Mikrofluidik

Einstellbarer Heckflügel Magnetventile geben Formel-1-Boliden mehr Power

Autor / Redakteur: Jürgen Prochno* / Dipl.-Chem. Marc Platthaus

Kaum eine andere Sportart wartet mit so viel High-End-Technologie auf wie der Formel-1-Rennsport. Lesen Sie, wie Magnetventile dabei helfen, Formel-1-Rennwagen auf den Geraden mehr Geschwindigkeit und in den Kurven mehr Abtrieb zu verleihen.

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Mithilfe von Magnetventile kann der Heckflügel bei Formel-1-Wagen in der Neigung verstellt werden.
Mithilfe von Magnetventile kann der Heckflügel bei Formel-1-Wagen in der Neigung verstellt werden.
(Bild: Bild: ©learchitecto - stock.adobe.com / LEE_[Kuebert])

Der Formel-1-Rennsport zeichnet sich durch einen extremen technologischen Wettbewerb aus. Jedes Team versucht durch technische Weiterentwicklung den eigenen Vorsprung zu halten oder den Rückstand zu den Top-Teams zu verringern. Daneben werden auch zu jeder neuen Saison zahlreiche Regeländerungen durch das „World Motor Sport Council“ des Sportverbandes FIA beschlossen. Mit diesen müssen sich Ingenieure und Teams der Formel 1 auseinander setzen und deren Auswirkungen beim Bau der Rennwagen berücksichtigen.

Magnetventile für Rennwagen-Technik

Der Spezialist für Miniaturkomponenten Lee ist im Lauf der vergangenen Jahrzehnte ein wichtiger Partner zahlreicher Formel-1-Teams geworden und hat diese mit Magnetventilen für vielfältige Einsatzmöglichkeiten beliefert. Diese umfassen u.a.:

  • Tankklappen,
  • Vorrichtungen zum Auskoppeln des Getriebes im Notfall,
  • eine Auswahl an Notentkupplungen,
  • Servolenkungen,
  • Hilfssysteme für das Nachfüllen des Schmieröltanks ebenso
  • wie die Frontflügelsteuerung.

Lee hat für die Bedürfnisse der Formel-1-Kunden mit der 250er-Serie eine spezielle Magnetventilserie entwickelt. Diese wurde im Zuge der Entwicklung auch durch die FIA anerkannt und konnte somit in der Formel 1 und anderen Rennsport-Serien eingesetzt werden.

2011 wird der verstellbare Heckflügel erlaubt

Eine der drastischsten Regeländerungen der vergangenen Jahrzehnte war die Entscheidung im Jahr 2011, die vom Piloten angesteuerten Heckflügel zu erlauben. Diese beweglichen Heckflügel erlebten so eine Renaissance in der Formel 1. 40 Jahre nachdem sie aus Sicherheitsgründen verboten worden waren, wurden sie nun wieder zugelassen. Das Ziel der Regelhüter: Mehr Überholvorgänge in der Formel 1 zu ermöglichen und die Rennserie dadurch attraktiver zu machen.

Bis zur Saison 2011 waren die aktiven Frontflügel ein wichtiges Bauteil der F1-Wagen: Sie besaßen eine Kante, die vom Piloten verstellt werden konnte, um den Abtrieb während des Bremsens zu erhöhen. Diese Frontflügel wurden für die 2011er Saison verboten und durch den aktiven Heckflügel ersetzt.

Dieser Heckflügel ermöglichte es dem Piloten, den Luftwiderstand auf der Geraden zu verringern und so einen Geschwindigkeitsüberschuss zu erzielen. Dies gab ihm eine bessere Möglichkeit für das Überholen. Die Aktivierung des Heckflügels war aber nicht auf dem gesamten Kurs erlaubt, sondern nur in den so genannten DRS-Zonen (DRS, Drag Reduction System) und auch nur dann, wenn der Fahrer sich in einem bestimmten Zeitfenster (unter einer Sekunde) hinter seinem Vordermann befand.

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