für hochautomatisierte Prozesse in kleinen und schmalen Produktionsstraßen. Mit ihrer hohen Intensität von bis zu 30 W/cm² ermöglicht sie nicht nur höchste Geschwindigkeiten bei der Aushärtung von Klebstoffen und anderen multifunktionalen Polymeren. Die Intensität erlaubt auch große Arbeitsabstände von bis zu 100 mm zu Bauteilen. Zusammen mit den kompakten Lampenkopf-Abmessungen von 42,7 mm x 13 mm x 67,2 mm bietet das eine hohe Flexibilität bei der Integration in Produktionsanlagen. Der Lampenkopf erzeugt eine linienförmige Belichtungsfläche von 38,7 mm x 8,45 mm. Die Lampe lässt sich als einzelner Kopf betreiben oder zu einem größeren Array verknüpfen. Indem die Lampenköpfe in drei Richtungen nahtlos ansteckbar sind, können Anwender einfach individuelle und gleichzeitig homogene Belichtungsgeometrien umsetzen. So lässt sich etwa eine breite Lampenreihe für den Rolle-zu-Rolle-Laminationsprozess von flexiblen Dünnschichtsolarzellen einsetzen, wo häufig Klebstoffe wie Delo Photobond LP4115 zum Schutz der Zellen aus organischen Materialien und Perowskit vor Feuchtigkeitseintritt benötigt werden.

2K-Lösungen zum Kleben und Kapseln

(Bild: Kager)

Kager hat seine Auswahl an temperaturbeständigen Klebstoffen, Vergussmassen und Coatings erweitert. Vielerorts bewährt hat sich dabei die Kombilösung aus den beiden Gussmassen Ceramacast 586/ 645N und dem Epoxy-Kleber Typ 4439. Sie eignet sich für Hochtemperatur-Anwendungen und ist auch in Kleinmengen verfügbar. Bei den 2K-Systemen Ceramacast 586 und 645N von Kager handelt es sich um keramische Gießmassen, die sich sowohl zum Vergießen und Verkapseln als auch zur Anfertigung von Formteilen (Muster, Prototypen) eignen. Während Ceramacast 586 auf Zirkoniumsilikat basiert und seine Temperaturfestigkeit bis 1.535°C behält, besteht Ceramacast 645N vorrangig aus Siliziumdioxid und eignet sich für Anwendungen von bis 1.650° C. Beim Epoxy Typ 4439 handelt es sich um einen bernsteinfarbenen Zwei-Komponenten-Klebstoff, der sich sowohl für klebetechnische Applikationen bis 150° C als auch für vergusstechnische Anwendungen bis 250° C nutzen lässt. Der Klebstoff hat nach der Mischung eine Viskosität von 1.500 mPas und verfügt nach dem Auftrag und der Trocknung über eine hohe mechanische Festigkeit. Zu seinen typischen Einsatzgebieten gehören das Verkleben und Vergießen von Metallen und Glas sowie technischen Kunststoffen und Keramiken. Nach dem Aushärten erweist sich der Epoxy Typ 4439 von Kager als beständig gegen Diesel-, Motor-, Hydraulik- und Heizöl sowie Benzin, Aceton, Ammoniak, Glycerin, Glykol, Xylol und Tolucol. Auch verdünnte Säuren und Laugen können ihm nichts anhaben. Aufgrund dieser Eigenschaften und seiner Kompatibilität mit technischen Keramiken kommt dieser Klebstoff häufig in Kombinationen mit den Vergussmassen Ceramacast 586 und Ceramacast 645N zum Einsatz.

Klebebandlösung für die Batteriepackmontage

(Bild: Tesa)

Tesa, Vulkan Technic und Liebherr haben ihre Kernkompetenzen gebündelt und eine gemeinsame und voll automatisierte Montagelinie für Batteriepacks auf den Markt gebracht. Tesa steuert mit ACXplus 76730 Box Seal eine neue flexible Klebeanwendung bei, die neben der verlässlichen, sauberen und automatisierten Abdichtung von Batteriepacks auch Nachbesserungen oder eine spätere Demontage des Batteriepacks problemlos möglich macht. Die Klebebandlösung benötigt keine Aushärtezeiten und lässt sich unkompliziert und ohne hohe Ansprüche an Umgebungstemperaturoder Feuchtigkeit bzw. automatisiert applizieren. Sie kann dank der Anschmiegsamkeit und Flexibilität sowohl auf Batteriepacks mit Deckel angebracht werden als auch auf Batteriepacks, die direkt mit dem Fahrzeugunterboden verbunden sind.

