Bahnindustrie Siemens zeigt Wasserstoffzug der nächsten Generation

Quelle: Siemens |

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Auf der diesjährigen Innotrans präsentiert Siemens zahlreiche Neuheiten für die Zukunft der Bahn. Darunter ein neuer Wasserstoffzug und die offene digitale Business-Plattform Siemens Xcelerator sowie viele weitere Lösungen für eine digitalisierte und effiziente Bahnindustrie.

Siemens Mobility präsentiert u.a. seine neue digitale Business-Plattform Siemens Xcelerator auf der Innotrans 2022.
Siemens Mobility präsentiert u.a. seine neue digitale Business-Plattform Siemens Xcelerator auf der Innotrans 2022.
(Bild: EschCollection / Sayuri Ltd)

Mit dem Mireo Plus H stellt Siemens Mobility seine nächste Generation an Wasserstoffzügen vor. Bei der Entwicklung kombinierte das Unternehmen Design und nachhaltigen Technologien. Der Mireo Plus H ist mit einem Brennstoffzellenantrieb und einer Lithium-Ionen-Batterie ausgestattet, die die Antriebsenergie liefert. Zudem verfügt er über ein regeneratives Bremssystem. Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts testen die Deutsche Bahn und Siemens Mobility ein neues Komplettsystem, das einen neu entwickelten Zug und eine neu konzipierte Tankstelle umfasst. Mireo Plus H wird auf der Innotrans in Berlin auf dem Freigelände zu sehen sein.

Zudem präsentiert das Unternehmen seine neue digitale Business-Plattform Siemens Xcelerator. Siemens Xcelerator ist eine offene digitale Business-Plattform. Sie will ein leistungsfähiges Ökosystem von Partnern schaffen, die gemeinsam die digitale Transformation und die Nachhaltigkeit der Mobilität umfassend beschleunigen können. Siemens Xcelerator soll Schnittstellen für alle Teilnehmer des Mobilitätsökosystems öffnen und so dazu beitragen, die realen mit den digitalen Welten zu verbinden.

„Mit Siemens Xcelerator schaffen wir offene Schnittstellen, um den kontinuierlichen Datenaustausch zwischen den verschiedenen Teilsystemen des Schienennetzes zu ermöglichen. Unsere digitalen Technologien, Services und Innovationen ermöglichen eine Verfügbarkeit von bis zu 100 Prozent, mehr Pünktlichkeit und eine höhere Auslastung der Züge, wovon Betreiber wie Kunden profitieren“, sagt Michael Peter, CEO von Siemens Mobility.

Vier Hebel für einen effizienten und nachhaltigen Schienenverkehr

Unter dem Motto „Destination Digital“ präsentiert Siemens Mobility auf der Innotrans vier entscheidende Hebel, mit denen das Unternehmen seine Kunden dabei unterstützt, einen nachhaltigen, komfortablen und kosteneffizienten Schienenverkehr bereitzustellen:

  • optimierte Lebenszykluskosten für Bahninfrastruktur und Rolling Stock,
  • 100 Prozent Systemverfügbarkeit,
  • Maximierung der Netzwerkkapazität sowie
  • optimierte Kundenerfahrung und -prozesse.

Rolling Stock-Plattformen wie Mireo, Vectron oder Velaro sollen die gesamten Lebenszykluskosten senken und Kunden einige Vorteile bieten. Der technische Kern eines Zuges wie Motor, Drehgestelle und Übertragungssystem kann in mehreren Zugvarianten eingesetzt werden, während andere Teile an die spezifischen Anforderungen eines Kunden angepasst werden können. Features wie das komplette Digitalisierungspaket inklusive Wifi-Zugang und für perfekten Mobilfunkempfang optimierte Fenster oder besonders geräumige und effiziente Innenraumgestaltung können in bestehende Fahrzeugplattformen integriert werden. Siemens-Mobility-Züge und Infrastrukturlösungen bieten integrierte Konnektivität und Services, die dazu beitragen, die Kosten zu senken, die Zuverlässigkeit zu erhöhen und den Mehrwert von Bahnanlagen zu steigern, so das Unternehmen. Train-IT-Remote-Software-Updates ist eine moderne Lösung für den Einsatz neuer Software im laufenden Betrieb der Züge, die die Zeit im Depot reduzieren. Software-Updates können für einzelne Züge oder eine gesamte Flotte durchgeführt werden, wobei moderne Cybersecurity-Maßnahmen die Sicherheit für Betreiber und Fahrgäste gewährleisten sollen.

