Faszination Technik Ein Fingerring als Mückenschutz

Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Anbieter zum Thema

In unserer Rubrik „Faszination Technik“ stellen wir Konstrukteuren jede Woche beeindruckende Projekte aus Forschung und Entwicklung vor. Heute: ein 3D-gedruckter Ring, dessen biologisch abbaubarer Kunststoff ein Insektenschutzmittel enthält.

So sieht der Ring aus, der künftig gegen Insekten helfen könnte. Das eingebrachte Insektenschutzmittel benötigt mehr als eine Woche, um vollständig zu verdampfen.
So sieht der Ring aus, der künftig gegen Insekten helfen könnte. Das eingebrachte Insektenschutzmittel benötigt mehr als eine Woche, um vollständig zu verdampfen.
(Bild: Uni Halle / Fanfan Du)

Insektenschutzmittel wie das "IR3535" der Firma Merck sind seit vielen Jahren weltweit im Einsatz und gelten als gut verträglich. In der Regel wird es als Spray oder Lotion gegen Mücken angewendet, was einen Schutz von mehreren Stunden verspricht. Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) haben nun nach Wegen gesucht, das Mittel über einen deutlich längeren Zeitraum aktiv zu halten.

Mit Fingerring Mücken längerfristig vertreiben

Mit Hilfe einer speziellen 3D-Drucktechnik gelang es ihnen, das Insektenschutzmittel kontrolliert in ein biologisch abbaubares Polymer einzubringen und das Stoffgemisch zu einem Fingerring zu formen. Die Idee dahinter: Das Insektenschutzmittel soll kontinuierlich verdampfen – also an die Umgebung abgegeben werden – und so eine Barriere gegen Insekten bilden. Wie schnell das Insektenschutzmittel verdampft, sei von vielen Faktoren, einschließlich der Temperatur, der Konzentration und der Struktur des eingesetzten Polymers, abhängig. Anhand verschiedener Versuche und Simulationen geht das Team davon aus, dass das Insektenschutzmittel bei einer Temperatur von 37 Grad Celsius, also Körpertemperatur, weit mehr als eine Woche benötigt, um vollständig zu verdampfen.

Tragbares Insektenschutzmittel generell möglich

Bei dem von den Forschenden vorgestellten Fingerring handelt es sich zunächst um einen Prototyp. Sie haben damit gezeigt, dass es grundsätzlich möglich ist, einen tragbaren Insektenschutz herzustellen. Wie gut sich die hergestellten Ringe unter Realbedingungen eignen, muss dagegen noch erforscht werden. Auch das Material, das bislang zur Verkapselung genutzt wird, kann noch weiter optimiert werden. Neben Fingerringen sind auch Armreife denkbar, in die das Insektenschutzmittel integriert werden kann.

Über ihre Arbeit hat das Team im "International Journal of Pharmaceutics" berichtet.

(ID:48670557)

Jetzt Newsletter abonnieren

Verpassen Sie nicht unsere besten Inhalte

Mit Klick auf „Newsletter abonnieren“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden und akzeptiere die Nutzungsbedingungen. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung.

Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung