5G für Unternehmen Erste 5G-Standalone-Netze gehen bald in Betrieb
An fünf Standorten in Baden-Württemberg gehen Anfang Dezember die ersten 5G-Standalone-Netze in Betrieb – erster Mobilfunkstandard, der Bedürfnisse der Industrie berücksichtigt. Unternehmen können an den 5G-Testzentren Projektideen kostenlos testen.
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Unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA stellen Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim, Reutlingen und Freudenstadt ihre 5G-Testumgebung fertig. Die ersten 5G-Standalone-Netze sollen Anfang Dezember an den Start gehen. Diese Netze bilden das „5G-Testzentrum für kleine und mittlere Unternehmen“ – oder kurz das „Transferzentrum 5G4KMU“.
Bisher ist es aufwändig und teuer, ein privates 5G-Netz aufzubauen. Das Transferzentrum bietet Unternehmen deshalb die Möglichkeit, die Technologie vorab zu testen. Einfach abwarten sollten die Unternehmen nicht, warnt Matthias Schneider, der das Zentrum koordiniert: „Wer das tut, setzt seine Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit aufs Spiel.“
Wie Unternehmen vom Transferzentrum profitieren können
Unternehmen erhalten bei einer Zusammenarbeit mit dem Transferzentrum Zugang zu 5G-Netzen sowie fachliche Unterstützung bei der Umsetzung und Erforschung ihrer konkreten Anwendungsfälle.
KMU können sich mit Projektideen beim Transferzentrum bewerben. Die beteiligten Wissenschaftler prüfen diese auf ihre Machbarkeit. Anschließend wird in Zusammenarbeit mit den Unternehmen ein Konzept entworfen, prototypisch implementiert und im 5G-Netz einer der fünf Testumgebungen erprobt.
Kosten entstehen für die Unternehmen nicht – die Aufwände werden aus den Mitteln des Transferzentrums finanziert. Die Bewerbung um eine Zusammenarbeit ist noch bis zum 30. November möglich.
Warum 5G für die Industrie wichtig ist
Der neue Mobilfunkstandard berücksichtigt erstmals die Bedürfnisse der Industrie. Mit 5G können viele Endgeräte mit hoher Bandbreite und niedriger Latenz miteinander vernetzt werden. Damit bildet 5G die Grundlage für Industrie 4.0 sowie das Internet der Dinge. 5G bietet im Vergleich zu bisherigen Mobilfunkstandards einen einfacheren Aufbau privater Campusnetze – also von Netzen, die sich auf das Betriebsgelände beschränken und dadurch besonders störungsfrei und sicher sind.
Beteiligt am Transferzentrum 5G4KMU sind:
- Fraunhofer IPA in Stuttgart, Schwerpunkt:Potenziale von 5G für Fabriken und Produktionssysteme
- Fraunhofer IAO in Stuttgart, Schwerpunkt: Smart Services und Smart Products
- Reutlinger Zentrum Industrie 4.0 in Reutlingen, Schwerpunkt: Logistik und die Informationsbereitstellung in Unternehmen
- Campus Schwarzwald in Freudenstadt, Schwerpunkt: Produktion mit Schwerpunkt Maschinenbau und Fertigungsindustrie; Akzeptanz von 5G, sowohl vor Ort am Campus wie auch in KMU
- Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Schwerpunkt: Vorausschauende Instandhaltung von Maschinen und die dafür nötige Auswertung von Daten durch intelligente Algorithmen
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