Die IoT- und KI-basierte Application Suite Railigent deckt die gesamte digitale Wertschöpfungskette durch die intelligente Nutzung von Bahndaten für eine hundertprozentige Systemverfügbarkeit ab. Railigent soll eine vorausschauende Wartung, einen effizienten Betrieb und ein digitales Asset Management ermöglichen, um die Lebenszykluskosten zu optimieren, indem Leistung, Kosten und Risiken über den gesamten Lebenszyklus hinweg ins Gleichgewicht gebracht werden. Mit Siemens Xcelerator geht Siemens Mobility den nächsten Schritt zur Öffnung von Railigent: Railigent X soll Kunden die Entwicklung und sichere Nutzung eigener digitaler Lösungen über standardisierte APIs ermöglichen.

Siemens Mobility zeigt, wie neuartige digitale Technologien den Betreibern ermöglichen, ihre Netzwerkkapazitäten und Effizienzgewinne zu maximieren, indem sie die bestehende Bahninfrastruktur in die Cloud verlagern und Signalisierungskomponenten virtualisieren, zum Beispiel über 5G. Durch Fernüberwachung des Bahnbetriebs eines ganzen Landes oder einer Stadt von einem zentralen Rechenzentrum aus lassen sich viele Hardwarekomponenten wie Signale oder Stellwerke virtualisieren, um die Wartungskosten zu senken. Automatischer Zugbetrieb (Automatic Train Operation – ATO) in Verbindung mit ETCS kann die Zugintervalle weiter verkürzen, sodass bis zu 30 Prozent mehr Züge auf derselben Strecke verkehren können. Gleichzeitig wird die Pünktlichkeit um 15 Prozent erhöht, so das Unternehmen.

Siemens Mobility hat weltweit MaaS-Systeme (Mobility-as-a-Service) erfolgreich implementiert, beispielsweise in Dubai, Dänemark, Luxemburg, den Niederlanden und Andorra. Weitere Projekte sind in Spanien geplant. Digital orchestrierte On-Demand-Transportdienste für die erste und die letzte Meile bieten den Fahrgästen echte Tür-zu-Tür-Optionen. Aufgrund neuartiger Ticketing-Lösungen zahlen die Fahrgäste immer den günstigsten Preis – einfach per Swipe. Aber nicht nur der Fahrgastkomfort wird optimiert. Vielmehr verbessern sicherheitszertifizierte Softwarelösungen die Verfügbarkeit, die Interoperabilität und die Nutzung von Ressourcen wie Reservierungs- und Bestandsmanagement, Auslastungsanalyse oder Netz- und Kapazitätsplanung. Jüngste Akquisitionen wie Sqills und Padam Mobility bereichern das Portfolio und untermauern den klaren Fokus auf Softwarelösungen, um die Mobilität zu transformieren.

