Gut zu wissen Eigene Fehler zugeben – Chance oder Risiko?

Ein Gastbeitrag von Lutz Quester

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Wo gehobelt wird, fallen Späne, und Fehler machen ist menschlich. Wie man mit Fehlern im beruflichen Umfeld umgeht und warum man sie als Chance begreifen sollte, weiß unser Experte Lutz Quester.

Fehler passieren, daran ist nicht zu rütteln. Doch wie geht man damit am besten um? Unser Experte hat vier Tipps.
Fehler passieren, daran ist nicht zu rütteln. Doch wie geht man damit am besten um? Unser Experte hat vier Tipps.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

Zugeben, dass man in seiner Annahme falsch gelegen hat, ist oft unangenehm. Ein Irrtum kann in der Familie, im Freundeskreis oder im Berufsleben jederzeit passieren. Ein falsch abgesprochener Termin, den Kunden nicht richtig verstanden, ein Meeting vergessen - Möglichkeiten um Fehler zu machen gibt es viele. Man möchte sein Gesicht nicht verlieren und muss sich entscheiden: Soll man das Versehen eingestehen oder lieber auf seiner Meinung beharren? Ein Eingeständnis könnte aber positiver sein als man denkt, denn die Wirkung nach außen kommt im Umfeld kompetenter und freundlicher an. Tipps für den Umgang mit Fehlern hat der Experte Lutz Quester.

1. Jeder Fehler beinhaltet eine Chance

Da schon jeder Fehler in sich eine Chance trägt, ist es auch ebenfalls eine Chance, einen Fehler zuzugeben. Wer sich nicht scheut, eigenes Versagen oder eigene Unachtsamkeit anzusprechen, kann vor allem den Kollegen und Vorgesetzten enorm weiterhelfen und einen ganz entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass der gleiche Fehler in der Zukunft nicht mehr auftaucht und ihn andere nicht mehr machen müssen.

Als Urheber des Fehlers sollte man mit seinem Wissen zur Seite stehen.
Als Urheber des Fehlers sollte man mit seinem Wissen zur Seite stehen.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

Als der Urheber eines Fehlers ist man gewissermaßen der wichtigste Zeuge bei einer Fehlerbehebung und sollte hier immer mit seinem Wissen zur Seite stehen. Nur so kann der gemachte Irrtum ausgebügelt werden und am Ende einen Sinn ergeben, was einem selbst ein besseres inneres Gefühl geben kann. Außerdem zeigt man ein Verantwortungsbewusstsein, wenn man gerade im Maschinen- und Anlagenbau dafür Sorge trägt, dass alle sicher miteinander arbeiten können und sich an ihrem Arbeitsplatz keinen Gefahren ausgesetzt sehen.

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2. Einer für alle und alle für einen

Der Teamgedanke ist elementar wichtig für Branchen wie die Konstruktion und Entwicklung, da verschiedene Bereiche zusammenkommen und gemeinsam an einem Projekt arbeiten. Wenn interdisziplinär gearbeitet wird, kommen auch immer verschiedene Bereiche zusammen, die sich in Sachen Sicherheit und Arbeitsablauf unbedingt aufeinander verlassen müssen. Verschiedene Disziplinen benötigen eine größere Achtsamkeit und vor allem bei der Arbeit im Anlagen- und Maschinenbau wird eine gewisse Sicherheit benötigt.

Die Stärke, Fehler einzugestehen, wird zu mehr Akzeptanz und Sympathie im Team führen.
Die Stärke, Fehler einzugestehen, wird zu mehr Akzeptanz und Sympathie im Team führen.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

Da bei der Arbeit zwangsläufig Fehler gemacht werden, ist dann das Team ein ganz wichtiger Rückhalt. Nur wenn man als Team arbeitet und die gemachten Fehler zugegeben werden können, spricht das für den Charakter und die Loyalität des Teams. Niemand ist frei von Fehlern und jeder muss wissen, dass er einen Fehler zugeben darf, ohne direkt sein Gesicht vor den Kollegen zu verlieren. Gerade die Stärke, den Fehler zu benennen, wird dem Betreffenden mehr Akzeptanz und Sympathie im Team einbringen und dafür sorgen, dass alle gemeinsam ihre Kraft dafür verwenden, den Fehler auszubügeln und in der Zukunft zu vermeiden. Außerdem werden Gefahren an den Maschinen und während des Arbeitsprozesses so schneller erkannt und ausgeräumt.

3. Ehrlichkeit währt am Längsten

Dieses alte Sprichwort hat zu allen Zeiten seine Berechtigung und mahnt an, dass Fehler und Lügen sowieso irgendwann immer ans Tageslicht treten werden. Hat man einen Fehler verschwiegen und abgestritten, ist es umso schwerer, sich dazu zu äußern, wenn zutage getreten ist, dass man diesen Fehler doch gemacht hat. Diese Rolle rückwärts ist so viel schwieriger, als die Rolle vorwärts mit dem Zugeben des Fehlers. So kann der Sachverhalt umso schneller geklärt werden und eventuelle entstandene Gefahren an Maschinen oder Werkzeugen für andere behoben werden.

4. Menschen machen Fehler

Jeder Mensch macht im Laufe seines Lebens Fehler – ständig und ohne Ausnahme. Fehler gehören zur menschlichen Natur wie Atmen und Essen. Sie sind jedem von Geburt an in die Wiege gelegt und es nützt nichts, diese Tatsache für sich nicht akzeptieren oder abstreiten zu wollen. Bleiben Sie Mensch und treten Sie menschlich auf, wenn Sie Fehler machen. Das Feedback der Mitmenschen wird größtenteils positiv sein, da sich die anderen in Ihrem Fehler wiedererkennen und wissen, dass man auch mit Stärke und gefestigt an diese Sache herangehen kann. Wer Fehler offen kommuniziert, wird zum Vorbild und kann ein Team entscheidend stützen.

Obwohl bei jedem gemachten Fehler ein Risiko mitschwingt, ist es immer sinnvoller, ihn als Chance zu begreifen und darüber offen und ehrlich zu reden. Fehler machen ist menschlich - Fehler zugeben macht Sie zu einem vorbildhaften und bewundernswerten Menschen.

Lutz Quester

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* Lutz Quester absolvierte eine Ausbildung als Elektriker und hat nun schon mittlerweile über 35 Jahre Erfahrung im Vertrieb. Seit 2016 ist er auch selbständig mit dem eigenen Unternehmen „Quester-Vertrieb“. Seit 2021 ist er Gesellschafter einer Destillerie. Er ist Zeitzeuge des DDR-Regimes und hält Zeitzeugenvorträge geprägt durch die Verhaftung durch die Staatssicherheit der DDR in Ostberlin mit nachfolgender politischer Haft, Abschiebung (Freikauf) in die BRD, Rehabilitierung und Annullierung des Urteils durch den Oberstaatsanwalt in Nürnberg. Der inzwischen geschützte Begriff „ChancenQuantination“ ist ihm aufgrund von den unterschiedlichsten Lebenserfahrungen in den Sinn gekommen und bedeutet teilweise verblüffende Ergebnisse u.a. durch Perspektivwechsel.

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