Recycling Geschlossener Kreislauf: Automobile Kunststoffe wiederverwenden
Kunststoffbauteile werden in zahlreichen Autos verbaut. Diese zu recyceln war bisher nicht möglich. Forscher am KIT und Audi wollen dies mit einem Verfahren für chemisches Recycling nun ändern.
Anbieter zum Thema

Sortenreine Kunststoffe können oft mechanisch recycelt werden. Bei gemischten Kunststoffabfällen ist das Recycling eine große Herausforderung. Bisher ist chemisches Recycling die einzige Methode, mit der es möglich ist, solche gemischten Kunststoffabfälle wieder in Produkte mit Neuwarenqualität umzuwandeln.
Im Pilotprojekt „Chemisches Recycling von Kunststoffen aus dem Automobilbau“ entwickeln Wissenschaftler des Thinktanks Industrielle Ressourcenstrategien am KIT gemeinsam mit Audi ein Verfahren für chemisches Recycling, um diese Kunststoffmischfraktionen zurück in einen ressourcenschonenden Kreislauf zu führen.
Pyrolyseöl anstatt Erdöl
Die geheime Zutat dabei ist Pyrolyseöl: „Wenn Kunststoffbauteile ohne Qualitätsverlust anstatt aus Erdöl aus Pyrolyseöl hergestellt werden können, wäre es möglich, den Anteil an nachhaltig hergestellten Teilen im Auto signifikant zu erhöhen. Auf lange Sicht kann dieses Verfahren auch im Altfahrzeugrecycling eine Rolle spielen“, sagt Marco Philippi, Leiter Beschaffungsstrategie bei Audi.
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1761900/1761921/original.jpg)
Recycling
Kunststoffmüll intelligent recyceln
Im Pilotprojekt soll dazu zunächst die technische Machbarkeit des chemischen Recyclings getestet und das Verfahren auf Wirtschaftlichkeit und Umweltauswirkung bewerten werden.
Audi stellt dafür nicht mehr benötigte Kunststoff-Bauteile aus Audi-Modellen zur Verfügung wie:
- Kraftstofftanks
- Radzierblenden oder
- Kühlerschutzgitter
Verfahren soll industrialisiert werden
Es soll systematisch untersucht werden, was mit der Pyrolyse erreicht werden kann und wie Pyrolyseverfahren in großem Maßstab konzipiert werden müssen, damit Abfälle möglichst weitgehend rohstofflich verwertet werden können. Mittelfristig können Bauteile aus Pyrolyseöl erneut in Automobilen verwendet werden. Gelingt es, die technische Machbarkeit nachzuweisen, will Audi das Verfahren industrialisieren und dann sukzessive auf mehr und mehr Teile anwenden.
(ID:47031786)