Prüfung Zwickroell liefert eines der größten Fallwerke der Welt nach Essen

Redakteur: Juliana Pfeiffer

Rund 9 m Bauhöhe, ein Gewicht von deutlich über 10 t und eine Fallenergie von 120.000 J – das sind die Eckdaten eines Fallwerks für Schlagprüfungen, das Zwickroell an das Essener Prüflabor Gövert geliefert hat.

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Aus der Art des Bruchs, bzw. dem Bruchgefüge der Probe lassen sich Aussagen über die Werkstoffeigenschaften treffen.
Aus der Art des Bruchs, bzw. dem Bruchgefüge der Probe lassen sich Aussagen über die Werkstoffeigenschaften treffen.
(Bild: Zwickroell)

Mit den DWT Großfallwerken (High Energy Drop Weight Tester) von Zwickroell können Bruchflächen an ferritischen Stählen geprüft und bewertet werden, wie sie häufig für Öl- und Gaspipelines verwendet werden. Das Prüfverfahren wird als Fallgewichtsversuch unter anderem in den Normen API-RP 5L3, DIN EN 10274 und ASTM-E 436 beschrieben.

Beim Herabfallen beschleunigt das Gewicht einen genormten Prüfkörper in Richtung der Probe, die durchschlagen oder gebrochen wird. Aus der Art des Bruchs, bzw. dem Bruchgefüge der Probe lassen sich Aussagen über die Werkstoffeigenschaften treffen. Eine Temperierung der Probe mit einer separaten Kühleinheit ist ebenfalls möglich.

Mit instrumentierte Fallwerke lassen sich zudem komplette Kraft-Wege-Diagramme aufzeichnen. Daraus können sowohl charakteristische Kraftpunkte als auch die aufgenommene Schlagenergie berechnet werden.

Auf einem Fallwerk vom Typ DWT 120 kJ hat das Prüflabor Gövert gekerbte Stahlproben aus Rohrausschnitten geprüft. Dafür wurde der Rohrausschnitt zurechtgesägt, in Gull-Wing-Form gebracht und an einer Zwickroell 800 kN hydraulischen Kerbpresse mit einer Kerbe versehen. Gövert ist einer der wenigen Dienstleister, die Prüfproben in Gull-Wing-Form herstellen und nun auch prüfen können. Mit der Gull-Wing-Form wird die ursprüngliche Krümmung an der Kerb- und Prüfstelle unverändert beibehalten, während die herkömmliche Probe als bearbeitete Flachprobe mit Kerbe geprüft wird.

Die Schlagprüfungen erfolgen mit einer instrumentierten Finne bei unterschiedlichen Temperaturen. Bei einem Fallgewicht von ca. 3 t und einer Fallhöhe von etwa 4 m bringt das Fallwerk bis zu 120 kJ Energie auf, womit es eines der leistungsstärksten Fallwerke weltweit ist. So sind Prüfungen nach Prüfnormen wie ASTM-E 436, API-RP 5L3 oder DIN EN 10274 an großen Proben möglich.

Das Großfallwerk von Zwickroell beeindruckte insbesondere mit sicheren Prüfergebnissen, die mit einem Prüfzertifikat in Anlehnung an DAkkS nachweisbar sind, sowie der zertifizierten Kalibrierung ab Werk und vor Ort beim Kunden. Auch die hohen Sicherheitsanforderungen werden nachweissicher erfüllt und die Projektierung umfangreich unterstützt – für Gövert wichtige Gründe sich für das DWT 120 kJ von Zwickroell zu entscheiden.

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