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Diese Fahrzeuge zeigt Siemens auf der Innotrans 2022

Auf der Innotrans 2022, internationale Fachmesse für Verkehrstechnik, zeigt Siemens Mobility seine Produkte und Lösungen inklusive schlüsselfertige Bahnlösungen in Halle 27, Stand 230 und im Freigelände. Neben den genannten Produkthighlights präsentiert das Unternehmen folgende Fahrzeuge auf dem Freigelände:

  • Desiro HC für ODEG: Der Desiro HC (High Capacity) wird das steigende Fahrgastaufkommen auf der neuen Elbe-Spree-Strecke bewältigen. Der Zug ist mit zwei einstöckigen Endtriebwagen und zwei doppelstöckigen, nicht angetriebenen Mittelwagen konfiguriert, was Energieressourcen spart. Er ist mit speziell beschichteten Fenstern für einen besseren Netzwerkempfang, On-Board-Wifi und Steckdosen im gesamten Zug, vielen TFT-Monitoren, Echtzeit-Belegungsanzeigen sowie einem speziellen Fahrgastsicherheitssystem ausgestattet.
  • Mireo Plus B Ortenau: Die Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg (SFBW) hat 20 zweiteilige elektrische Mireo Plus B-Züge bestellt. Sie sind mit einem modularen leistungsstarken Batteriesystem ausgestattet und eignen sich für den Betrieb auf Bahnstrecken mit und ohne Oberleitung. Die Züge sollen ab Dezember im Netz 8 Ortenau eingesetzt werden. Drei weitere Züge sollen ab 2023 bei der Hermann-Hesse-Bahn eingesetzt werden.
  • Mireo Plus H – H2goesRail: Siemens Mobility präsentiert die nächste Generation von Wasserstoffzügen, die Design mit nachhaltigen Technologien kombiniert. Der Mireo Plus H ist mit einem Brennstoffzellenantrieb und einer Lithium-Ionen-Batterie ausgestattet, die die Antriebsenergie liefert. Zudem verfügt er über ein regeneratives Bremssystem. Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts testen die Deutsche Bahn und Siemens Mobility ein neues Komplettsystem, das einen neu entwickelten Zug und eine neu konzipierte Tankstelle umfasst.
  • Vectron Dual Mode: Der Vectron Dual Mode vereint die Vorteile von vollwertigen Diesellokomotiven mit denen von Elektrolokomotiven. Die Kombination aus leistungsstarkem Diesel-Antrieb und Ausrüstung für die Nutzung von Oberleitungen ermöglicht es den Betreibern, flexibel auf wechselnde Streckenanforderungen zu reagieren.
  • Vectron MS für 230 km/h: Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h eignet sich diese Lokomotive sowohl für den Einsatz auf konventionellen als auch auf Hochgeschwindigkeitsstrecken im schnellen grenzüberschreitenden Personenverkehr.
  • Metro “X-Wagen” Wien: 34 sechsteilige U-Bahnzüge sollen das Bahnfahren in Wien komfortabler und bequemer machen, auch auf der vollautomatischen Linie U5. Die Züge zeichnen sich durch eine Leichtbauweise und eine Recyclingquote von über 90 Prozent aus. Sie werden ab 2022 auf den Linien U1 bis U4 im Personenverkehr eingesetzt und sollen ab etwa 2026 auf der neuen Linie U5 vollautomatisch verkehren.
  • Avenio Nürnberg: Die vierteiligen Avenio-Straßenbahnen werden sukzessive den Fahrgastbetrieb im Nürnberger Straßenbahnnetz aufnehmen, das fünf Linien mit einer Länge von rund 40 km umfasst. Großzügige Einstiegsbereiche und breite Durchgänge sollen den Fahrgaststrom und den Komfort verbessern.
  • E-Highway-LKW mit Cocreation-Anhänger: Die von Siemens Mobility entwickelte E-Highway-Technologie ist ein dynamisches Ladesystem, das schwere Nutzfahrzeuge über einen Stromabnehmer mit Strom aus einer Oberleitung versorgt. Das System senkt die Luftverschmutzung vor Ort und trägt zur Dekarbonisierung des Transportwesens bei. Der Anhänger dieses speziellen LKW wird auf der Innotrans als Cocreation-Raum genutzt, um den Kunden die digitale Welt des Siemens-Mobility-Rail-Infrastructure-Geschäfts zu präsentieren.

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