Klebstoffe für sensible Bereiche

Weicon bietet mit 20 Typen aus der Weiconlock-Reihe spezielle anaerobe Kleb- und Dichtstoffe für die chemische Schraubensicherung an. In der Industrie kommt eine Vielzahl von Methoden zur Sicherung von Schraubverbindungen zum Einsatz. Diese Sicherungen dienen dazu, den Verlust an Klemmkraft und Vorspannkraft zu verhindern, damit sich die Verbindungen nicht ungewollt lösen. Traditionell werden mechanische Verfahren, wie die Sicherung durch Zahnscheiben oder selbstsichernde Muttern, verwendet. Diese Methoden haben sich jedoch im Laufe der Zeit als nachteilig erwiesen, da sie das Losdrehen unter Belastung nicht dauerhaft verhindern können oder die Oberflächen beschädigen. Eine Alternative zu diesen Verfahren sind anaerobe Klebstoffe, die zur Verbindungssicherung eingesetzt werden können. Dabei handelt es sich um Einkomponenten-Klebstoffe, die flüssig sind, solange sie in Kontakt mit dem Sauerstoff der Luft sind. Erst wenn kein Sauerstoff mehr an den Klebstoff gelangt, beispielsweise wenn Schraube und Mutter miteinander verbunden wurden, und Metallkontakt vorliegt, härten diese Klebstoffe aus. Die Weiconlock Klebstoffe haben u.a. Zulassungen der National Sanitation Foundation (NSF) sowie des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) erhalten und eignen sich zum Einsatz im Trinkwasserbereich. Diese Klebstoffe verfügen darüber hinaus über ein sogenanntes „weißes“ Sicherheitsdatenblatt, sind also kennzeichnungsfrei. Das bedeutet, dass diese Produkte nicht nach den strengen EG-Vorschriften Nr. 1907/2006 – ISO 11014-1 mit Gefahrensymbolen oder mit H-Sätzen gekennzeichnet werden müssen. Die Klebstoffe sind aufgrund dieser Eigenschaften besonders für die Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharmaindustrie geeignet, können aber auch in allen anderen Bereichen zum Sichern oder Dichten eingesetzt werden.

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Einfach gute Verbindungen

Regionale Fachmesse für Schraubverbindungen

SchraubTec verbindet Wissen und Experten der industriellen Verbindungstechnik. Ob in der Ausstellung oder in kostenlosen Fachvorträgen: In persönlicher Atmosphäre können Sie sich über Verbindungstechnik, Schraubverbindungen, Schraubtechnik, Schraubwerkzeugen sowie Einkauf, Beschaffung und Management von C-Teilen informieren. Der Besuch ist kostenlos.

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Eine Unterlegscheibe, die auch verriegeln kann

Hytorc hat mit „jWasher“ eine verdrehsichere Unterlegscheibe im Programm, die gleichzeitig als Schraubensicherung dient. Ihre Verriegelungsfunktion sichert die Schraubverbindung unter dynamischer Belastung. Mehrteilige Keilsicherungsscheiben werden damit überflüssig. Vorgespannte Standardbefestigungselemente können sich durch Relativbewegungen zwischen den Oberflächen aufgrund von Vibrationen oder dynamischen Belastungen lösen. Hier kann die verdrehsichere Unterlegscheibe j-Washer von Hyrorc zwei Funktion erfüllen: Exaktes, arbeitssicheres, werkzeug- und anlagenschonendes Verschrauben ohne Reaktionsarm sowie die Sicherung der Schraubverbindung. Dabei blockiert die speziell gerändelte Oberfläche der Unterlegscheibe die Mutter, so dass kein Lösen auftritt. Wie Hytorc mitteilt, ermöglicht das äußere Profil der Unterlegscheibe auch ein axiales Abstützen des Reaktionsmoments bei Verwendung des entsprechenden Schraubwerkzeugs. Der sonst dafür notwendige Reaktionsarm könne entfallen, wodurch die zusätzliche Biegebeanspruchung beim Anziehen und Lösen von Schraubverbindungen reduziert wird. Die Funktionen wurden von unabhängigen Instituten nach DIN 25201-4:2010 getestet.

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