3D-CAD-Software

Subscription-Modell eröffnet neue Wege zur passenden Software

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Welche Trends sehen Sie im Zusammenhang mit 3D-Druck?Vor 15 oder 20 Jahren gab es in den konstruierenden Unternehmen Räume voller Plotter, denn diese großformatigen Ausdrucke waren die Ausgabegeräte von CAD-Software. In Zukunft gibt es womöglich in denselben Unternehmen Räume voller 3D-Drucker, denn das werden die neuen Ausgabegeräte von Modellierungssoftware sein. Wir sind davon überzeugt, dass sich die Konstruktionswerkzeuge, die diesen Output liefern, stark von den bisherigen Tools unterscheiden werden. Wir sehen hier fundamentale Veränderungen und mischen ganz an der Spitze mit.

Was bedeutet das konkret?

Wir entwickeln eine neue Generation von Konstruktionssoftware, allen voran Autodesk Fusion 360, und beteiligen uns aktiv in 3D-Druck-Communities – sowohl im Hobby- als auch im professionellen Bereich. Aber wir werden auch selbst aktiv und entwickeln gerade Spark, eine offene Plattform für 3D-Druck, die eine Verbindung zwischen 3D-Software und 3D-Druckern herstellt und diese Schnittstelle optimiert. Außerdem planen wir, Ende des Jahres unseren eigenen 3D-Drucker auf den Markt zu bringen, um zu zeigen, was mit Spark alles möglich ist.

Für uns ist 3D-Druck eine äußerst spannende Sache. In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird die Technologie die Struktur und Arbeitsweise von Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau grundlegend verändern und auch darüber entscheiden, welche Unternehmen Erfolg haben und welche nicht. Es geht nicht mehr nur darum, möglichst viele Produkte in möglichst kurzer Zeit zu möglichst geringen Stückpreisen herzustellen. Mit 3D-Druck wird es möglich sein, viele Produkte deutlich günstiger herzustellen als in der billigsten Fabrik in Fernost. Man wird flexibler, weil bereits geringe Losgrößen rentabel sind und Qualität und Individualisierung der Produkte neue Marktchancen eröffnen. Außerdem können komplett andere Formen erzeugt werden als mit herkömmlichen Herstellungsmethoden. Es öffnet sich also eine völlig neue Welt für Ideen und Innovationen.

Wie spielt 3D-Software mit den Themen von Industrie 4.0 zusammen? Welche Entwicklungen erwarten Sie?

Um die Rolle von Software in diesem Kontext zu veranschaulichen, sprechen wir gerne von drei Epochen, die Konstruktionslösungen mitgemacht haben bzw. mitmachen.

In der ersten Ära wurde die Software dazu genutzt, Ideen der Konstrukteure und Produkte in Plänen zu dokumentieren.

Bei der zweiten Epoche sprechen wir vom sogenannten Information Modeling. Softwarehersteller machen ihre Lösungen immer intelligenter, sodass die Konstrukteure darauf Antworten finden, wie die Produkte funktionieren und arbeiten, und bessere Entscheidungen treffen können.

Die dritte Epoche beginnt gerade – wir bezeichnen sie als Kontext-Ära. Es geht nicht nur um das Modell an sich, sondern auch um alle Dinge darin und die Umgebung, mit der es interagiert. Intelligente Fabriken im Rahmen von Industrie 4.0 sind riesige Systeme, es sind Gebäude, gefüllt mit Maschinen, angebunden an Lieferketten und vieles mehr. Wir müssen mit unseren Lösungen jetzt also einen viel größeren Kontext betrachten und Antworten über Systeme und deren Umgebung liefern. Das war mitunter auch ein Grund, warum wir so schnell in die Cloud gingen. Denn um diese zukünftigen Anforderungen zu bedienen, brauchen wir Informationen, die an vielen Orten gleichzeitig zugänglich sind. Mit der Cloud können wir das schneller und leistungsfähiger adressieren. Und wenn man diese Systeme betrachtet und berechnen will, wie sie interagieren, ist der Rechenaufwand enorm. Die Cloud gibt uns die notwendige Leistung dafür. Wir sind nicht nur in der Cloud, weil sie die Softwareumgebung ändert. Wir sind in der Cloud, weil wir Kontext auf Systemebene liefern. Das ist die zukünftige Rolle von Konstruktionssoftware. (mz)

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